Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Hermann Weinkauff - Wikipedia

Hermann Weinkauff

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Hermann Karl August Weinkauff (* 10. Februar 1894 in Trippstadt, Pfalz; † 9. Juli 1981 in Heidelberg) war der erste Präsident des Bundesgerichtshofs.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Vor 1945:

Besuch des Gymnasiums in Speyer. Studium der Rechtswissenschaft in München, Heidelberg, Würzburg und Paris. Erste juristische Staatsprüfung 1920, die zweite 1922. Im gleichen Jahr Ernennung zum Gerichtsassessor im Staatsministerium der Justiz bis 1923.Von 1924-1926 als Staatsanwalt am Landgericht München tätig, danach Amtsrichter am Arbeitsgericht München bis 1928. Von 1928-1929 Studium des franz. Rechts in Paris.

Von 1930-1932 Oberamtsrichter am Arbeitsgericht Berchtesgaden, von 1932-1937 Direktor am Landgericht München I. Hilfsrichter am Reichsgericht ab 1935, ab 1937 zum Reichsgerichtsrat ernannt. Ab 1938 Träger des nationalsozialistischen "Silbernen Treudienst-Ehrenzeichens".

[Bearbeiten] Nach 1945:

Mehrmonatige Internierung in einem amerikanischen Lager 1945. Danach zunächst Präsident des Landgerichts Bamberg, ab 1949 Oberlandesgerichtspräsident. Anfang Oktober 1950 ernannte ihn Bundespräsident Theodor Heuss zum ersten Präsidenten des Bundesgerichtshofs.

Eintritt in den Ruhestand am 1. März 1960. Auszeichnung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband, ab 1961 Ehrendoktor der Universität Heidelberg. Weinkauff verfasste während seines Ruhestands mehrere Bücher und Artikel in rechtswissenschaftlichen Zeitschriften. Er starb im Alter von 87 Jahren in Heidelberg.

[Bearbeiten] Werk

Weinkauff vertritt in seinem Buch "Die deutsche Justiz und der Nationalsozialismus" die These Gustav Radbruchs, der Rechtspositivismus habe die deutsche Justiz im Dritten Reich "wehrlos" gegen nationalsozialistisches Unrecht gemacht. Folgerichtig vertritt Weinkauff stattdessen die Lehre eines religiös geprägten Naturrechts, welches er auch in die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs einzubinden versuchte.

Die sog. Wehrlosigkeitsthese ist umstritten. Sie besagt, die Juristen hätten sich dem rechtspositivistischen Grundsatz "Gesetz ist Gesetz" verpflichtet gefühlt und deswegen nichts gegen an sich unrichtige (also unmoralische) Gesetze der Nationalsozialisten unternommen.

Von den Gegnern der Wehrlosigkeitsthese wird vorgebracht, es seien kaum neue Gesetze in der Zeit von 1933-1945 entstanden. Die Richter hätten sich vielmehr schon in der Weimarer Republik vom Rechtspositivismus losgelöst und Gesetze entgegen dem eigentlichen Willen des Gesetzgebers ausgelegt.

Auf gleiche Weise wären die Richter auch während der nationalsozialistischen Herrschaft verfahren, in dem sie deren, mitunter menschenverachtende, Ideologie unter bestehende Gesetze ausgelegt hätten. Dies wiederum würde eher an eine naturrechtliche Verhaltensweise erinnern. Die Wehrlosigkeitsthese wäre folglich nicht haltbar. Die Justiz im Dritten Reich hätte teilweise aktiv, zumindest jedoch nicht auf Grund einer rechtspositivistischen Lehre, Unrecht im Dritten Reich verwirklicht.

[Bearbeiten] Schrifttum

  • "Französische Justizreform"
  • "Naturrecht in evangelischer Sicht"
  • "Richtertum und Rechtsfindung in Deutschland"
  • "Die Militäropposition gegen Hitler und das Widerstandsrecht"
  • "Große Justizreform"
  • "Über das Widerstandsrecht"
  • "Die Vollmacht des Gewissens"
  • "Die deutsche Justiz und der Nationalsozialismus"


[Bearbeiten] Literatur

  • Dreier, Ralf (Hrsg.) "Recht und Justiz im Dritten Reich"
  • Kaul, Friedrich Karl " Geschichte des Reichsgerichts"
  • Müller, Ingo " Furchtbare Juristen"
  • Schorn, Hubert "Der Richter im Dritten Reich"
  • Godau-Schüttke, Klaus-Detlev, Der Bundesgerichtshof - Justiz in Deutschland -, Berlin 2005

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