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Hessisches Staatstheater Wiesbaden

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Das Hessische Staatstheater Wiesbaden in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist ein Fünf-Sparten-Theater. Das Theater verfügt über die vier Bühnen Großes Haus (1041 Plätze), Kleines Haus (328 Plätze), Studio (89 Plätze) und die externe Spielstätte Wartburg (seit 2003). Es hat ca. 600 Beschäftigte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Ansicht des Staatstheaters vom Warmen Damm aus gesehen wurde nur zum Schein als Vorderseite ausgeführt
Die Ansicht des Staatstheaters vom Warmen Damm aus gesehen wurde nur zum Schein als Vorderseite ausgeführt

Der Bau des Wiesbadener Theaters wurde als Neues Hoftheater maßgeblich durch Kaiser Wilhelm II. initiiert und gefördert. Es wurden, nach einem Architekturwettbewerb, an dem sich u.a. Gottfried Semper beteiligte, die damals in ganz Europa bekannten Wiener Theaterarchitekten Ferdinand Fellner d. J. und Hermann Helmer engagiert, die das Gebäude 1893/1894 für 1,8 Mio Goldmark im Stil des Neobarocks errichteten. Vorbilder für das neue Haus waren die Theater in Prag, Wien und Zürich. Am 16. Oktober 1894 wurde das neue Haus im Beisein des Kaisers feierlich eröffnet. Auf dessen Wunsch wurde auch 1902 an der Ostseite des ehedem spiegelbildlich aufgebauten Theaters ein Foyer angefügt, das die Pracht des Zuschauerraums noch übertraf. Gebaut wurde dieser Bereich von dem damaligen Wiesbadener Stadtbaumeister Felix Genzmer.

AM 18. März 1923 kam es zu einem Bühnenbrand, in Folge dessen u.a. die Kuppel des Bühnenturmes vollständig zerstört wurde. Sie wurde aus Kostengründen ohne die ursprünglich vorhandenen Verzierungen nur vereinfacht wieder aufgebaut.

Während des 2. Weltkrieges wurde die Nordseite des Theaters durch Bombentreffer stark beschädigt. Den Bomben zum Opfer gefallen sind die ursprünglich reichverzierte Kassenhalle und der Säulenportikus mit einer fünften von Panthern gezogenen Streitwagenskulptur. (Analog den Figurengruppen auf den Eckrisaliten). Die beschädigten Gebäudeteile wurden in der Nachkriegszeit nur sehr vereinfacht wieder aufgebaut.

1975 bis 1978 wurde der Zuschauerraum aufwendig saniert und teilweise nach historischem Vorbild rekonstruiert (Deckengemälde, Farbgebung, Stuckapplikationen etc.). Weiterhin wurde die Technik modernisiert und ein großer Anbau für Proberäume, Werkstätten, Intendanz und Verwaltung angefügt. Die Aussenansicht des Foyers ist seitdem zum größten Teil den Blicken der Öffentlichkeit entzogen.

[Bearbeiten] Architektur

Inschrift im Giebel
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Inschrift im Giebel

Das Wiesbadener Staatstheater wurde im neobarocken Stil errichtet. Der Haupteingang befindet sich in der Mitte der Theaterkolonnaden, die zusammen mit den gegenüber liegenden Kurhauskolonnaden das so genannte Bowling Green flankieren. An der Stirnseite dieses Platzes befindet sich das Wiesbadener Kurhaus.

Die Rückseite des Theaters wurde als Schauseite ausgeführt. Hier befindet sich ein klassischer Säulenportikus mit reich verziertem Giebel, gestaltet von Professor Volz aus Karlsruhe. Die Giebel-Inschrift lautet: Der Menschheit Würde ist in Eure Hand gegeben. Bewahret sie!

Das Giebelfeld zeigt in der Mitte sitzend die Poesie, zu ihrer Rechten lehnt die poetische, weibliche Verkörperung der Trauer, zu ihren Füßen spielt Scherz in Gestalt einer mit einer Narrenmütze bekleideten Putte. Die Gruppe links zeigt einen sterbenden Helden, halb auf dem Schoß der Parze liegend, die seinen Lebensfaden durchschneidet. Die Gruppe rechts zeigt ein sich küssendes Liebespaar, das von einem kleinen Amor belauscht wird, während ein schön gewachsener Faun ein Tamburin schlägt.

Vor dem Portikus breitet sich ein Landschaftspark (Warmer Damm) aus. Ein Denkmal von Friedrich Schiller steht direkt vor der nur der Ästhetik dienenden Auffahrt.

Die Deckengemälde in Zuschauerraum und Foyer schuf Kaspar Kögler, der für seine Leistungen mit dem Roten-Adler-Orden ausgezeichnet wurde. Die Deckenmalereien im Zuschauerraum bestehen aus zwei Bildern, einem kleinen über der Bühnenöffnung und dem großen Plafond, in dessen Mitte sich die Kronleuchteröffnung befindet. Das kleine Bild stellt die entfesselte aufschwebende Phantasie dar, das große Bild enthält eine die Stadt Wiesbaden charakterisierende Allegorie. Rechts sitzt auf einem Brunnenaufbau, der, an die nassauischen Zeiten erinnernd, von der alten Marktbrunnensäuler mit dem Löwen überragt ist, eine Frauengestalt mit rosenumkränzter Mauerkrone auf dem Haupt und einen Lilienzweig in der Hand. Vor ihr, aus dem Brunnen entqualmenden Dampfwolken schwebt die Nymphe des Brunnens, zwei ihr zustrebenden Kindern die dampfende Schale reichend. Ein darüber schwebender Knabe mit einem Waldstrauß, Waidhorn und Armbrust erinnert an die Wälder Wiesbadens und Umgebung. Dann schließen sich auf Wolken die Künste an, vor allem die Musik, dann Schauspiel und Tanz und auf der gegenüberliegenden Seite die Malerei und Architektur. Unter diesen befindet sich eine Putte mit geschichtlichem Emblem: ein römisches Feldzeichen und die deutsche Kaiserkrone. Darunter, gegenüber der Brunnengruppe grüßt der Rheingott zur Stadt. Neben ihm sitzt eine verschleierte, mit Efeu bekränzte Frauengestalt, welche die Sage darstellt. Über dem Ganzen schwebt ein Adler mit ausgespannten Flügeln und der preussischen Krone auf dem Kopf, welcher einen Genius trägt, was als Versinnbildlichung der Protektorschaft des Königs über das Theater im speziellen und der Stadt Wiesbaden im weiteren Sinne zu verstehen ist.

Kaiser Wilhelm II besaß eine eigene Einfahrt für seine Kutsche, (die sog. "Kaiserfahrt"), in der er seine Loge von der Wilhelmstraße durch den Keller direkt erreichen konnte.

Der moderne Anbau aus den Jahren 1975 bis 1978 wurde in Kontrast zum Altbau in Glas und mit einer Bleiverkleidung ausgeführt.

[Bearbeiten] Theaterbetrieb

Pro Jahr gibt es mehr als 20 Neuinszenierungen in Oper, Schauspiel und Ballett. Es wird von klassischen Werken über Stücke der dramatischen Gegenwartsliteratur bis zum modernen Musiktheater alles angeboten. Bis zu vier Vorstellungen können pro Tag gegeben werden, da alle vier Bühnen parallel bespielt werden können.

Als Besonderheit bietet das Staatstheater auch jungen Menschen ein breites Spektrum an Inszenierungen. Es ist bundesweit das einzige Staatstheater mit eigenem professionellem Ensemble, das sich ausschließlich der Inszenierung von Kinder- und Jugendtheater widmet. Das sogenannte "Junge Staatstheater" erarbeitet dabei sehr häufig eigene Fassungen bekannter, auch zeitgenössische Kindergeschichten.

Weiterhin gibt es noch das "Jugendclub-Theater". Dies bietet talentierten Jugendlichen die Möglichkeit, sich im Jugendclub-Theater "auszuprobieren". Jedes Jahr findet dazu ein Casting statt, bei dem neue Ensemble-Mitglieder für das jeweils vorgesehene Stück, meistens ein Musical, ausgesucht werden. Es folgen dann professionelle Proben, bei denen besonders auf Gesang, Tanz und Schauspiel eingegangen wird. Die erfolgreichen Inszenierungen sprechen für sich und so hat sich der Jugendclub in den letzten Jahren zur festen Institution in der Jugend-Theater-Szene entwickelt.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 50° 5' 1" N, 8° 14' 45" O

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