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Höchstberg (Gundelsheim)

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Wappen von Höchstberg
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Wappen von Höchstberg

Höchstberg ist ein Dorf in Baden-Württemberg, das seit 1975 zu Gundelsheim gehört. Der Ort ist insbesondere für seine Wallfahrtskirche bekannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Höchstberg wurde 1305 als reichsunmittelbares Dorf „Villa Hechesbur“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Herkunft des Ortsnamens ist umstritten. Während manche Quellen den Ort einem Bauern Hecho zuschreiben, deuten andere Quellen den Ortsnamen als befestigte Höhe. Im Laufe der Geschichte wandelte sich der Name über Hechspur (1396) und Höchsperg (1413) zu Höchstberg.

Die Besiedlung des Ortes erfolgte um 1100. Laut der Ersterwähnung befand sich um 1300 auf dem Stahlbühl ein Ruggericht. Der Ort gehörte verschiedenen Herren, darunter die Herren von Bieringen, die Grecken von Kochendorf, die Herren von Berlichingen und andere. Ab 1463 kam der Ort sukzessive an den Deutschen Orden, der ihn der Kommende Horneck auf Burg Horneck zuteilte. Der Deutsche Orden erwarb bis 1585 auch die umliegenden Klosteranlagen und die Wallfahrtskirche. Die Hochgerichtsbarkeit über den Ort hatten die Pfalzgrafen.

Im Bauernkrieg wurde Höchstberg verschont, im Dreißigjährigen Krieg jedoch mehrfach geplündert und verwüstet. 1635 brach zudem die Pest aus. 1688 erwarb der Deutsche Orden die Hochgerichtsbarkeit. 1806 kam der Ort zum Königreich Württemberg. Um 1850 konnte sich die Gemeinde von den Rechten der Grundherren freikaufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Einwohnerschaft durch den Zuzug von über 200 Flüchtlingen und Vertriebenen stark an. 1962 kam der nahe Weiler Bernbrunn zur Gemeinde Höchstberg. 1975 wurde Höchstberg nach Gundelsheim eingemeindet.

Der Ort ist heute noch stark landwirtschaftlich geprägt und ein Wohnort für Pendler der umliegenden Städte und Gemeinden. Die rückläufige Entwicklung der dörflichen Infrastruktur ist bereits am Ende angelangt: von ehemals mehreren Geschäften und Dienstleistern ist heute nur noch eine Gastwirtschaft übrig. Die Grundversorgung der Bevölkerung ist gefährdet.

[Bearbeiten] Wappen

1918 bis 1938 zeigte der Gemeindestempel von Höchstberg eine Marienfigur mit Kind, vermutlich ein Hinweis auf die Wallfahrt in Höchstberg. 1938 schlug die Archivdirektion für Höchstberg wie auch für Obergriesheim und Untergriesheim ein Wappen mit Schifferstangen und Deutschordenskreuz vor, da es Planungen zur Vereinigung der drei Dörfer gab. Da die Fusion nicht erfolgte, wurde 1959 das heutige redende Wappen eingeführt: ein Nusszweig (Hinweis auf Wallfahrtskirche Unserer lieben Frau vom Nussbaum) auf einem Berg mit Deutschordenskreuz.

[Bearbeiten] Kultur

Im Ort bestehen mehrere Chöre und Vereine. Unter den örtlichen Vereinen verdient neben dem Turn- und Sportverein der Paniker-Club Höchstberg e.V. Erwähnung, der im Sommer 2006 bereits zum 20sten mal das überregional bekannte Schefflenztal Open Air Rockfestival ausrichtete.

[Bearbeiten] Bauwerke

[Bearbeiten] Wallfahrtskirche

Wallfahrtskirche in Höchstberg
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Wallfahrtskirche in Höchstberg

Die Wallfahrtskirche Unserer lieben Frau vom Nussbaum wird erstmals 1328 als Kapelle erwähnt und muss damals bereits etabliert gewesen sein. Als Erbauer wird Johann von Wittstatt genannt, ein Hagenbacher Ortsadliger, dessen Epitaph sich angeblich in der mittelalterlichen Kirche befunden hat. Das Patronat lag zunächst bei den Herren von Weinsberg im Auftrag des Bistums Würzburg, 1371 geht es auf die Herren zu Nussbaum im nahen Kloster auf dem Ilgenberg über. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts ging das Patronat auf den Herzog von Württemberg über, ab 1585 auf den Deutschen Orden, der eine wöchentliche Messe lesen ließ.

Die Kirche wurde vermutlich im Dreißigjährigen Krieg beschädigt, denn ab 1698 erfolgte ein Neubau, der im Jahr 1700 mit päpstlichem Segen eingeweiht wurde. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche regelmäßig von rund 1000 Wallfahrern besucht.

Die Kirche wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs am 2. April 1945 durch Artilleriebeschuss zerstört, jedoch von der Bürgerschaft bis 1948 wieder rekonstruiert. An der Kirche befinden sich mehrere historische Epitaphe, auf dem Kirchhof steht außerdem eine Christusgrotte von 1910.

[Bearbeiten] Kloster auf dem Ilgenberg

Auf dem nahen Ilgenberg bestand ein um 1136 von den Herren von Nussbaum aus Untergriesheim gegründetes Filialkloster des Klosters Comburg. Der Klosterbesitz ging 1523 an die reformatorischen Herren von Gemmingen, die das Kloster säkularisierten und nach jahrhundertelanger landwirtschaftlicher Nutzung 1853 an die Gemeinde Höchstberg verkauften. Die Gemeinde riss die verbliebenen Klostergebäude, darunter eine Kapelle aus dem 14. Jahrhundert und eine Kelter, nach 1900 ab. Lediglich eine Bergscheuer von 1794 ist vom Kloster erhalten.

[Bearbeiten] Sonstige Bauwerke

  • Pfarrhaus von 1758 bei der Wallfahrtskirche mit Deutschordenskreuz
  • Bergscheuer von 1794
  • Kriegerdenkmal 1914-18
  • In und um Höchstberg befinden sich mehrere historische Wegkreuze und Bildstöcke, teilweise aus dem 18. Jahrhundert

[Bearbeiten] Quellen

  • Details zur Ortsgeschichte aus Referat von Helmut Rüger beim Dorfjubiläum, September 2005


Koordinaten: 49° 18′ N, 09° 14′ O

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