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Hebdrehwähler

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Der Hebdrehwähler ist ein elektromechanisches Koppelelement in einer Fernsprech-Vermittlungsstelle. Beim Wähler wird ein Eingang (Zubringerleitung) mit einem von mehreren möglichen Ausgängen (Abnehmerleitung) verbunden. Die Verbindung erfolgt durch elektrische Kontaktierung. Das umgekehrte Prinzip mit mehreren Eingängen und nur einem Ausgang wird beim Anrufsucher angewendet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Steuerung

Schaltzeichen
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Schaltzeichen

Ein Hebdrehwähler wird durch elektrische Impulsfolgen gesteuert. Zunächst wird durch Anheben eines Schaltarmsatzes einer von 10 Höhenschritten eingestellt. Für jeden Höhenschritt ist eine Kontaktreihe von 10 oder 11 Kontakten in einem Block hintereinander fest montiert. Nachdem der gewünschte Höhenschritt erreicht ist, wird mit der nächsten Impulsfolge ein bestimmter Drehschritt eingestellt. Hierbei schleifen die Schaltarme über die Lamellen des Kontaktblocks. Werden dem Hebdrehwähler also nacheinander 3 und 4 Impulse zugeführt, so ist der Eingang mit dem Ausgang 34 (von 100 möglichen) elektrisch verbunden. Die Ablaufsteuerung übernimmt eine Relaislogik, die jedem Hebdrehwähler fest zugeordnet ist. Nach Ende einer Verbindung werden die Schaltarme über die restlichen Kontakte einer Reihe durchgedreht, um so wieder auf die unterste Ausgangsreihe zurück zu fallen. Anschließend werden die Schaltarme in dieser Reihe auf die Ausgangsstellung zurückgedreht. Die hierbei durchgeführten Schritte „Heben“, „Drehen“, „Durchdrehen“, „Fallen“, „Zurückdrehen“ beschreiben auf dem Kontaktblock ein Viereck, weshalb dieser Wähler auch als Viereckwähler bezeichnet wird.


[Bearbeiten] Kopplungssystem

Hebdrehwähler nach Strowger
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Hebdrehwähler nach Strowger
Schaltbild des Automatic Telephone Exchange aus der US-Patentschrift No. 447,918.
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Schaltbild des Automatic Telephone Exchange aus der US-Patentschrift No. 447,918.

Je nach dem, an welcher Stelle des Kopplungssystems einer Vermittlungsstelle der Hebdrehwähler eingesetzt wurde, unterschied man zwischen Gruppenwählern und Leitungswählern. Gruppenwähler verarbeiteten eine Ziffer, Leitungswähler zwei Ziffern der Zielrufnummer. Beim Gruppenwähler entsprach der Höhenschritt einer Rufnummernziffer, der Drehschritt markierte einen freien Eingang der nächst folgenden Koppelstufe.

Bei der Drehbewegung schleiften die Kontakte für den Sprechkreis und wurden dadurch stark beansprucht. Es konnte nur Bronze als Material für die Kontaktfläche verwendet werden. Die Kontaktflächen mussten in regelmäßigen Abständen gereinigt werden.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Hebdrehwähler wurde vom Amerikaner Almon Strowger erfunden. Frühe Strowger-Wähler hatten 100 Kontakte innerhalb einer Reihe. Der Arbeitsablauf unterschied sich etwas von dem oben beschriebenen. Diese Wähler wurden als Dreieckwähler bezeichnet, da die Schaltarme hier bei Abbau der Verbindung den gleichen Weg zurücklegten wie beim Aufbau.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Hebdrehwähler in der BRD überwiegend durch sog. Edelmetall-Motor-Drehwähler (EMD) ersetzt. Bei der Deutschen Post der DDR waren bis zum Schluss Vermittlungsanlagen mit Hebdrehwählern im Einsatz.

Seit Einführung der digitalen Vermittlungsstellen in den 1980/1990er Jahren werden die elektromechanischen Bauteile in der öffentlichen Vermittlungstechnik nicht mehr verwendet.

Bei der Deutschen Bahn gab es diese Technik bis 2001 auch noch; im Jahr 2005 gibt es sogar noch ein aktives EMD-Amt. Es ist das letzte in Betrieb befindliche Amt dieser Art in Deutschland.

[Bearbeiten] Weblinks

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