Gutshaus Steglitz

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Das Gutshaus Steglitz, auch Wrangelschlösschen genannt, ist ein im neoklassizistischen Stil erbautes denkmalgeschütztes Landhaus im Berliner Verwaltungsbezirk Steglitz-Zehlendorf. Das Gebäude, das in einem Nebengebäude das Schlossparktheater beherbergt, zählt zu den letzten erhaltenen Bauzeugnissen des preußischen Frühklassizismus.

[Bearbeiten] Lage

Ursprünglich stand das Gutshaus Steglitz als repräsentatives Gebäude mitten im Zentrum des alten Dorfes Steglitz. Es liegt am südwestlichen Ende der Steglitzer Schloßstraße (Hausnummer 48), einer bekannten und beliebten Einkaufsstraße des Bezirks und war für diese namensgebend. Heute liegt es etwas abseits direkt neben einer verkehrsreichen großen Kreuzung mit Autobahnauffahrt.

[Bearbeiten] Geschichte und Namensgebung

Das Gutshaus wurde nach einem Entwurf von David Gilly als Herrenhaus für den späteren Justizminister von Friedrich Wilhelm II, Carl Friedrich von Beyme, errichtet und um 1804 bezugsfertig.

Das Gebäude wurde direkt an der alten Reichsstraße 1 erbaut, an einer Stelle, an der diese den Dorfkern von Steglitz passierte (Heute B1). In Höhe der heutigen Wrangelstraße machte die Reichsstraße einen markanten Knick. Dort entstand auf dem Hof eines alten Rittergutes in den Jahren 1795-1801 durch David Gilly der Vorgängerbau des Steglitzer Guthauses. Bis zum Rohbau ausgeführt erwirbt Kabinettsrat Carl Friedrich Beyme, der spätere Großkanzler und Justizminister das Grundstück, und baut das Gutshaus bis 1804 unter der Leitung von Heinrich Gentz um.

Aufgrund seines Bauherren und Besitzers bekam das Gutshaus damals den Beinamen "Beyme-Schlösschen". Beyme wurde dafür bekannt, dass er Land an seine Bauern verschenkte. Nach seinem Tod wurde das Haus und die Grundstücke verkauft und in Parzellen aufgeteilt, die dann schrittweise bebaut wurden.

Der Name Wrangelschlösschen geht zurück auf den Oberkommandierenden Feldmarschall Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel (1784–1877), der an der Niederschlagung der 1848er Revolution beteiligt war. Nach 1850 nahm Wrangel des öfteren Sommeraufenthalt in dem in fiskalischem Besitz befindlichen Gutshaus in Steglitz. Obwohl es sich um ein Herrenhaus handelte, wurde es aufgrund seiner schönen Erscheinung im Volksmund als Schloss bezeichnet woraus sich der Beiname "Wrangelschlösschen" ergab. Ebenso wurde eine angrenzenden Straße "Wrangelstraße" genannt.

Im Laufe der Jahrzehnte wurden verschiedene An- und Umbauten entsprechend den Anforderung an die Nutzung des Haus vorgenommen. Hierzu gehörten die Einrichtung von Logierzimmern im Obergeschoss sowie der Dachausbau zu Wohnungen.

Nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte ein Umbau zum Offiziersclub der USA-Militär-Regierung sowie eine Anpassung an die Bedürfnisse eines Hotel- und Restaurantbetriebes.

Das Gebäude wurde 1958 vom Land Berlin erworben und wird heute vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf verwaltet. Von 1992 bis 1995 wurde das Gutshaus mit einem Aufwand von rund 16 Mio. DM denkmalgerecht wiederhergestellte. Hierbei wurden alle Umbauten zurückgebaut, so dass sich das Gutshaus heute wieder in seinem ursprünglichen Zustand befindet.

Den Umbauarbeiten mit umfangreichen Bauuntersuchungen und Restaurierungsarbeiten verdankt der Denkmalsschutz wesentliche Erkenntnisse über die Bauhistorie des Gebäudes.