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Helmut Elsner

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Helmut Elsner (* 12. Mai 1935 in Wiener Neustadt, Niederösterreich) ist ein ehemaliger österreichischer Banker und war bis 2003 Chef der BAWAG. Er lebt in der französischen Stadt Mougins und in Wien. Er ist mit Ruth Elsner verheiratet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karriere

Elsner wuchs in Graz auf, wo er die Handelsakademie besuchte. Anschließend begann er seine berufliche Karriere bei der Gewerkschaftsbank BAWAG, für die er 50 Jahre arbeitete. Seine Mutter war bei Kastner & Öhler angestellt, sein Vater fiel im zweiten Weltkrieg.

Seine berufliche Karriere weist einen eindeutigen "roten Faden" auf und er betrachtete sich als Antifaschist. Im Jahr 2001 sagte er, er sei ein "Antifaschist, der nichts so sehr hasst wie Ungerechtigkeit". Von anderen wurde er als karrierebewusst, erfolgreich, "der Mann fürs Grobe" und als Einzelkämpfer beschrieben. Bereits elf Jahre nach seinem BAWAG-Einstieg wurde er Filialleiter. 1978 wurde er vom damaligen BAWAG-Chef Walter Flöttl in die Zentrale nach Wien geholt und man beauftragte ihn mit der Führung des kommerziellen Großkundengeschäfts. 1995 trat Elsner die Nachfolge von Walter Flöttl als BAWAG-Chef an. Nach acht Jahren wurde er 2003 von Johann Zwettler abgelöst und ging in den Ruhestand.

[Bearbeiten] BAWAG-Skandal

Im Zuge der BAWAG-Affäre drohen ihm strafrechtliche Konsequenzen nach österreichischem und amerikanischem Recht. Außerdem hat sein ehemaliger Arbeitgeber Klage gegen ihn eingereicht, da die BAWAG unter seiner Führung seiner Frau ein Penthouse (inklusive Einrichtung sowie einem Swimmingpool) unter dem Marktpreises verkauft haben soll.

2003 bezeichnete die "Süddeutsche Zeitung" Elsner wegen seiner Millionen-Abfertigung und seines 300.000 Euro Lotterien-Gehalts als "Abzocker" und "Raffzahn". Elsner, der sofort klagte, verlor in der letzten Instanz. Der ehemalige BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner hat sich bereits im Jahr 2000 vorzeitig die Abfertigung und Pensionsabfertigung in Höhe von 93 Millionen Schilling (umgerechnet 6,76 Mio. Euro) von der BAWAG auszahlen lassen (ab 2001 wäre eine höhere Versteuerung angefallen). [1] SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer hat daraufhin nach Bekanntwerden eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft geschickt. "Der neue Vorstand der Bank distanziert sich scharf von den damaligen Auszahlungspraktiken und wird alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, um Schadenersatz von Helmut Elsner einzutreiben", sagte ein BAWAG-Sprecher.

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) musste im Jahr 2000 mit seinem Gesamtvermögen für die BAWAG haften, um die wegen exorbitanter Karibik-Verluste am Abgrund stehende Gewerkschaftsbank zu retten. Der damalige Bank-Chef Helmut Elsner erhielt in dem Jahr eine zusätzliche Leistungsprämie von acht Millionen Schilling (heute 581.000 Euro). Er verdoppelte damit sein Jahresgehalt. Die laut "Oberösterreichische Nachrichten" (OÖN) offizielle Begründung für diese Sonderprämie, die nur vom Aufsichtsratspräsidium unter Günter Weninger abgesegnet worden war: "Es sei Elsner gelungen, die P.S.K. (Österreichische Postsparkasse) zu kaufen". Dass durch die endgültige Verschmelzung von Bawag und P.S.K. im Jahr 2005 dem ÖGB 1,531 Milliarden Euro Schulden entstanden, war eine Folge des Kaufs. Diese Sonderprämie in Millionenhöhe findet sich laut OÖN ebenso in den Akten der Fahnder wie zahlreiche andere Details.

Am 9. September 2006 wurde seine Villa in der südfranzösischen Kleinstadt Mougins nahe Cannes von der Staatsanwaltschaft Wien gepfändet, um einen Verkauf durch Helmut Elsner zu verhindern. Weiterhin wurden seine privaten Bankkonten im In- und Ausland gesperrt. Durch diese Maßnahme soll eine vorläufige Flucht verhindert werden. Nachdem das Magazin "News" ein Foto abdruckte, das angeblich Elsner in bester Gesundheit vor seinem schwarzen Porsche in Südfrankreich zeigte, und er zuvor im August einer Anhörung aus gesundheitlichen Gründen fernblieb, agierte die Staatsanwaltschaft in einer Nacht- und Nebelaktion und erlies einen österreichischen sowie einen internationalen Haftbefehl. [2] Die Aussagekraft des Fotos wird bis dato angezweifelt.[3] Wegen dieses internationalen Haftbefehles durch die Staatsanwaltschaft Wien wurde Helmut Elsner am 14. September 2006 in seinem Haus in Mougins (Südfrankreich) wegen Fluchtgefahr verhaftet und in das berüchtigte Les Baumettes-Gefängnis in Marseille gebracht, wo er auf der Krankenstation verblieb. [4] Am 18. September 2006 wurde Elsner wegen seines schwer angeschlagenen Gesundheitszustandes in ein örtliches Spital verlegt. [5] Sein Anwalt Dr. Schubert rechnet mit einer weitern Verschlechterung seines gesundheitlichen Zustandes. Am 29. September 2006 entschied ein Gericht in Aix-en-Provence, dass Elsner nach Österreich ausgeliefert werden muss. Wegen seines Gesundheitszustandes wird ein Gutachten eingeholt und Mitte Oktober wird über die Details der Auslieferung getagt. [6] Elsner ist durch die Zahlung einer Kaution von 1 Mio Eur von seinem Freund, dem Investor Martin Schlaff auf freien Fuss gekommen, darf jedoch Frankreich nicht verlassen und musste seinen Pass abgegeben. Auch nach seiner Enthaftung am 4. Oktober 2006 bleibt er im Hospital La Timone, da seine Ärtze Ihn für transportunfähig halten. [7]

Generell war vor der Wahl fraglich, in wie weit die (möglicherweise übereilte) Verhaftung Elsners mit der am 1. Oktober 2006 stattgefundenen Nationalratswahl in Österreich in Zusammenhang gestanden ist. Die BAWAG war zu einer der größten Wahlkampfthemen geworden, da diese dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) gehört und somit der SPÖ zugeschrieben wird. [8] Nachträglich hat sich die BAWAG als nicht Wähler-Bewegend dargestellt. [9] Aufgrund Elsners Gesundheitszustandes war es nicht möglich, eine Auslieferung vor den Wahlen zu erwirken. Zusätzlich ist fraglich, ob die Justiz nicht an Glaubwürdigkeit verliert, wenn mögliche Straftäter, die weder angeklagt noch verurteilt sind, in ein derartiges Gefängnis gebracht werden.

[Bearbeiten] Quellen

  1. ORF Elsner - Wer mich angreift, wird geklagt
  2. Elsner erlitt angeblich Herzattacke
  3. Die "News"-Enten
  4. Elsner in Les Baumettes
  5. Elsner wurde in ein Spital eingeliefert
  6. Elsner-Auslieferung Gericht gibt Entscheidung bekannt
  7. Elsner auf Kaution frei
  8. Bawag Wahlkampf im Parlament
  9. BAWAG nicht Wahlbewegend

[Bearbeiten] Sonstiges

Helmut Elsner ist stellvertretender Vorsitzender des Gedenkdienst-Vereins "Niemals Vergessen".

[Bearbeiten] Weblink

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