Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Hans Perathoner - Wikipedia

Hans Perathoner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans Perathoner (* 1872 in Gröden (Südtirol); † 28. Juli 1946 in Berlin) war ein Tiroler Bildhauer und Maler.

Hans Perathoner wurde als Sohn einer Südtiroler Bergbauern-Familie im Grödnertal geboren. Es ist anzunehmen, dass sein Wunsch nach einer künstlerischen Karriere im familiären Bereich nicht unumstritten war, wenngleich das Grödnertal für seine Holzschnitzerei-Betriebe bekannt war und ist. Perathoner schaffte es, beim damals als bester Bildhauer der Region geltenden Franz Tavella eine Ausbildung machen zu dürfen.

Sein Talent stellte Perathoner mit einer Madonnen-Schnitzerei unter Beweis, für die er 1893 in Innsbruck mit einer goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. 1897, mit 25 Jahren, verließ er seine Heimat und ging an die Akademie der Bildenden Künste München. Das dortige Professorenkollegium verlieh ihm 1903 für seine künstlerischen Leistungen die höchste akademische Auszeichnung, die "große silberne Medaille".

Leineweberdenkmal in Bielefeld
vergrößern
Leineweberdenkmal in Bielefeld

Als mittlerweile anerkannter Künstler zog Perathoner aus dem katholischen München ins protestantische Bielefeld, wo er als Leiter der Bildhauerklasse und Lehrer für Aktmalerei an der dort neu gegründeten Handwerker- und Kunstgewerbeschule unterrichtete. In Bielefeld schuf er 1909 den Leineweberbrunnen, heute ein Wahrzeichen der Stadt. Für die Skulptur stand Leineweber Heinrich Heienbrok aus Jöllenbeck Modell, der dafür drei Monate lang täglich von Jöllenbeck nach Bielefeld zog. Weitere Werke Perathoners in Bielefeld sind die Fassade am damaligen Bezirkskommando des Offizierskorps (Turnerstr. 49), das Relief an der Friedhofskapelle auf dem Sennefriedhof und die Grabstätte des Bielefelder Nähmaschinenfabrikanten Hugo Hengstenberg auf dem Johannisfriedhof.

Seine mit expressionistischen Anklängen gestalteten Werke, besonders wenn es um religiöse Motive ging, stießen in Bielefeld bei vielen Bürgern auf Ablehnung. Vermutlich auch deshalb folgte Perathoner 1914 dem Direktor der Kunstgewerbeschule, Wilhelm Thiele, an die Kunstgewerbeschule Charlottenburg.

Dort in Berlin intigrierte er sich in die katholische Gemeinde und freundete sich mit dem im Arbeitermilieu engagierten Priester Carl Sonnenschein an. An der Gewerbeschule lernte er die Lehrerin Johanna Schneider kennen, die er am 13. März 1920 heiratete. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor.

Für die Kriegsgedächtniskapelle des Charlottenburger Rathauses entwarf Perathoner 1921/22 Allegorien der acht Tugenden in getöntem Gips. Außerdem malte er verstärkt, besonders Porträts. Doch auch in Berlin hatte Perathoner mit dem Kunstverständnis vor allem der Berliner Kirchgänger zu kämpfen. Seine 1930 aus einem Stamm geschlagene und vier Meter hohe Christusfigur, die Jesus expressiv verzeichnet und wie einen sich vor Qualen windenden Gnom darstellt, wurde am 3. August 1930 in der St. Martinskirche in Mahlsdorf aufgestellt, doch nach heftigen Protesten - man sprach von Gotteslästerung - schon am 1. September 1931 auf Geheiß von Bischof Christian Schreiber wieder abgenommen. Perathoner konnte diese Enttäuschung und Demütigung bis an sein Lebensende nur schwer verkraften. Seine Christus-Figur hing von 1964 bis 1986 in einer evangelischen Kirche in Pankow und ist seit Ostern 2000 in der Kirche "Von der Verklärung des Herrn" in Marzahn zu sehen.

Hans Perathoner verstarb 1946 im Alter von 73 Jahren und wurde auf dem Berliner St.-Hedwigs-Friedhof bestattet, in der Nähe des Grabes seines Freundes Carl Sonnenschein, für dessen Grabstätte er 1935 ein Holzkreuz mit expressionistischem Bronze-Kruzifix geschaffen hatte.

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -