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Hermann Sello

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Ludwig Hermann Sello, meist nur Hermann Sello genannt (* 25. September 1800 in Caputh; † 28. Dezember 1876 in Potsdam) war ein preußischer Hofgärtner.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Hermann Sello wurde am 25. September 1800 in Caputh bei Potsdam als ein Spross der bekannten preußischen Hofgärtner-Dynastie Sello geboren.

Er war ein Schüler von Peter Joseph Lenné. Durch die Heirat zwischen Ludwig Persius und Pauline Sello im Jahr 1827 wurde er außerdem ein Schwager von Persius.

Auf Empfehlung Lennés trat Hermann Sello 1828 als Hofgärtner in die Dienste des preußischen Königs ein. Bis 1837 war er im Landschaftsgarten von Schloss Charlottenhof bei Potsdam tätig.

Bei Dienstantritt wurde für ihn als Dienstwohnung ein eigenes Hofgärtnerhaus errichtet (das vordere Gebäude der Römischen Bäder im Park Sanssouci, von Persius 1841/42 umgebaut. Heute werden dort verschiedene Ausstellungen gezeigt). Das Gärtnerhaus besaß Gästezimmer für die Gäste des Kronprinzen (u. a. Alexander von Humboldt).

1837 übernahm er von seinem verstorbenen Vater die Leitung des Terrassen-Bereiches in Sanssouci.

1855 kam Hermann Walter (der spätere Hofgartendirektor) von den Schlossgärten Eisgrub kurzzeitig als Geselle zu Hermann Sello, ging 1856 allerdings schon wieder, um eine Bildungsreise nach England zu unternehmen.

Auch Theodor Nietner (d. Jüngere), später ebenfalls ein bekannter Hofgärtner in Potsdam, Gartengestalter mehrerer privater Parkanlagen, sowie Autor von Gartenbüchern, absolvierte seine Gärtnerlehre bei ihm. Hermann Sello war ein Onkel Nietners mütterlicherseits.

Hermann Sello starb am 28. Dezember 1876 in Potsdam. Er ist auf dem privaten Familienfriedhof der Sello in Bornstedt begraben, dort liegt auch die Grabstätte von Peter Joseph Lenné. Der sogenannte „Sello-Friedhof“ ist ein kleiner Teil des Bornstedter Friedhofs, der von Hermann Sello selbst noch zu seinen Lebzeiten als Familienfriedhof der Sello angekauft worden war. Zu seinem 200. Geburtstag wurde sein Grabmal und das seiner Frau Aline mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz restauriert. Die Grabdenkmale der Familie Sello stehen als bedeutende Zeugnisse der Sepulkral-Architektur des 19. Jahrhunderts unter Denkmalschutz. Die vor einigen Jahren von Nachfahren gegründete „Familienstiftung Hermann Sello“ setzt sich für ihren Erhalt und die Restaurierung ein.

[Bearbeiten] Werke

  • Ab 1825 Planzeichnungen für den Landschaftsgarten von Schloss Charlottenhof, nach Ideen von Lenné (in Teilbereichen unter maßgeblicher Beteiligung von Kronprinz Friedrich Wilhelm IV.), ab 1828 bis 1836 als dortiger Hofgärtner Ausführung der Gestaltung.
  • Umgebung des Belvedere zusammen mit Lenné landschaftlich umgestaltet.
  • Anlage des Rosengartens am Charlottenhof, 1835, nach Plänen von Lenné. Der Garten, im formalen Stil um eine zentrale Holzlaube, wurde in der Achse zwischen dem Schloss und dem Dampfmaschinenhaus angelegt und mit etwa 400 Rosenstämmen und Rosenbüschen bepflanzt. (1863 erneuert, später verschiedene Umgestaltungen)
  • Ab 1842 zusammen mit Lenné nach dessen Verschönerungsplan Aufschmückung der Bornimer Feldflur durch Alleen, Einzelbäume, Hecken und Schutzgehölzpflanzungen (als sog. "Ferme ornée" bzw. "ornamented farm"). Für die Bundesgartenschau Potsdam im Jahr 2001 wurde die bogenförmig von Bornstedt über das Vorwerk bis zur ehemaligen Marquarter Chaussee führende Lindenallee erneuert und in Anlehnung an die Ziele von Lenné Fuß- und Radwege angelegt, so dass die Feldflur nun wieder erlebbar ist. Hermann Sello gestaltete außerdem einen italienischen Fruchtgarten, Obst- und Gemüsegärten, die geometrisch um das von Persius erbaute Domänen-Vorwerk angeordnet waren, sowie eine nahegelegene Maulbeerplantage, wo der König eine Seidenraupenzucht einrichten wollte.
  • Hermann Sello gestaltete auch den Wildpark Potsdam als Übergang vom höfischen Park in die aufgeschmückte Havellandschaft.
  • Berliner Tiergarten: Ende des 18. Jahrhunderts ändert Hermann Sello zusammen mit Lenné den ursprünglich spätbarocken Tiergarten in einen 220 Hektar großen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild, wie er im wesentlichen bis heute erhalten bzw. wiederhergestellt ist.
  • Botanischer Garten Potsdam, von Hermann Sello 1841 angelegt.
  • Weberplatz in Potsdam.
  • In der Breiten Strasse und in der Schlossstrasse in Potsdam gegenüber dem Lustgarten lässt König Friedrich Wilhelm IV. 1843 bis 1845 durch Hermann Sello bereits früher dort befindliche Linden in raffinierter, perspektivisch verengter Linienführung nachpflanzen (später verändert), um die Wirkung des Blicks auf die Garnisonskirche zu erhöhen.

[Bearbeiten] Literatur

  • (Hermann?) Sello, Wilhelm von Türk: Kurze Anleitung zur Erziehung und Pflege des Maulbeerbaums und zum Seidenbau. Berlin, 1851.
Anmerkung: Ein Exemplar der Schrift ist vorhanden in der Handschriftenabteilung d. Univ.-Bibl. Basel, im dortigen Katalog ist der Autor "Sello" ohne Vornamen angegeben, daher ist die Zuschreibung zu Hermann Sello nicht definitiv, aber aufgrund der Lebensdaten und des Werkes zu vermuten. Es könnte sich auch um Wilhelm Sello handeln, da dessen Baumschule Pflanzen an Schulen u.a. Einrichtung abgab. Allerdings war Wilhelm Sello zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon verstorben. Bei Emil Sello passen zwar die Lebensdaten, eine Befassung mit der Pflanzung von Maulbeeren ist jedoch nicht bekannt).
  • Clemens Alexander Wimmer (Text), Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Die preussischen Hofgärtner, Berlin: Generaldirektion der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, 1996
  • Clemens Alexander Wimmer: Hermann und Emil Sello, in: Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Nichts gedeiht ohne Pflege: die Potsdamer Parklandschaft und ihre Gärtner ; Ausstellung im Südwestflügel der Orangerie im Park Sanssouci, 20. Mai bis 19. August 2001, Berlin: Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, 2001, S. 235-251
  • Weitere Informationen im neueröffneten "Hofgärtnermuseum" im Schloss Glienicke (Dauerausstellung "Hofgärtner in Preußen").
  • In der Staatsbibliothek Berlin u.a. findet sich: "Hinterlassene Gedichte" von Aline Sello, Berlin: Boesche, [ca. 1865/1866/1867]. Ob es sich hier um die Ehefrau von Hermann Sello handelt, ist nicht bekannt.

[Bearbeiten] Weblinks

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