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Hirse

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Hirsepflanzen
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Hirsepflanzen
Coix lacryma-jobi (Hiobs-Träne)
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Coix lacryma-jobi (Hiobs-Träne)

Hirse ist eine Sammelbezeichnung für eine Reihe von Getreidearten, die alle zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehören. In China wurde Rispenhirse ab 2500 v. Chr. landwirtschaftlich genutzt, sie zählte zu den fünf heiligen Pflanzen. Hirse wurde früher auch in Europa als Nahrungsmittel angebaut.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhaltsstoffe

Hirse enthält viele Mineralstoffe und Spurenelemente, darunter Magnesium, Kalium, Eisen, Fluor und Silizium. Fluorid stärkt den Zahnschmelz und leistet einen Beitrag zur Gesunderhaltung der Zähne. Silizium, in Form von Kieselsäure, ist wichtig für gesunde Haut, Haare und Nägel. Hirse hat damit einen Ruf als „Schönmacher“. Besonders viel Silizium ist in der Spelze enthalten, welche das Hirsekorn umgibt. In der Schälmühle wird die nicht genießbare Schale abgerieben, die Spreu entspricht ca. 25 % des ursprünglichen Getreidekorns. Die Körner der meisten Hirsearten bzw. -sorten sind mit 60–80 % vor allem reich an Kohlenhydraten, enthalten 6–20 % Eiweiß, darunter zahlreiche essentielle Aminosäuren und 1–6 % Fett. Die biologische Wertigkeit des Eiweißes ist vergleichbar mit der aus Gerste oder Reis. Das Öl der Hirse besteht zu über drei Vierteln aus ungesättigten Fettsäuren und enthält Vitamin E, Provitamin A und B-Vitamine wie Vitamin B1 und Niacin. Der Gehalt an Vitaminen entspricht in etwa dem Durchschnitt aller Getreidearten.

[Bearbeiten] Botanische Namen

  • Sorghum Moench:
  • Panicum
    • Rispenhirse (Panicum miliaceum L.)
    • Sowihirse (Panicum hirticaule J.Presl)
    • Kutkihirse (Panicum sumatrense Roth)
    • Gabelblütige Hirse (Panicum dichotomiflorum A. Michaux),
  • Setaria
  • Pennisetum
  • Paspalum
    • Kodohirse (Paspalum scrobiculatum L.)
  • Echinochloa
    • Japanhirse (Echinochloa esculenta (A.Braun) H.Scholz)
  • Eleusine
  • Digitaria
  • Coix
  • Hiobsträne (Coix lacryma-jobi L.)
  • Urochloa
    • Guinea-Hirse (Urochloa deflexa (Schumach.) H.Scholz)
    • Braune Hirse (Urochloa ramosa (L.) R.D.Webster)

[Bearbeiten] Anmerkungen

Von Durra (Mohrenhirse) wird neben den Samen auch der Halm zur Faserherstellung genommen.

Teff (Tefi, Eragrostis tef, Syn. E. abyssinica) ist eine Kulturhirse, die als wichtigste Nahrungspflanze in Äthiopien gilt. Teff ist glutenfrei, weist mehrere Geschmacksrichtungen auf und kann bei Glutenintoleranz (Zöliakie, Sprue, Dermatitis herpetiformis) als diätisches Lebensmittel eingesetzt werden.

Wenn man im deutschen Sprachraum von Hirse spricht, handelt es sich oft um die Rispenhirse.

Hirsen und Sorghum können wesentlich mehr antinutritive Substanzen (Phytinsäure, Oxalsäure, Kieselsäure) enthalten als andere Getreidearten, die als Vollkorn verzehrt werden. Da diese Substanzen hauptsächlich in der Schale enthalten sind, wird von einem Verzehr der Vollkornprodukte abgeraten. Die harte Schälkleie hinterlässt einen unangenehmen Kaueindruck und einen herb-bitteren Geschmack. Außerdem wird die Verdaubarkeit durch das Schälen erheblich gesteigert. Bewährte Hirseprodukte aus geschälter Hirse sind z.B. Mehle, Grieße, Grützen, Flocken und Popcorn.

Saatgutforschung: Extensive Forschung über Hirse wird durch das International Crop Research Institute for the Semi Arid Tropics (ICRISAT) in Andhra Pradesh, Indien durchgeführt.

Geschichte: Im Altertum und Mittelalter zählten die unterschiedlichen Hirsearten zum meistangebauten Getreide. In der frühen Neuzeit wurden sie in Europa durch die Einfuhr von Kartoffel und Mais fast völlig verdrängt. Im Himalayagebiet wird aus verschiedenen Sorten ein schwachalkoholisches Bier gebraut. Gästen des Hunnenkönigs Attila wurde ausschließlich Hirse gereicht. Um die Gesundheit und Kraft zu stärken, empfahl der griechische Philosoph Pythagoras die Hirse. In vielen Gebieten Afrikas und Asiens sind die unterschiedlichen Hirsearten Hauptnahrungsmittel, werden allerdings zunehmend durch Mais verdrängt.


[Bearbeiten] Wirtschaftliche Bedeutung

Die wichtigsten Hirsen sind:

Weltweit wurden im Jahr 2004 laut FAO nur noch 87,8 Mio. t an Sorghum und Millet produziert, die hauptsächlich zu Breinahrung und Futtermittel verarbeitet wurden. Der Hektarertrag ist von allen Getreidearten mit nur 7 dt/ha der geringste. Dies ist einer der Gründe, weshalb der wesentlich ertragreichere Mais in den traditionellen Hirseanbaugebieten immer populärer wird. Allerdings hat Hirse gegenüber Mais den großen Vorteil, dass selbst bei sehr schlechtem Wetter die Ernte fast nie komplett ausfällt. Hirse ist die Grundlage lokaler Biere, z. B. dem Dolo in Westafrika.

[Bearbeiten] Weblinks

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