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Hämangiom

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Ein Hämangiom (Blutschwämmchen) ist eine Gefäßveränderung. Typischerweise sind Hämangiome bei Geburt noch sehr klein und nehmen dann in manchen Fällen (ca. 10%) vor allem im 1. Lebensjahr deutlich an Größe zu.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Häufigkeit und Lokalisation

Hämangiome treten bei 2-3% aller Neugeborenen auf, bei Frühgeborenen liegt jedoch eine Häufigkeit von bis zu 10% vor. Hämangiome können am ganzen Körper und auch an inneren Organen auftreten, in 60% der Fälle kommen sie jedoch im Kopf- und Halsbereich vor. In der Leber sind etwa 1/3 der Hämangiome lokalisiert. Von Angiomatose spricht man beim Befall großer Flächen oder ganzer Extremitäten.

Hämangiome sind meist angeboren, zeigen unterschiedliche Wachstumstendenzen und bilden sich z.T. von alleine wieder zurück. Hämangiome entarten in der Regel nicht.

Hämangiom bei einem Kind
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Hämangiom bei einem Kind

[Bearbeiten] Herkunft

Die Herkunft der infantilen Hämangiome ist unbekannt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Gefäßwand-Zellen der kapillären Gefäße eine gewisse Übereinstimmung mit der Plazenta in ihrer Expression von Genen aufweisen. Das selbstlimitierende Wachstum der Hämangiome könnte daher die eingeschränkte Wachstumszeit einer Plazenta widerspiegeln.

[Bearbeiten] Formen, Verlauf und Therapie

[Bearbeiten] Kapilläres Hämangiom

Das kapilläre Hämangiom (lat. Haemangioma capillare) ist auf der Haut eine hellrote und erhabene Gefäßanomalie. Das kapilläre Hämangiom ist mit einer auf 200 Geburten recht häufig und meist angeboren. Es wächst in der Regel in den ersten Lebensmonaten. Mehr als 70% der kapillären Hämangiome verschwinden bis zum 10. Lebensjahr fast vollständig. Befindet sich das Hämangiom im Gesicht oder im Ano-Genitalbereich, sollte eine frühzeitige Therapie erfolgen, ansonsten bei eindeutiger Wachstumstendenz. Die gängigen Therapieformen sind die Kryotherapie (Kältetherapie) und bei großen Blutschwämmen die Lasertherapie.

[Bearbeiten] Kavernöses Hämangiom

Das kavernöse Hämangiom (lat. Haemangioma cavernosum) ist eine hellrote bis purpurne Gefäßmissbildung mit großen, kavernösen Gefäßhohlräumen. Es ist manchmal schon bei der Geburt vorhandener, entsteht aber häufiger erst in den ersten Lebenstagen. Kavernöse Hämangiome lassen sich in kutane, kutan-subkutane und subkutane Hämangiome untergliedern. Die Rückbildungsrate der kavernösen Hämangiome liegt bei ca. 80%. Kavernöse Hämangiome können arteriovenöse Gefäßfehlbildungen enthalten und können daher stark bluten. Weitere Komplikationen können Superinfektion, Nekrose und eine Verbrauchskoagulopathie (Kasabach-Merritt-Syndrom) sein. Große kavernöse Hämangiome können bei Kindern das Wachstum einer Extremität beeinflussen und sollten dann therapeutisch angegangen werden. Therapeutisch kommen u.a. die Kryotherapie bei flachen, kleinen Hämangiomen in Frage. Bei größeren Hämangiomen steht die Lasertherapie im Vordergrund. Kavernöse Hämangiome werden wegen der guten Behandelbarkeit bei eindeutiger Wachstumstendenz heute in der Regel therapeutisch angegangen. In der Leber liegen kavernöse Hämangiome in der Regel direkt subkapsulär, sind in der Regel < 2 cm und von bläulicher Farbe. Sie können auch im Gehirn auftreten. Ein anderer Name ist Kavernom.

[Bearbeiten] Trauben- bzw. beerenförmiges Hämangiom

Das Haemangioma racemosum ist das sog. Rankenangiom und tritt v.a. im Kopf-Hals-Bereich auf. Es besteht aus geschlängelten und erweiterten Arterien oder Venen und stellt wahrscheinlich eine echte Neubildung (Neoplasie) dar. Das angeborene Haemangioma racemosum der Netzhaut tritt beim sog. Bonnet-Dechaume-Blanc-Syndrom auf.

[Bearbeiten] Sklerosierendes Hämangiom

Dieses Hämangiom (Haemangioma cirsoideum) tritt vor allem im mittleren Erwachsenenleben auf. Es zeigt sich als relativ beweglicher, bis 1 cm großer und langsam wachsender Knoten in der Dermis und Subkutis. Der Tumor ist quasi ein gut vaskularisiertes Dermatofibrom und man findet histologisch Hämosiderin-positive Ablagerungen. Therapie ist die Exzision.

[Bearbeiten] Haemangioma planotuberosum

Das Haemangioma planotuberosum ist ein flach erhabener, prall-elastischer und blau-roter Gefäßtumor, der von den Gefäßen unterhalb des Papillarkörpers der Haut ausgeht. Histologisch besteht der Tumor aus Kapillar-Sprossen und unreifen Endothelien.

[Bearbeiten] Syndrome

[Bearbeiten] Kasabach-Merritt-Syndrom

Bei diesem Syndrom kommt es zur Ausbildung von benignen, kavernösen und großen bis riesigen Hämangiomen. Überwiegend betrifft es Frauen. Auf Grund einer lokalisierten disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC) mit Thrombenbildung innerhalb der Hämangiome kann eine Verbrauchskoagulopathie bzw. Thrombozytopenie entstehen. Diese kann mit Low-Dose-Heparin behandelt werden.

siehe auch: Phakomatosen

[Bearbeiten] Differentialdiagnose

Bei den Gefäßmissbildungen (Gefäßanomalien) ist zwischen Hämangiomen und Vaskulären Malformationen zu unterscheiden. Hämangiome sind direkt nach der Geburt oft nur diskret vorhanden und können dann in den ersten Lebensmonaten an Größe deutlich zunehmen. Dahingegen bestehen Vaskuläre Malformationen häufig schon bei Geburt und werden proportional zum Körperwachstum größer. Diese Unterscheidung ist insofern von Bedeutung, als die Therapie von Hämangiomen bei nachweislichem Wachstum sofort erfolgen muss. Bei vaskulären Malformationen kann der weitere Verlauf zunächst häufig abgewartet werden. Zu den vaskulären Malformationen zählen die AV-Malformationen (starker Blutfluss), die venösen Malformationen (geringer Blutfluss), lymphatische Malformationen (Lymphangiome) und kapilläre Malformationen (z.B. Naevus flammeus). Ferner können in seltenen Fällen auch bösartige Gefäßtumoren vorliegen.

[Bearbeiten] Weblinks

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