Horní Slavkov

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Horní Slavkov (deutsch Schlaggenwald auch Slawkenwalde) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt etwa 15 km südwestlich von Karlsbad im Kurstädte-Dreieck Karlsbad, Marienbad und Franzensbad in einem Talkessel des Naturschutzgebietes Slavkovský les (Kaiserwald) und gehört zum Okres Sokolov in der Karlovarský kraj, Tschechien.

Inhaltsverzeichnis 1 Demographische Daten 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Sehenswürdigkeiten 5 Ortsteile 6 Persönlichkeiten 7 Anschrift 8 Weblinks

[Bearbeiten] Demographische Daten

In dem Städtchen leben 5940 Einwohner. Am Ende des Ersten Weltkrieges zählte Schlaggenwald 3.305 Einwohner, darunter 39 Tschechen.

[Bearbeiten] Geschichte

Durch das Vorkommen von Erzen siedelten sich bereits vor Beginn unserer Zeitrechnung die Boier in der Gegend an. 1202 wurde erstmals das damalige Auerbach urkundlich erwähnt. Den Namen „Schlakkowald“ erhielt das Dorf wohl um 1333 vom Gründer Slackko von Riesenburg: 1300 wurde der Ort wegen Arbeitskräftebedarf in den Zinnminen und der damit anwachsenden Bevölkerungszahl zur Stadt erhoben. Besonderen Verdienst um den Ort erwarben sich die Herren Geschlecht der Pflugk von Rabenstein, die den so genannten Kaspar-Pflugk-Erbstollen errichteten, um die Erzgruben von Wasser freizuhslten. 1547 ließ Kaiser Ferdinand I. den Pflugkschen Besitz konfiszieren und Schlaggenwald wurde kaiserliche Freie Bergstadt. Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 begann die Rückführung zum katholischen Bekenntnis. Beim großen Brand 1713 fielen 76 Häuser den Flammen zum Opfer, dazu auch die St. Annakirche und das Spital. 1742 besetzten Franzosen Schlaggenwald. 1909 nahm die Dampfkraftanlage die Stromerzeugung auf. Nach 1950 erfolgte der Abriss großer Teile der aus der Renaissance stammenden historischen Bauten der Stadt.

In der Stadt gibt es ein tschechisch-deutsches Begegnungszentrum.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Etwa im 12. Jahrhundert blühte die damalige Waldlandschaft durch den beginnenden Bergbau, in dem bis zu 200 Arbeiter beschäftigt waren, und den Handel auf. Anfang des 14. Jahrhunderts begann man mit dem Abbau von Zinn. 1792 wurde die erste Porzellanmanufaktur in Böhmen gegründet, später kam eine Knopffabrik und eine Wollweberei hinzu. Das Gebiet ist reich an Zinn, Wolfram, Silber, Bronze, Blei, Uran, Torf, Steinen für das Bauwesen und Halbedelsteinen. Auch befinden sich Mineralwasserquellen in der Nähe.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

• Einschiffige sv. Jiri (Heiliger Georg)-Kirche
• Museum
• Gotische Glocke aus dem Jahr 1540.
• Barock Spitalkirche der Heiligen Anna, erbaut 1728 auf alten Grundsteinen.
• Hinrichtungsstätte mit dem Stadtwappen und Jahreschronik aus dem Jahr 1598.

[Bearbeiten] Ortsteile

Ležnice, Ležnička, Kounice, Kfely (Gfell), Bošířany, Třídomí

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

• Milan Augustin arbeitete im Ort als Erzieher.
• Kaspar Brusch Humanist, katholischer Theologe, Historiker und Dichter ist hier geboren
• Elias Dollhopf (1703-1773), Barockmaler. Er wirkte hier und war Ratsherr und Bürgermeister.
• Johann Czjzek, Edler von Smidaich * 20. März 1841 Wien, † 6. Februar 1925 in Wien. Industrieller, Porzellanfabrikant (Haas & Czjzek in Schlaggenwald, erste Porzellanmanufaktur Böhmens). 1867 übernahmen Johann Czjzek und Georg Haas die von Johann Georg Paulus gegründete Manufaktur. Sie firmierten unter dem Namen Haas & Czjzek. Der Betrieb genießt bis heute Weltruf. Johann Czjzek war einer der Wegbereiter der modernen Marktwirtschaft. In späteren Jahren war er an der Waggonbauindustrie beteiligt und ein Mitbegründer des Wiener Bankvereins.

[Bearbeiten] Anschrift

Městský úřad Horní Slavkov, Poštovní 12, 35731 Horní Slavkov

[Bearbeiten] Weblinks

• Homepage der Stadt auch in deutscher Sprache
• [Museum
• Geschichte der Stadt von Rudolf Weber