Herman Wilhelm Bissen

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Herman Wilhelm Bissen (* 13. Oktober 1798 in Schleswig; † 10. März 1868 in Kopenhagen), war ein dänischer Bildhauer.

Mit 18 Jahren geht er nach Kopenhagen und wird Modellzeichner an der Akademie der Künste. Der berühmte dänische neoklassizistische Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1770–1844) überredet ihn, zur Bildhauerei zu wechseln. Er reist 1824 nach Rom und trifft auch Christian Daniel Rauch in Berlin. Seine italienische Zeit erstreckt sich über zehn Jahre. Unter dem Einfluss Thorwaldsens wandelt sich sein schwärmerisch-romantischer Stil zum Klassizismus hin. 1834 ist er wieder zurück in Dänemark und wird bald Professor an der Kunstakademie. Sein Stil wandelt sich zum kräftigen Realismus hin. 1848 setzt er sich im Wettbewerb gegen seinen Konkurrenten Jens Adolph Jerichau (1816–1883) durch und schafft die nationale Monumentalplastik Den danske Landsoldat.

1862 entwirft er das monumentale Soldatengrabmal Der Idstedter Löwe (Flensburg auf dem Hauptfriedhof). Der Löwe gilt als Symbol für den dänischen Sieg über die Schleswig-Holsteiner in der Schlacht bei Idstedt (25./26. Juli 1850). Als Revanche verschleppen die siegreichen Preußen 1864 den Löwen nach Berlin, wo er lange Zeit den Hof der Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde-West stand. 1945 kommt Bissens Plastik nach Kopenhagen, wo er heute vor der Universitätsbibliothek steht. In Berlin steht heute eine im Jahre 1874 angefertigte Zink-Kopie, siehe Flensburger Löwe (Berlin).

So stand der deutschsprachige Bissen als Däne mit seiner Kunst noch zu Lebzeiten im Zentrum dieser deutsch-dänischen Auseinandersetzung. Was ihn aber nicht davon abhielt, an seinem Lebensabend noch große Zeit in Deutschland zu verbringen.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

• 1853 – Der dänische Landsoldat, monumentale Bronzestatue, Fredericia.
• 1856 – Frederik VI., Bronzestatue, Frederiksberg.
• 1862 – Idstedter Löwe, (dän. Istedløven), monumentale Bronzeplastik, Flensburg, seit Mai 1945 in Kopenhagen, heute vor der königlichen Bibliothek.

[Bearbeiten] Literatur

• Rostrup, Haavard, Der Bildhauer H. W. Bissen als Zeichner, in: From the collections of the Ny Carlsberg Glyptothek, S. 318–400, Kopenhagen, 1942.
• Ursula Peters, Künstlerleben in Rom: Bertel Thorvaldsen (1770–1844); der dänische Bildhauer und seine deutschen Freunde; Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 1. Dezember 1991 bis 1. März 1992, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloß Gottorf, Schleswig 22. März bis 21. Juni 1992, Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 1991.
• Klose, Olaf (Hrg.): Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 1, S. 72–74, Neumünster: Wachholtz 1970.

[Bearbeiten] Weblinks

• Assistens Kirkegård, København in dänisch
• Der Idstedter Löwe
• Idstedt-Löwe - Geschichte Schleswig-Holsteins
• Literatur von und über Herman Wilhelm Bissen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Personendaten
NAME	Bissen, Herman Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG	dänischer Bildhauer
GEBURTSDATUM	13. Oktober 1798
GEBURTSORT	Schleswig
STERBEDATUM	10. März 1868
STERBEORT	Kopenhagen