Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Henry Cavendish - Wikipedia

Henry Cavendish

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Henry Cavendish (* 10. Oktober 1731 in Nizza; † 24. Februar 1810 in London) war ein britischer Naturwissenschaftler.

Henry Cavendish
vergrößern
Henry Cavendish
Henry Cavendish
vergrößern
Henry Cavendish

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Henry Cavendish war der Sohn von Lord Charles Cavendish (ein Sohn des zweiten Herzogs von Devonshire) und Lady Ann Gray (Tochter des Herzogs von Kent). Die Familie gehörte zum alteingesessenen Adel und war mit vielen anderen bedeutenden Adelsfamilien in Großbritannien eng verbunden. Seine Mutter starb 1733 nach der Geburt seines Bruders Frederick.

Im Alter von 11 Jahren war Cavendish ein Schüler von Newcome's School in Hackney, eine der größten und anerkanntesten Privatschulen des 18. Jahrhunderts. Anschließend besuchte er 1749 bis 1753 die Universität Cambridge, ohne jedoch einen Abschluss zu machen. Nach einer Reise mit seinem Bruder durch Europa lebte er zusammen mit seinem Vater, bis zu dessen Tod 1783, in Soho (London). Während dieser Zeit führte er seine elektrischen und die meisten chemischen Forschungen durch. Er begann dabei als Assistent seines Vaters, der selbst wissenschaftliche Experimente durchführte. Mit 40 Jahren erbte Henry Cavendish ein großes Vermögen, das es ihm ermöglichte, seine wissenschaftlichen Studien weiterzuführen. Nach dem Tod seines Vaters zog er in eine Villa nach Clapham Common, wo er ein grosses Experimentierlabor und eine Bibliothek einrichtete. Ansonsten änderte sich durch die Erbschaft kaum etwas an seinem bescheidenen Lebensstil.

Cavendish legte ein exzentrisches Verhalten an den Tag. Frauen und Fremden gegenüber war er äußerst schüchtern und er vermied es, mit ihnen überhaupt zu sprechen. Er war ein großgewachsener Mann mit einer schrillen, dünnen Stimme und trug als Kleidung einen abgetragenen, verblassten, violetten Samtanzug und einen Dreispitz aus dem vorherigen Jahrhundert. Er war ein wortkarger Einzelgänger. Seinem Haushälter gab er Anweisungen in schriftlicher Form. Die einzige soziale Verpflichtung, die er einging, war die Mitgliedschaft im Royal Society Club, deren Treffen er regelmäßig besuchte.

Cavendish führte unzählige wissenschaftliche Studien und Experimente durch, von denen allerdings die meisten zu seinen Lebzeiten unveröffentlicht blieben. Während seines ganzen Lebens hat er nur gerade 20 Artikel veröffentlicht und kein einziges Buch. Erst lange nach seinem Tod, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, beschäftigte sich James Clerk Maxwell mit den Forschungen von Cavendish und erkannte, dass viele wissenschaftliche Errungenschaften von Henry Cavendish bereits vorweggenommen worden waren, so zum Beispiel das Ohmsche Gesetz, das Dalton-Gesetz, das Gasgesetz von Charles und Prinzipien von elektrischer Leitfähigkeit.

Cavendish starb 1810 in seinem 78. Lebensjahr. Er wurde in der Kathedrale von Derby begraben und hinterließ seinen Verwandten ein großes Vermögen. Der Wissenschaft vermachte er kein Geld, was seine Erben später korrigierten, indem sie 1871 Geld zum Aufbau des Cavendish-Laboratorium genannten Physik-Fachbereichs der Universität Cambridge stifteten.

[Bearbeiten] Werk

[Bearbeiten] Entdeckung des Wasserstoffs

Zu seinen wichtigsten wissenschaftlichen Beiträgen zählen die Entdeckung des Wasserstoffs (1766) und die Erkenntnis, dass Wasserstoff zu Wasser verbrennt, dass also Wasser kein Element ist.

[Bearbeiten] Bestimmung der Gravitationskonstante mit Hilfe der Drehwaage

1798 konnte er die erste Bestimmung der Gravitationskonstanten durchführen. Damit war auch die Bestimmung der Erdmasse möglich.

Die Gravitationskonstante bezeichnet die Anziehungskraft zweier punktförmiger Massen von je 1 Kilogramm in einer Entfernung von 1 Meter. Erst mit der Kenntnis von G konnten die Massen von Himmelskörpern präzise bestimmt werden.

Masse:

M = {1 \over G} \, g \cdot r^2
Henry Cavendish bei einem Versuch mit der Gravitationswaage
vergrößern
Henry Cavendish bei einem Versuch mit der Gravitationswaage

Die von ihm entwickelte Gravitationswaage funktioniert nach folgendem Prinzip: Zwei große, stationäre Bleikugeln ziehen zwei kleinere, über einen Stab verbundene Kugeln gravitativ an. Der Stab wird in der Mitte an einem Draht aufgehängt. Die Anziehung bewirkt eine Drehung des Stabes, der das Torsionsmoment des Drahtes entgegensteht. Aus dem Gleichgewichts-Drehwinkel kann man die Gravitationskonstante berechnen.

Das Prinzip der Gravitationswaage ist jenem der Eötvös-Drehwaage (siehe Eötvös-Experiment, Angewandte Geophysik) verwandt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Christa Jungnickel: Cavendish: The experimental life. Bucknell, Cranbury N.J. 1999, ISBN 0-8387-5445-7
  • Russel McCormmach: Speculative truth: Henry Cavendish, Natural philosophy and the rise of modern theoretical science. Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-516004-5

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Henry Cavendish – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -