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Hirschberger Talbahn

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Die Hirschberger Talbahn stellte in der Provinz Schlesien eine Straßenbahnverbindung von der Kreisstadt Hirschberg, zum Nordrand des Riesengebirges her.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gasbahn

Obwohl von dem Eisenbahnknotenpunkt Hirschberg im Jahre 1891 auch eine Staatsbahnstrecke dem Tal des Zackenflusses folgend bis Petersdorf ins Gebirge hineinführte, konnte diese die Wünsche der zahlreichen Touristen und Kurgäste nur unzureichend erfüllen, denn sie verlief auf dem linken Ufer ziemlich weit von den Ortschaften entfernt. Vor allem in Bad Warmbrunn, das durch seine warmen Schwefelquellen berühmt war, lag der Bahnhof besonders zum Kurgebiet recht ungünstig.

So bemühte man sich um ein ortsnahes Verkehrsmittel, das mit zahlreichen Haltestellen die Gegend zusätzlich erschließen konnte. Diesen Bestrebungen kam ein Angebot der „Neuen Gas-Aktiengesellschaft“ in Dessau entgegen, die in Hirschberg das Gaswerk betrieb. Sie plante, vom dortigen Hauptbahnhof aus – neben einer innerstädtischen Strecke zur Jägerkaserne – eine weitere Strecke über Bad Warmbrunn bis Hermsdorf unterm Kynast zu bauen. Es kam zu Verhandlungen der Gas-AG mit der Stadt Hirschberg und den anzuschließenden Gemeinden, die 1895 zur Gründung der Hirschberger Thalbahn GmbH führten.

Die Strecke vom Hauptbahnhof über die Bahnhofstraße und den Warmbrunner Platz zur Jägerkaserne im Westen der Stadt konnte am 10. April 1897 eröffnet werden, die 11,5 km lange Strecke nach Hermsdorf, die bis zum Warmbrunner Platz der Stadtlinie folgte nahm am 22. Mai 1897 den Betrieb auf. Nun waren insgesamt 12,8 km normalspuriger Strecken befahrbar, die überwiegend auf Straßen lagen.

Die neue Bahn wurde von zahlreichen Fahrgästen benutzt und zeigte, dass sie dem bestehenden Verkehrsbedürfnis entsprach. Aber das technische Experiment einer mit Gas betriebenen Bahn erwies sich als ungeeignet für einen dauerhaften und zuverlässigen Betrieb; auch die steigungsreiche Strecke machte den Triebfahrzeugen schwer zu schaffen. So musste der Betrieb am 7. November 1899 wieder eingestellt werden.

[Bearbeiten] Elektrische Bahn

Um alsbald wieder günstige Fahrtmöglichkeiten zu schaffen, beauftragte man mit der Umstellung auf elektrischen Betrieb den Lahmeyer-Konzern in Frankfurt am Main. Er behielt die Trassenführung weitgehend bei, wählte aber wegen der zahlreichen Kurven jetzt die Spurweite von 1000 mm für die Strecken. In Herischdorf – etwa in der Mitte zwischen Hirschberg und Bad Warmbrunn – entstand das Depot für die Fahrzeuge samt Werkstatt und Kraftwerk; auch die Betriebsleitung wurde hier untergebracht. Bis dorthin wurde der elektrische Betrieb am 4. Februar 1900 zusammen mit der Stadtlinie zur Jägerkaserne aufgenommen. Der übrige Abschnitt nach Hermsdorf folgte am 8. April 1900. Der Fahrplan sah einen Zwanzig-Minuten-Takt vor, auf der Stadtlinie einen Zehn-Minuten-Takt. Im Sommer wurde meist doppelt so oft gefahren.


Am 28. Mai 1902 wurde die Hirschberger Thalbahn GmbH durch die Elektrizitäts-AG vormals W. Lahmeyer & Co und ihre Tochter, die Deutsche Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, beide mit Sitz in Frankfurt am Main, in die Hirschberger Thalbahn AG umgegründet.

Großaktionär in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges war mit 90% die Niederschlesische Elektrizitäts-AG in Hirschberg, je 5% gehörten der Elektrowerke AG in Berlin und der Provinz Niederschlesien.

Zur besseren Bedienung des Fremdenverkehrs wurde eine Zweigbahn geplant, die am Schlossplatz von Bad Warmbrunn abzweigen sollte. Sie konnte am 8. August 1911 bis Nieder Giersdorf (4,0 km), am 7. Mai 1914 bis zum Hohlen Stein und schließlich am 20. Mai 1914 bis Ober Giersdorf Himmelreich eröffnet werden. Besonders die letzten zwei Kilometer der Strecke wiesen starke Steigungen auf. Die Verlängerung bis zum Spindlerpass unterblieb wegen der schwierigen Verhältnisse im Krieg und danach. In diesen Jahren – etwa von 1918 bis 1934 – ruhte auch der Betrieb auf der Stadtlinie zur Jägerkaserne.

Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs umfasste das Netz eine Gesamtlänge von 17,6 km und einen Fahrzeugpark von 19 Triebwagen, 25 Beiwagen, einem Packwagen und 12 Spezialwagen, dazu 5 Omnibusse.

[Bearbeiten] Omnibusbetrieb

Anstatt neue Schienenstrecken zu bauen, richtete die Hirschberger Thalbahn AG (seit 1940 Talbahn) ab 1. September 1934 mehrere Omnibuslinien ein, darunter eine Stadtlinie. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr bedient. Da auch die Bahn ohne größere Erneuerungen nicht mehr auf Dauer leistungsfähig erschien, bereitete man die Umstellung auf den Betrieb mit Oberleitungsbussen vor. Es wurden Leitungsmasten neu aufgestellt und drei Obusse beschafft. Diese kamen aber nicht mehr zum Einsatz.

[Bearbeiten] Weiterbetrieb in Polen

Da Strecke und Fahrzeuge von direkten Kriegsschäden verschont geblieben waren, blieb am Ende des Krieges der Verkehr nur für wenige Tage unterbrochen. Dann fuhr die Straßenbahn wieder – bald unter der polnischen Bezeichnung „Tramwaje Jelenia Gora“. Allerdings unterblieben die Fahrten über den Marktplatz. Man legte nun Wendeschleifen am Hauptbahnhof und am Ortseingang von Bad Warmbrunn (Cieplice) an; die weiterführenden Strecken nach Ober Giersdorf (Podgorzyn) und Hermsdorf (Sobiescow) wurden 1959 stillgelegt. Noch zehn Jahre länger fuhr die elektrische Bahn von Hirschberg nach Bad Warmbrunn, dann kam im April 1969 auch hier das Ende.

[Bearbeiten] Literatur

  • Siegfried Bufe: Straßenbahnen in Schlesien, Stuttgart 1976
  • Karl-Heinz Gewandt: Erinnerungen an die Hirschberger Talbahn im Straßenbahn-Magazin Heft 48, Mai 1983

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