Hamenfischerei
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Die Hamenfischerei wird als eine der umweltschonendesten Fischfangtechniken bezeichnet. Sie schleift nicht wie andere Techniken ihre Netze durch das Wattenmeer und den Fluss- oder Meeresboden und zerstört viel von Bewuchs und Tierwelt. Sie zeichnet im Gegensatz zum Pflug keine Furchen in den Boden und wirbelt den Schlick dadurch auch nicht auf. Außerdem werden während des Fischens die Motoren nicht benutzt, da das Schiff während des Fischens ruhig in der Strömung liegt. So können die Fische "gehältert" werden, was bedeutet, dass sie lebend in einem Wasserbehälter gehalten werden können.
[Bearbeiten] Die Technik
Der Fischer lässt an langen Ketten zwei große vierschauflige Anker parallel auf dem Meeresboden absenken. Haben die Anker sich in dem Schlick verhakt, und hat sich das Schiff mit dem Strom positioniert, werden auf beiden Seiten des Schiffes die Hamen ins Wasser gesenkt. Hamen bestehen meist aus zwei rechteckigen Netzen mit einer großen Tasche, die von je zwei großen Holz-, oder Eisenstangen horizontal, (bei vier Stangen auch vertikal) sowie einem Seilsystem auseinander gehalten werden. Zum Aufstellen dieser Hamen wird ein Beiboot benötigt. Die Fische schwimmen gegen den Strom und werden so mit dem Schwanz voran in die Netze getrieben und sammeln sich in den mehreren Meter langen Netztaschen, auch „Netzsteert“ genannt. Mit Steert wird im Plattdeutschen auch der „Hintern“ betitelt. Noch bevor die Strömung nachlässt, werden die Hamen, die beiden Stangen, geschlossen, so dass die Fische nicht mehr entkommen können. Der Netzsteert wird nun vorsichtig geöffnet und die Fische lebend mit dem Kescher in die Bünn, einem Raum im Inneren des Schiffes, zur Aufbewahrung gesetzt. Der Beifang kann so auch wieder freigelassen werden.
In früheren Zeiten wurde mit der gleichen Technik, den Setzhamen in den Flüssen vom Ufer aus gefischt.