Hans Bentzien
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Hans Bentzien (* 4. Januar 1927 in Greifswald) war SED-Funktionär und Minister für Kultur der DDR.
[Bearbeiten] Leben
Bentzien absolvierte eine Ausbildung als Lehrer. 1944 kam er zum Reichsarbeitsdienst (RAD) und anschließend zur Wehrmacht. Im gleichen Jahr trat er der NSDAP bei. 1945 kam er in britische Kriegsgefangenschaft.
Nach dem Krieg trat Bentzien der SED bei und war von 1946 bis 1948 Neulehrer in Greifswald. 1948 bis 1950 studierte er an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Geschichte. Nach Tätigkeit für die SED-Landesleitung Thüringen und -Kreisleitung Gera studierte Bentzien von 1955 bis 1958 an der Parteihochschule der KPdSU in Moskau mit Abschluss als Diplom-Gesellschaftswissenschaftler.
Von 1958 bis 1961 war Bentzien Sekretär für Kultur und Bildung der SED-Bezirksleitung Halle (Saale) und Mitglied der Kulturkommission beim Politbüro des Zentralkomitees der SED. 1961 bis 1965 war er Minister für Kultur. In der Folge des 11. Plenums des ZK der SED wurde Hans Bentzien am 12. Januar 1966 wegen "ernsthafter Fehler" abgelöst und durch Klaus Gysi ersetzt. (Auslöser war sein Eintreten gegen die Sprengung der Leipziger Universitätskirche, die seiner Ansicht nach gegen das Denkmalsschutzgesetz der DDR verstieß.)
Nach seiner Ablösung als Minister wurde Bentzien Direktor des Verlages Neues Leben (1966-1975), bis er 1975 zum Rundfunk der DDR wechselte, wo er als Nachfolger von Manfred Engelhardt für zwei Jahre die Leitung der Hauptabteilung Funkdramatik übernahm (1975-1977). 1977 wurde Bentzien stellvertretender Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Fernsehen. 1979 wurde er wegen Ausstrahlung der Filme Geschlossene Gesellschaft und Ursula abgesetzt. Bentzien blieb beim Fernsehen und arbeitete in der Redaktion Publizistik des Deutschen Fernsehfunks (DFF).
Nach der Wende wurde Bentzien Generalintendant des DFF (1989-1990).
Hans Bentzien wurde u.a. 1965 mit dem Vaterländischen Verdienstorden und 1985 mit dem Theodor-Körner-Preis (DDR) ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Werke
- Bruder Martinus, Berlin 1983
- Elisabeth. Das irdische Leben einer Heiligen. Biografie 1990 ISBN 3-355-01028-6
- Die Heimkehr der Preußenkönige 1991 ISBN 3-353-00877-2
- Unterm Roten und Schwarzen Adler, Berlin 1992 ISBN 3-353-00897-7
- Meine Sekretäre und ich, Berlin 1995 ISBN 3-355-01452-4
- Friedrich II., König von Preußen, Berlin 1996
- Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Zwischen Soldateneid und Tyrannenmord, 1997 ISBN 3-360-01239-9
- Zauberhaftes Saarow 1999 ISBN 3-929592-44-4
- Die Irrfahrt der Könige 2000 ISBN 3-929592-47-9
- Das ungleiche Königspaar 2001 ISBN 3-929592-58-4
- Ich, Friedrich II 2002 ISBN 3-353-00857-8
- Überhaupt zeige man Charakter! 2002 ISBN 3-929592-42-8
- Fragen an die DDR 2003 ISBN 3-360-01045-0
- Was geschah am 17. Juni? 2003 ISBN 3-360-01042-6
- Division Brandenburg 2004 ISBN 3-360-01058-2
- Damm und Deich - Fruchtbar und reich ISBN 3-929592-29-0
- Nur in Rheinsberg bin ich glücklich gewesen : Kronprinz Friedrich in Küstrin, Ruppin und Rheinsberg ISBN 3-929592-36-3
- Meine Amsel singt in Tamsel ISBN 3-929592-25-8
- Medien-Wende - Wende-Medien? Dokumentation des Wandels im DDR-Journalismus Oktober '89 - Oktober '90 ISBN 3-89158-063-0
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hans Bentzien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Johannes R. Becher | Alexander Abusch | Hans Bentzien | Klaus Gysi | Hans-Joachim Hoffmann | Dietmar Keller
Personendaten | |
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NAME | Bentzien, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | SED-Funktionär und Minister für Kultur der DDR |
GEBURTSDATUM | 4. Januar 1927 |
GEBURTSORT | Greifswald |