Handelshemmnis

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Unter Handelshemmnissen versteht man protektionistische Maßnahmen, die den freien Außenhandel und somit den freien internationalen Wettbewerb insgesamt einschränken und dazu dienen die eigene Volkswirtschaft zu schützen. Ziel ist es, nicht international wettbewerbsfähige Unternehmen so lange zu schützen, bis diese sich im globalen Wettbewerb behaupten können.

Man unterscheidet:

• Tarifäre Handelshemmnisse: Direkte Handelseinschränkungen wie Zölle, Abschöpfungen, Exportsubventionen oder Kontingente (z.B. in Form von verschiedenen Import-Einschränkungen).
• Nichttarifäre Handelshemmnisse: Indirekte Handelseinschränkungen wie z.B. Ausländer-diskriminierende-Vorschriften oder Normen, bürokratische Regelungen oder Selbstbeschränkungsabkommen.

Die Welthandelsorganisation (World Trade Organization, kurz WTO), der ein Großteil aller Nationen beigehören, hat sich zum Ziel gesetzt, den Handel zu liberalisieren und somit alle Handelshemmnisse abzubauen um letztlich einen Zustand eines globalen Freihandels zu errichten, was ihrer Ansicht nach mehr Wohlfahrt für alle Nationen bürgen würde. Die neoliberale Politik der WTO hatte zur Folge, dass in der Vergangenheit insbesondere tarifäre Handelshemmnisse stark abgebaut wurden, wodurch relativ gesehen die Menge an nichttarifären Handelshemmnissen zugenommen hat, da nach wie vor Staaten aus diversen Gründen auf verschiedenste Weise versuchen mehr oder weniger Protektionismus zu betreiben. Insbesondere die mächtigen Industrieländer verstoßen gegen das WTO-Recht und betreiben Protektionismus, z.B. in Form von Agrarsubventionen (u.a. die EU).

Protektionisten entgegnen der liberalen Haltung der WTO, dass Handelshemmnisse notwendig seien zum Schutz und somit zur Förderung der eigenen Volkswirtschaft für ein Bestehen unter dem starken Konkurrenzdruck des Weltmarkts. Dies sei insbesondere für Entwicklungsländer wichtig, die meist (nahezu) voll liberalisierte Volkswirtschaften aufweisen, sich jedoch aufgrund schwacher eigener Märkte, was u.a. bedingt ist durch ihren schwachen industriellen Status, durch eine Strategie der Weltmarktintegration nicht behaupten konnten, da vor allem die Industrieländer durch diverse Handelshemmnisse die Situation der Entwicklungsländer zusätzlich erschweren würden.
Ehemalige Entwicklungsländer wie z.B. China oder die sogenannten Tigerstaaten konnten maßgeblich durch Protektionismus die eigene Wirtschaft bzw. neue, noch nicht wettbewerbsfähige Industriezweige soweit stärken, dass sie jetzt als Schwellenländer oder auch schon als Industrieländer zu bezeichnen sind.

Als problematisch wird erachtet, dass geschützte Unternehmen keinem Anpassungsdruck unterliegen und so gerade nicht wettbewerbsfähig werden. Auch kommt es während der Handelsbeschränkungen zu Wohlfahrtsverlusten, weil qualitativ und preislich bessere Importprodukte nicht verfügbar sind.

Siehe auch: Handelspolitik, Wettbewerbsbeschränkung, Deglobalisierung, Komparative Kostenvorteile