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Diskussion:Heinz-Georg Binder

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[Bearbeiten] Auszug aus dem Munzinger Archiv

Dieser Text darf aus Urheberrechtsgründen nicht als Artikel-Text verwendet werden. Er soll aber als Grundlage für eine Artikel dienen, den du schreiben darfst! Bahnpirat 16:39, 19. Jul 2006 (CEST)


Heinz-Georg Binder, deutscher evang. Theologe, Militärbischof (1985-1994); Geburtstag: 22. November 1929, Hamburg; Klassifikation: Geistlicher, Seelsorger; Nation: Deutschland - Bundesrepublik; (Internationales Biographisches Archiv 23/1995 vom 29. Mai 1995 (gi))

Herkunft
Heinz-Georg Binder, ev.-luth., wurde am 22. Nov. 1929 in Hamburg als Sohn eines Einzelhandelskaufmanns geboren.

Ausbildung
B. besuchte die Oberschule für Jungen in Hamburg-St. Georg (Abitur 1949) und studierte anschließend evangelische Theologie in Hamburg, Erlangen und Kiel.

Wirken
Nach kurzer Tätigkeit als Hilfsgeistlicher im Jugendpfarramt Hamburg wirkte er von 1957 bis 1960 als Pastor an St. Andreas in Hamburg. Von 1961 bis 1964 war B. Referent für Jugendpolitik in der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Deutschlands, danach war er bis 1966 als Chefredakteur für die "Junge Stimme" in Stuttgart tätig.

B. war zweimal, 1956/57 und 1960/61, Vorsitzender des Hamburger Jugendringes, 1961-1963 Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendringes und 1963-1967 Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees für internationale Jugendarbeit. Er war ferner 1963-1967 Präsident des Council of European National Youth Committees. Fünf Jahre lang, von 1966 bis 1971, wirkte er als Öffentlichkeitspastor in Bremen. Danach wurde er Pastor an St. Pauli, Bremen, und gleichzeitig Schriftführer des Kirchenausschusses der Bremischen Evangelischen Kirche.

Im Juni 1976 wurde B. mit Wirkung vom 1. Febr. 1977 zum "Bevollmächtigten des Rates der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland" berufen. Er löste den in den Ruhestand tretenden Bischof Hermann Kunst ab. Als Verbindungsmann der EKD zu Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat war er damit auch in das politische Tagesgeschehen eingebunden. In der Frage der deutsch-deutschen Beziehungen trat er früh für eine Deutschlandpolitik der kleinen Schritte ein. Als Anhänger der Bahr'schen These vom "Wandel durch Annäherung" lag ihm auch - nicht zuletzt aus Sorge um die DDR-Kirchen - eine Beteiligung an antikommunistischen Feldzügen stets fern. Er übernahm auch den Vorsitz der Evangelischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe.

Lange Jahre war B. Mitglied der sogenannten Konsultationsgruppe, einem kirchlichen Gremium, das vor allem die Aufgabe hatte, die Beziehungen zwischen der Evangelischen Kirche in der Bundesrepublik und dem Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR zu pflegen. Als einer der wichtigsten Mittler zwischen Ost und West verschaffte er kirchlichen Besuchern aus dem Osten immer wieder Gesprächstermine bei Bonner Politikern. Vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der DDR war er der erste und einzige westdeutsche Bischof, der öffentlich eine Art persönlichen Schuldbekenntnisses in der Behandlung des dortigen Regimes ablegte und erklärte: "Weil wir den Frieden in der Welt bewahren wollten und den Entspannungsprozeß, aber auch, weil wir die Verbindungen zwischen den Kirchen in Ost und West nicht gefährden wollten, haben wir zu oft und zu lange geschwiegen" (zit. in: FAZ, 24.11.1992).

Am 22. Okt. 1985 löste B. im Nebenamt Dr. Sigo Lehming (Pinneberg) als evangelischer Militärbischof ab. In einem eingehenden SPIEGEL-Interview (44/1985) nahm B. zu den Aufgaben des Militärbischofs auch auf provokante Fragen Stellung und umriß sein Verständnis dieser Aufgabe, die er vor allem als Seelsorge sieht. Er betonte, in dieser neuen Funktion nicht zwei Herren dienen zu müssen, sondern sich weiterhin allein der Kirche verpflichtet zu fühlen. In der schwierigen Frage der Wehrdienstverweigerung erklärte er, daß er von seinen über 150 hauptamtlichen Militärpfarrern zwar erwarte, daß diese sogar bei Anträgen auf Wehrdienstverweigerung Hilfestellung leisten würden, aber keine Propaganda für solche Verweigerungen machen sollten. Im übrigen werde jede vertretbare kritische Einstellung toleriert. Die Freistellung von Theologen vom Wehrdienst halte er nicht unbedingt für glücklich. B. selbst hatte nicht gedient (weißer Jahrgang), sondern nur kurz dem Volkssturm angehört.

Als die EKD-Synode im Nov. 1991 eine Arbeitsgruppe einsetzte, um über die Änderung des 1957 mit dem Staat geschlossenen Militärseelsorgevertrages zu diskutieren, kündigte B. seinen Rücktritt vom Amt des Bonner EKD-Bevollmächtigten an. Er erklärte dies mit seinem Eindruck, daß es bei den Diskussionen nicht nur um eine Forderung nach einer formalen Vertragsveränderung gehe, sondern sich das Verhältnis zwischen EKD und Staat insgesamt zunehmend von partnerschaftlicher Mitverantwortung zu kritischer Distanz zu bewegen drohe. Ende Nov. 1992 wurde er als Bevollmächtigter verabschiedet. Zum Nachfolger wurde Hartmut Löwe, Präsident im Kirchenamt, ernannt. Sein Amt als Militärbischof behielt B. noch bis zum Erreichen der Altersgrenze. Auch in dieser Funktion wurde er im Okt. 1994 von Hartmut Löwe abgelöst. In der Debatte um Sinn und Ziel der Militärseelsorge bekräftigte B.s Nachfolger in seiner Antrittspredigt noch einmal, daß ein prinzipieller Pazifismus nicht Lehre der evangelischen Kirche sei. Die Diskussion um eine Neuregelung des Militärseelsorgevertrages, die sich insbesondere auf den Beamtenstatus der Militärgeistlichen konzentrierte, hielt indes an.

Werke
B. hat maßgeblich am Gemeinschaftswerk der Ev. Publizistik mitgearbeitet, ebenso in der Kammer für Publizistische Arbeit der EKD. B. hat verschiedene Artikel, vorzugsweise über außerschulische Pädagogik, kirchliche Öffentlichkeitsarbeit und bremische Kirchengeschichte, publiziert.

Familie
B. ist mit Edith, geb. Rothe, verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Kinder. B. ist leidenschaftlicher Segler.

© Munzinger-Archiv GmbH, 1995

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