Horst Sindermann

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Horst Sindermann (* 5. September 1915 in Dresden; † 20. April 1990 in Berlin) war ein deutscher Kommunist und Politiker.

[Bearbeiten] Leben

Nach dem Besuch der Volksschule und des Realgymnasiums wurde Horst Sindermann 1929 Mitglied des Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD), wurde 1933 inhaftiert und zu acht Monaten Gefängnis verurteilt, weil er sich dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus angeschlossen hatte. 1935 wurde Sindermann wegen Vorbereitung zum Hochverrat (geplanter Anschlag gegen Adolf Hitler) zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt und war in den KZs Sachsenhausen und Mauthausen bis 1945 in Haft.

1945 wurde er von den Alliierten befreit und wurde Mitglied der KPD, 1946 der SED. Er arbeitete als Chefredakteur der Sächsischen Volkszeitung Dresden sowie der Volksstimme Chemnitz. Zwischenzeitlich bekam er Probleme mit den Parteioberen, die ihm Verrat während der Nazizeit vorwarfen. Er wurde dann aber doch nicht fallengelassen, denn kurz darauf im Jahr 1950 wurde er Chefredakteur der Zeitung Freiheit Halle, was er bis 1953 blieb.

Von 1963 bis 1971 war er Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Halle, von 1963 bis 1989 Mitglied der Volkskammer. Er bekleidete die Funktion des stellvertretenden Ministerpräsidenten der DDR von 1971 bis 1973 und war anschließend bis 1976 Vorsitzender des Ministerrats der DDR. Die Volkskammer wählte ihn am 3. Oktober 1973 zum Vorsitzenden des Ministerrats der DDR, sein Vorgänger Willi Stoph wurde zum Staatsratsvorsitzenden gewählt. Wegen zu liberaler Wirtschaftspolitik degradierte Erich Honecker ihn, und Willi Stoph nahm Sindermanns Platz als Vorsitzender des Ministerrates ein. Dies geschah bei der konstituierenden Sitzung der Volkskammer am 29. Oktober 1976, bei der Honecker selbst zum Staatsratsvorsitzenden, Stoph wieder zum Vorsitzenden des Ministerrates und Sindermann zum Präsidenten der Volkskammer gewählt wurden. Von 1976 bis 1989 war Sindermann als Präsident der Volkskammer mit eher protokollarischen Aufgaben betraut. Er hatte das zweithöchste Amt der DDR verloren und war nun formal Die Nummer Drei im Staat. Er wurde 1989 nach dem Mauerfall aus der SED ausgeschlossen und saß zeitweilig in Untersuchungshaft. Man hatte ihm jedoch nichts vorzuwerfen, so wurde er wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Kurze Zeit später starb Sindermann 1990 in Berlin.

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Horst Sindermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Personendaten
NAME	Sindermann, Horst
KURZBESCHREIBUNG	Deutscher Politiker und Präsident der Volkskammer der DDR
GEBURTSDATUM	5. September 1915
GEBURTSORT	Dresden
STERBEDATUM	20. April 1990
STERBEORT	Berlin