Hans Günther Oesterreich
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Hans Günther Oesterreich (* 1910 in Charlottenburg (heute Berlin); † Mai 1990 in Bremen) gründete und gab Radio Bremen den Namen nach dem 2. Weltkrieg. Seine bekannteste Sendung war die Hörfunkserie Die Familie Meierdierks (1952-1954).
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[Bearbeiten] Leben
[Bearbeiten] Vor dem 2.Weltkrieg
Hans Günther Oesterreich zog im Alter von zwei Jahren mit seiner Familie nach Mönchengladbach und mit 13 Jahren zog er dann zum ersten Mal nach Bremen, wo er das traditionsreiche Alte Gymnasium besuchte.
1931 schloss er die Kunstgewerbeschule in Bremen ab um seinen Berufswunsch Bühnenmaler nach zu gehen. Doch zunächst gründete er mit Heinz Fehling die Firma uniwerbung. 1933 flüchtete er vor den Nazis nach Paris, da er einen Hitlergruß mit dem Ausspruch Heil du ihn doch!' erwiderte. In Paris studierte er Kunstgeschichte was er aber zugunsten eines Theaterregie Studiums abbrach. Danach hielt es ihn jedoch nicht länger in Paris und er zog Schweden. Beruflich entwickelte er dadurch allerdings nur sein lebenslanges Hobby die Malerei weiter.
Nach diesem Kapitel Schweden unternahm er 1937 als Kameramann mit dem Zwei Master Grafen Luckner eine zweijährige Weltreise. Während derer er mit dem "Seeteufel" in handfesten Streit geriet. Im Anschluss entstand unter anderem Die einsamen Inseln mit Filmmusik nach original Eingeborenen-Melodien.
[Bearbeiten] Während des 2. Weltkriegs
Auch im Dritten Reich suchte er seine Freiräume. Zusammen mit Manfred Schmidt wagte er die Illustration und Herausgabe einer Anthologie verbotener Dichter und ließ das Ganze in einer Wehrmachtsdruckerei produzieren. 1943 kam es zu einem Prozess wegen politischer Psychopathie, verbunden mit einer - durch die Kanzlei des Führers angestrengten - Ehenichtigkeitsklage. Das Ergebnis dieses Prozesses war, dass er zu einer Bewährung an der Front verurteilt wurde. Diese leistete er jedoch, vergleichsweise glimpflich, als Programm-Mitarbeiter bei dem 1941 zu Hitler Geburtstag gegründeten Radio Belgrad ab. Dieser Sender erreichte seine Zuhörerschaft in ganz Europa.
Dort erhielt Oesterreich trotz des eigentlichen Propaganda Mediums der Wehrmacht kleine Freiheiten. So legte er beispielsweise, trotz Protesten aus Berlin, teilweise hot jazz auf und ignorierte teilweise das von der Reichskulturkammer erlassenes Mikrophonverbot bei denen Melodien aus jüdisch-amerikanischen Filmen erkennbar gewesen seien sollen.
Jedoch blieb der Sender weiterhin ein Propaganda-Medium, so dass Hans-Günther Oesterreich und seine Freunde schon in den letzten Kriegsjahren über den Aufbau eines unabhängigen Radiosenders redeten.
[Bearbeiten] Gründung von Radio Bremen
m Herbst 1945 beantrage Oesterreich bei der US-Army in Thüringen - wohin er sich zu seiner Familie durchgeschlagen hatte - eine Rundfunk-Lizenz für einen internationalen Radiosender. Jedoch zog die Familie weiter nach Bremen, wo er schließlich überraschenderweise die Sendebewilligung erhielt, was faktisch die Geburtsurkunde von Radio Bremen bedeutete.
Gemeinsam mit dem US-Amerikaner Edward E. Harriman gestaltete er die ersten Sendungen und baute das Funkhaus auf. Da die Musik live während der Sendungen gespielt wurde gründete er auch ein Orchester, für welches unter anderem der Bassist Hans Last (heute bekannt als James Last) tätig war. Am 23. Dezember 1945 wurde dann Radio Bremen offiziell gegründet mit dem Programmdirektor Hans Günther Oesterreich, diesen Posten gab er jedoch schnell wieder auf praktisch tätig sein zu können. Oesterreich moderierte Hörfunksendungen, führte Regie, drehte Filme für das Fernsehen, komponierte und trat auch als Sänger vor das Mikrophon. Auch im Fernsehen präsentierte sich Oesterreich mit seinen kreativen Ideen. So inszenierte er z.B. 1976 das Deutschlandportrait "Expedition nach Germanistan" aus einem ganz ungewohnten Blickwinkel. Mitte der 1980er-Jahre war er dann das letzte Mal für Radio Bremen auf Sendung.
[Bearbeiten] Quellen
- Die Geschichte von Radio Bremen über Hans Günther Oesterreich
- taz 26.2.02 Der Straßenfeger von Radio Bremen Die taz über Hans Günther Oesterreich
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Familie Meierdierks
- Literatur von und über Hans Günther Oesterreich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Oesterreich, Hans Günther |
| KURZBESCHREIBUNG | Gründer von Radio Bremen |
| GEBURTSDATUM | 1910 |
| GEBURTSORT | Berlin-Charlottenburg |
| STERBEDATUM | Mai 1990 |
| STERBEORT | Bremen |
