Handveredelung
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Handveredelung ist eine Art der Pflanzenveredelung. Genau genommen müsste es heißen, „in der Hand“ veredelt, da hierfür ausgegrabene Unterlagen verwendet werden und beim Veredelungsvorgang in der Hand gehalten werden, im Gegensatz zur Freilandveredelung, wo die Unterlagen fest in der Erde verwurzelt sind.
Diese Art der Veredelung wird hauptsächlich im Winter in Räumen durchgeführt, deshalb wird sie auch manchmal als Zimmerveredelung oder Winterhandveredlung bezeichnet. Natürlich ist es nicht ganz falsch, wenn man den Begriff Handveredelung auch auf das Veredeln mit dem Okuliermesser (Handarbeit) bezieht, im Gegensatz zur Maschinenveredelung, wo der Veredelungsvorgang maschinell vonstattengeht, gemeint ist jedoch hauptsächlich bei der Bezeichnung „Handveredelung“ das Veredeln der Unterlagen mit nackter Wurzel „in der Hand“.
Dabei werden im Spätherbst oder im Winter (bei "offenem Wetter", wenn der Boden nicht gefroren ist) die dafür benötigten Veredelungsunterlagen gerodet, (ausgegraben) die Wurzeln bis zur Hälfte zurückgeschnitten und in feuchter Erde eingeschlagen. Anschließend müssen die Unterlagen in einen kühlen, jedoch frostfreien Raum bis zum Veredelungszeitpunkt gelagert werden.
Zur Veredelung werden die Unterlagen wieder von der Erde befreit und mit nackter Wurzel „in der Hand“ mit der jeweils gewählten Methode (Kopulation, Pfropfen, Geißfußveredelung) veredelt. Danach werden die veredelten Unterlagen in feuchter Erde eingeschlagen und wieder in einen kühlen frostfreien Raum bis zum Frühjahr gelagert. Sind keine größeren Fröste mehr zu erwarten, kann mit der Auspflanzung im Freiland begonnen werden.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Okulation (Sommerveredlung)
- Nicolieren
- Chip-Veredelung
- Anplatten