Huminstoff
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Huminstoffe sind hochmolekulare Stoffe des Humusbodens, welche eine uneinheitliche (amorphe), makromolekularer Struktur aufweisen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Einteilung
Man unterscheidet:
- Humine: unlösliche Stoffe
- Fulvinsäuren (Fulvosäuren); sind im Sauren u. Basischen gut löslich
- Huminsäuren; sind im Basischen löslich und dienen zum Beispiel zur Bindung von Schwermetallen
[Bearbeiten] Anteil in Böden
Huminstoffe liegen je nach Boden in unterschiedlichen Anteilen vor:
- Ackerböden 1-2 %
- Schwarzerde 2-7 %
- Wiesen ca. 10 %
- moorige Böden 10-20 %
[Bearbeiten] Ökologische Eigenschaften
[Bearbeiten] Nahrungsquelle
Huminstoffe sind auf Grund ihres hochmolekularen Charakters schwer abbaubar. Der Abbau erfolgt in der Regel kometabolisch (siehe auch Priming-Effekt) und unter aeroben Bedingungen. Kometabolisch heißt, dass die Huminstoffe nicht als alleinige Kohlenstoffquelle genutzt werden, sondern lediglich zur Versorgung mit Nährstoffen (vor allem Stickstoff, Schwefel, Phosphor) dienen können. Huminstoff-abbauende Mikroorganismen sind zum Beispiel Actinomyceten, Streptomyceten, Pseudomonas und Pilze, wie Basidiomyceten oder Penicillium (siehe Penicillin).
[Bearbeiten] Wirkung auf Pflanzen
In Laborversuchen konnte vielfach eine Förderung des Pflanzenwachstums durch Huminstoffe beobachtet werden. Dies wird auf folgende Ursachen zurückgeführt:
-
- hohe Kationen-Austausch-Kapazität von Huminstoffen (gute Verfügbarkeit von Kationen)
- Lieferung von Nährstoffen (Stickstoff, Schwefel, Phosphor) durch Mineralisierung
- physiologische Veränderungen - Huminstoffe haben eine hormonähnliche Wirkung (wobei nicht geklärt ist, ob die Huminstoffe selbst hormonartig wirken oder die Hormone an ihren Oberflächen adsorbiert sind)
- Unterstützung der Aufnahme von Mikronährstoffen, zum Beispiel Eisen und Kupfer
- Detoxifizierung von Metallen, v.a. von Aluminium
[Bearbeiten] Wirkung auf Bodenenzyme
Huminstoffe hemmen die Aktivität von Bodenenzymen durch kompetetive oder nichtkompetetive Hemmung. Dadurch wird der Umsatz von Substraten verzögert.