Hans Langsdorff

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Hans Wilhelm Langsdorff (* 20. März 1894 in Bergen auf Rügen; † 19. Dezember 1939 in Buenos Aires, Argentinien (Selbstmord)) war ein deutscher Marineoffizier und Kapitän zur See.

Langsdorff begann seine maritime Laufbahn in der Kaiserlichen Marine des Deutschen Reiches und nahm als Offizier aktiv am Ersten Weltkrieg teil. Er wurde mehrfach ausgezeichnet. Nach dem Kriegsende wurde er in die Reichsmarine übernommen. Diese Übernahme und der Umstand, dass er eine der wenigen Planstellen als Kapitän zur See sowie später als Kommandant eines der nur drei vorhandenen Panzerschiffe erhielt, spricht für seine Wertschätzung innerhalb der Marineführung. Inwieweit dies nur auf persönliche Qualifikation oder auch auf Treue zum untergegangenen Kaiserreich oder gar Affinität zum Nationalsozialismus zurückzuführen ist, muss wohl zur Zeit offen bleiben.

Berühmt wurde Langsdorff zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als Kommandant des Panzerschiffs "Admiral Graf Spee", das am 17. Dezember 1939 nach mehrwöchigem Kreuzerkrieg in der Mündung des Río de la Plata vor Uruguay (Südamerika) von der eigenen Besatzung versenkt wurde, da die zuvor erlittenen Gefechtsschäden nicht repariert werden konnten. Dies geschah nach telegraphischer Rücksprache mit der Marineleitung. Langsdorff wurde insbesondere wegen seiner Menschlichkeit geschätzt. So schonte er möglichst die Menschen auf feindlichen Handelsschiffen, andererseits ersparte er seiner Mannschaft und dem britischen Feind einen sinnlosen Kampf, als das Ende für sein Schiff absehbar und mit Sicherheit nicht mehr zu retten war. Zudem wollte er die hochmoderne deutsche Technik vor den Augen der Briten schützen. Über tausend Mann wurden heimlich evakuiert. Langsdorff waren lebendige Menschen lieber als tote Helden. Zusammen mit seiner Besatzung ging Langsdorff nach Buenos Aires in Argentinien und wurde dort interniert.

Als Konsequenz aus seinem Verhalten, das möglicherweise als Hochverrat und Feigheit hätte gewertet werden können oder einfach einem tradierten verqueren Ehrenkodex zu widersprechen schien, erschoss er sich, auf der Reichskriegsflagge liegend, in seinem Quartier. Unter großer Anteilnahme der einheimischen Bevölkerung wurde Kapitän Langsdorff von seiner Besatzung in Buenos Aires auf dem deutschen Friedhof beigesetzt.

Noch heute gedenken die noch lebenden Besatzungsmitglieder der "Graf Spee" im Dezember eines jeden Jahres ihres Kommandanten, dem sie ihr Leben verdanken, und legen Blumen auf sein Grab.

Seiner im Deutschen Reich lebenden Ehefrau wurde von den Nationalsozialisten als Rache für das Verhalten ihres Mannes die Witwenbezüge gekürzt.

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Personendaten
NAME	Langsdorff, Hans Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Marineoffizier
GEBURTSDATUM	20. März 1894
GEBURTSORT	Bergen auf Rügen
STERBEDATUM	19. Dezember 1939
STERBEORT	Buenos Aires, Argentinien