Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Holotypus (Tiere) - Wikipedia

Holotypus (Tiere)

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Der Holotypus ist in der Zoologie (einschließlich der Paläozoologie) ein während der Erstbeschreibung einer nominellen Art oder Unterart besonders herausgestelltes Exemplar bzw. Individuum, das eine objektive Bezugsgrundlage für den neuen Namen darstellt[1]. Es wird auch als Typusexemplar oder kurz Typus bezeichnet. Die aufgeführten Merkmale der Erstbeschreibung werden von diesem Exemplar und seinen Paratypen abgeleitet. Die Regeln für die Benennung zoologischer Arten sind in den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur festgelegt.

Die durch den Typus festgelegten Merkmale können als Grundlage für Vergleiche mit neuen Exemplaren oder zur Abgrenzung zu anderen Arten genutzt werden. Der neu eingeführte, den Anforderungen an neue Namen genügende wissenschaftliche Name gilt unmittelbar nach der Publikation definitionsgemäß als der gültige Name für das Typus-Exemplar (namenstragender Typus), sofern keine objektive Synonymie vorliegt. Spätere Autoren könnten jedoch zu der subjektiven Ansicht gelangen, dass das Typus-Exemplar artlich einer vorher beschriebenen Art zuzurechnen ist. Dann liegt subjektive Synonymie vor und für die artliche Benennung des Exemplars erlangt nach dem Prioritätsprinzip der älteste verfügbare Name in der Synonymie Gültigkeit. Beim Vergleich von Merkmalen bezieht sich der Name einer Art immer primär auf das Typexemplar, selbst wenn die Beschreibung von diesem abweicht. Die Festlegung eines Holotypus ist notwendig, um Zweifelsfälle auszuräumen, die durch eine unvollständige Erstbeschreibung entstehen, und Unvollständigkeiten sind fast unausweichlich, da die Relevanz vieler Merkmale zum Zeitpunkt der Erstbeschreibung noch nicht bekannt ist.

Häufig wird während der Erstbeschreibung neben dem Holotypus eine ganze Typusserie angegeben, um die Stabilität bzw. Variation von Merkmalen zu dokumentieren. Die neben den Holotypus gestellten Exemplare einer solchen Serie heißen Paratypen. Wurde für die Erstbeschreibung auf Basis einer Typusserie kein Holotypus explizit festgelegt (bis 2000 erlaubt), spricht man von Syntypen (gelegentlich auch Cotypen). Ein im Nachhinein aus dieser Serie als namenstragender Typus bestimmtes Exemplar wird als Lectotypus, im deutschen Sprachraum auch als Hololectotypus und die übrigen Exemplare der Serie als Paralectotypen bezeichnet. Ist in der Vergangenheit kein Typusexemplar archiviert worden oder ist dieses seit der Erstbeschreibung verschollen, kann durch einen bearbeitenden Taxonomen ein neuer namenstragender Typus, ein so genannter Neotypus, bestimmt werden.

Typen werden mit entsprechenden Vermerken in den wissenschaftlichen Sammlungen aufbewahrt und entsprechend gekennzeichnet. Durch die sammlungsspezifische Typusnummer und den Ort der Aufbewahrung (meistens die systematische Sammlung eines Universitätsinstituts oder eines Museums) gelangen spätere Bearbeiter an das Typusexemplar.

Als Beispiel ist etwa der Holotypus der ausgestorbenen Protostegidae namens Santanachelys gaffneyi in der japanischen Teikyo Heisei Universität in Ichihara, Chiba unter der Nummer THUg1386 archiviert. Bestimmt wurde dieser Typus vom Erstbeschreiber Ren Hirayama durch die in der Nature 1998 erschienene Erstbeschreibung Oldest known sea turtle (Nature 392, 705 - 708)

[Bearbeiten] Quellen

  1. IRZN 2000: 169

[Bearbeiten] Literatur

Internationale Regeln für die Zoologische Nomenklatur. Vierte Auflage. Angenommen von der International Union of Biological Sciences. Offizieller Deutscher Text: ausgearbeitet von O. Kraus. -- Naturwissenschaftlicher Verein in Hamburg, Abhandlungen, N.F., 34: 232 S.; Hamburg 2000. -- [IRZN 2000]

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