Hans Biebow

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Hans Biebow (* 1902 in Bremen; † 24. April 1947 in Łódź durch Exekution) war Leiter der deutschen Verwaltung des Ghettos Litzmannstadt in Łódź.

Biebow übte seine Ausbildung als Diplom-Kaufmann in dem Beruf des Kaffee-Importeurs erfolgreich aus. Am 1. Mai 1940 wurde er von Reinhard Heydrich, dem Chef des Sicherheitsdienstes, zu dem Biebow seit Jahren beste Beziehungen hatte, zum Leiter der „Ernährungs- und Wirtschaftsstelle Ghetto“ ernannt und somit oberster Beamter der 250 Mitarbeiter des Stabs der deutschen Ghetto-Verwaltung. Biebow verordnete zuerst einen „Ankauf“ der Habe der Juden zu einem lächerlichen Preis (Gewinn November.1940 – August.1942 18.181.600.-- RM.). Danach ließ er sie unter schlechtesten Bedingung und vollkommen unzureichender Ernährung Schwerstarbeit leisten (monatlicher Gewinn ca. 1 Mio. Reichsmark). Zum Ende des Ghettos hin wurden die Juden dann in die vorhandenen Vernichtungslager gebracht (Chełmno, Auschwitz).

Hilfe für die „Arbeit“, die in diesem Lager verrichtet wurde, bekam Biebow von dem Juden Mordechai Chaim Rumkowski. Der Textilunternehmer, Versicherungsagent und Direktor des jüdischen Waisenhauses „Helenowek“ in Łódź, wurde am 13. Oktober 1939 von den deutschen Besatzern zum „Juden-Ältesten“ ernannt und mit der Bildung eines Juden-Rates beauftragt. Nachdem er unter Zwang eine Liste mit 50.000 Juden aus Łódź erstellen musste, wurden Tausende davon zwischen dem 13. November 1939 und dem 28. Dezember 1940 in das „Generalgouvernement“ deportiert. Im Ghetto versuchte er dann als Chef der „jüdischen Selbstverwaltung“ das Ghetto für die Deutschen „wichtig und wertvoll“ zu machen, damit keine Veranlassung bestand, die Bewohner zu deportieren.

Nach dem Krieg wurde Biebow in Łódź vor Gericht gestellt und am 24. April 1947 exekutiert.