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Homologationsblatt

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Das Homologationsblatt beschreibt im Motorsport die genauen zulässigen Grenzen einer Kraftfahrzeugkonstruktion oder Kraftfahrzeugüberarbeitung, um an einer Rennveranstaltung im weitesten Sinne teilnehmen zu können. Alle Fahrzeuge, die in den Gruppen N, A, B, GT, ST, CL1 oder T2 starten, müssen die Bedingungen des Homologationsblattes erfüllen. Das Homologationsblatt wird vom verantwortlichen Hersteller des Fahrzeugs ausgearbeitet. Es gibt Blätter für ganze Fahrzeuge und nur Motoren, wichtig beispielsweise für die Formel 3.

Nach Absegnung durch den räumlich zuständigen Motorsportverband ist das Homologationsblatt weltweit gültig. Die Zuordnung zu einem bestimmten Automodell wird durch die Homologationsnummmer hergestellt.

Im Laufe der Produktion können Änderungen, die in die Serie einfließen, nachhomologiert werden. Auch erst später angebotene Sportgetriebe oder Differenzialsperren, auch ganze Karosseriekits, werden als Varianten oder Evolutionsstufen anerkannt, ebenso Verbesserungen an den Bremsen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zeitliche Gültigkeit

Eine einmal ausgesprochene Homologation gilt so lange, wie das Modell vom Hersteller unverändert weiter gebaut wird. Nach Einstellung der Produktion läuft die Homologation nach 7 Jahren aus, wenn national nichts anderes bestimmt wird.

[Bearbeiten] Nationale Homologationen

In Deutschland bestimmt der DMSB, ob eine bestimmte Homologation über den ursprünglichen Termin, der durch das Produktionsende bestimmt wird, hinaus verlängert wird. So ist beispielsweise der Mitsubishi Lancer Evo V in Gruppe DA und DN (statt A und N) noch bis Ende 2008 homologiert. Auch für GTs ist eine Nachhomologation möglich.

Diese Maßnahme wird ergriffen, wenn noch Fahrzeuge dieses Typs im Land aktiv sind. Den Besitzern wird so die sofortige Anschaffung eines neuen Sportgerätes erspart. Ein Beispiel ist der BMW Mini Cooper S, der noch bis 2011 und darüber hinaus in Deutschland eingesetzt werden kann.

[Bearbeiten] Tourenwagen und GT

Zu den Tourenwagen zählen Fahrzeuge, die zum normalen Verkauf an die Kundschaft bestimmt sind und mindestens vier Sitzplätze aufweisen. Außerdem müssen bestimmte Mindeststückzahlen (Gr. N: 2.500 Fahrzeuge innerhalb von 12 Kalendermonaten) nachgewiesen werden.

GT- Fahrzeuge haben nur zwei Sitze. Je nach Abmessungen fallen auch 2+2-Sitzer in diese Gruppe. Die meisten Straßenautos von Porsche entsprechen diesen Sitzabmessungen.

Der Ferrari 575 M Maranello ist als GT bis 2010 homologiert. Eine Verlängerung ist nicht beabsichtigt.

[Bearbeiten] Gruppe A

Die grundlegende Beschreibung des Fahrzeugs mit Daten zu Material der Karosserie und Abmessungen finden sich im A-Homologationsblatt. Der Motor wird in Material und Abmessungen detailliert beschrieben. Natürlich stehen auch die Angaben zum Hubraum da, die sich am einzelnen Fahrzeug in Grenzen aber ändern können. Der Artikel 255 des Int. Automobil- Sportgesetzes regelt die in Gruppe A erlaubten Änderungen. So dürfen alle Serienteile nachbearbeitet werden, sofern kein Material hinzugefügt wird. Die ursprüngliche Hubraumklasse muss aber beibehalten werden.

Ein typisches A- Blatt trägt folgende Eintragungen:

  • gültig ab: (Datum der Homologation)
  • zwei Fotos, schräg von vorn und schräg von hinten, des ganzen Autos
  • Hersteller (z.B. Ford, VW) und Handelsbezeichnung, also z.B. 86 Polo Coupé GT
  • Hubraum
  • Beschreibung der Karosserie mit Maßangaben
  • Beschreibung des Motors/ Zylinderzahl/ Kühlsystem/ Material und Gewicht der Kolben, Pleuel, Kurbelwelle etc.
  • Zylinderkopf und Gemischaufbereitung, Nockenwelle mit Ventilhub, Ventile und Ventilfedern.

Da die Bearbeitung der Nockenwelle frei gestellt ist, sind die wichtigeren Maße wie Steilheit und Steuerzeiten nicht im A- Blatt erwähnt.

  • Zündanlage, Schmiersystem, Kraftstoffanlage
  • Kraftübertragung, Übersetzungsverhältnisse der in Gruppe A erlaubten Getriebe.
  • Radaufhängung, Bremsen

Dieser Bereich wird durch Nachhomologationen manchmal etwas unübersichtlich.

  • Achsübersetzung. Diese muss von der in Gruppe N unterschieden werden, d.h. in Gr. A können völlig andere Achsübersetzungen homologiert sein als in Gr. N.
  • Den Abschluss bilden Fotos des Motors, des Zylinderkopfes der Gemischaufbereitung usw.. Alle oben erwähnten und bemaßten Teile werden noch einmal in einem Schwarz- weißbild meist minderer Qualität vorgestellt. Hier ist auch Raum zu zeigen, an welcher Stelle die Maße zu nehmen sind.

Alle Seiten sind durch Perforation mit einer Art Siegel vor einfachen Manipulationen geschützt.


Die meisten Tourenwagen sind sowohl in Gruppe A und N homologiert. Ausnahmen sind u.a. der Subaru Legacy 2.0 4WD mit Hom.-Nr 5591, der nur in Gruppe A starten darf. Gleiches gilt für:

  • Astra-G-CC mit 1998.4 ccm, Hom. Nr. 5589
  • Golf 1.8 20V, 1781 ccm, Hom. Nr. 5584
  • Cirtoen Xsara VTS 1,8l, Hom. Nr. 5612

und noch einige Modelle von Fiat, Ford (GB), Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Renault, Rover, Suzuki und Toyota.

Die andere Möglichkeit, dass ein Auto nur in Gr. N startberechtigt ist, besteht nicht wegen der Struktur der Höherstufung bei Änderungen, s.u. Ausnahme von dieser Regel könnte der Skoda Octavia 1,8 20V sein, vermutlich ist es aber nur ein Druckfehler im Handbuch.

[Bearbeiten] Gruppe N

Ein typischer Vertreter der Gr. N ist der BMW 320i (E46/4) mit 1.993 ccm Hubraum. Seine Homologationsnummer ist A+N 5642. Diese gilt bis 2012 und darüber hinaus, je nachdem wie lange er produziert wird.

Angaben zum Gewicht und zum für das Tieferlegen wichtige Maß zwischen Radnabe und Radkasten finden sich im N-Homologationsblatt. Der Artikel 254 des Int. Automobil-Sportgesetzes regelt die in Gruppe N erlaubten Änderungen. So dürfen ausdrücklich nur Arbeiten durchgeführt werden, die zum normalen Unterhalt des Wagens gehören. Änderungen, die darüber hinaus gehen, ziehen eine Umstufung mindestens nach Gruppe A nach sich.

Ein typisches N- Blatt trägt folgende Eintragungen:

  • Homologationsnummer, z.B. N-5347
  • gültig ab: (Datum der Homologation)
  • Hersteller (z.B. Citroen) und Handelsbezeichnung, also z.B. AX Sport
  • Hubraum
  • Mindestgewicht
  • Mindesthöhe zwischen Radnabe und Radkasten v. + h.
  • ergänzende Angaben zu Material und Maßen des Motors
  • genaue Beschreibung der Nockenwelle mit Steilheit der Nocken und Steuerzeiten

weil in Gruppe N die Nockenwelle nicht geändert werden darf. Das heißt praktisch, dass sie doch geändert wird, aber nur so weit, dass die angegebenen Maße eingehalten werden.

  • Spezifikationen der Ventilfedern
  • Anzahl der Gänge und Übersetzungsverhältnis des Gruppe-N- Getriebes (ein zusätzliches Getriebe muss extra homologiert sein)
  • Felgen mit Durchmesser, Breite, Material und Einpresstiefe (aber ohne Lochkreisdurchmesser)
  • Länge, Durchmesser und Material des/ der Stabilisatoren
  • Maße der Fahrwerksfedern ohne/ mit Belastung
  • mögliche Varianten

Ähnlich wie das A- Blatt sind alle Seiten durch Perforation mit einer Art Siegel vor einfachen Manipulationen geschützt.

[Bearbeiten] weitere Unterteilung

Innerhalb der Gruppen werden die Fahrzeuge nach Hubraumklassen unterteilt. Gebräuchlich sind heute die Klassen

  • bis 1400 ccm
  • über 1400 bis 1600 ccm
  • über 1600 bis 2000 ccm
  • über 2000 ccm

In früheren Jahren, bis ca. 1980 war auch eine Unterteilung der Klasse bis 1400 ccm üblich. Die Hubraumgrenzen betrugen 700, 850, 1000, 1150 und 1300 ccm. Wegen der oben beschriebenen Mindeststückzahl waren z. B. die Autos von Carlo Abarth nicht in der seriennächsten Klasse homologiert.

[Bearbeiten] Formel 3

3 Motoren von Renault sind für die F3 homologiert: vom Clio Williams, Megane Coupe und Clio Sport 2.0, alle mit 2 l Hubraum. Daneben sind noch die Hersteller Nissan, Mitsubishi und diverse andere vertreten.


[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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