Insel-Lanzenotter
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| Systematik | ||||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
| Bothrops insularis | ||||||||||||||
Die Insel-Lanzenotter (Bothrops insularis) ist eine giftige Art der Lanzenottern (Gattung Bothrops) innerhalb der Schlangen (Serpentes).
Verbreitung: Sie ist auf der brasilianischen Insel Queimada Grande (im Atlantik vor dem Bundesstaat São Paulo gelegen) höchstwahrscheinlich endemisch.
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[Bearbeiten] Merkmale
Die Insel-Lanzenotter wird bis zu 1 Meter lang und ist wie alle Lanzenottern sehr schlank. Ihre Färbung ist über den ganzen Körper hellbraun bis goldfarben. Große Abweichungen scheint es hierbei heute nicht mehr zu geben. Wie die meisten Arten der Gattung ist sie äußerst leicht reizbar und beißt sofort zu, wobei fast stets Gift injiziert wird.
[Bearbeiten] Lebensweise
Sie lebt im Buschwald und im dichten Gras der Insel. Aufgrund von durch Forscher angebrachten elektronischen Markierungen konnte man bei einigen Exemplaren feststellen, dass sie jahrelang die Bäume nicht verlassen haben. Sie ernährt sich heute wahrscheinlich ausschließlich von Vögeln. Die Insel-Lanzenotter hat fast alle anderen Lebensformen der lokalen Fauna verdrängt, mit Ausnahme einiger Eidechsen.
[Bearbeiten] Gift
Das Gift der Art weist etwa die fünffache Konzentration dessen der Jararaca-Lanzenotter auf. Man nimmt bei der erst 1921 entdeckten Art an, dass sie sich seit der Trennung der Insel vom heute 36 km entfernten Festland (vor etwa 15.000 Jahren während der Eiszeit) aufgrund ihrer Ausbreitung und Verdrängung anderen Lebens auf Vögel als Nahrungsquelle spezialisiert hat. Die Vögel rasten nur zweimal jährlich auf Queimada Grande während ihres Vogelzugs. Das Gift muss daher so stark sein, dass die Vögel nicht mehr wegfliegen können. Versuche ergaben, dass das Gift Mäuse binnen 2 Sekunden tötet. Es ist daher für die pharmazeutische Forschung sehr interessant.
[Bearbeiten] Besonderheiten
Die Insel-Lanzenotter jagt nicht aktiv, sondern wartet im Baum, bis ein Vogel in Reichweite rastet.
Sie entwickelte in der örtlichen Abgeschiedenheit durch Inzucht vier Geschlechter. Neben männlichen und weiblichen Exemplaren gibt es männliche mit weiblichen Geschlechtsorganen und ebenso umgekehrt; unter den letzten beiden Geschlechtern scheinen sich echte Zwitter (Selbstbefruchter) zu befinden.
Der Leuchtturm der Insel wird heute automatisch betrieben, da mehrere Wärter durch Schlangenbisse verstarben.
Der Zutritt zur Insel ist aufgrund der dort höchsten Giftschlangendichte der Welt nur Wissenschaftlern erlaubt.
