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Benutzer:Gryphius von Odenhobler

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darf ich mich vorstellen: "meine" website

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Leider hat mein erster Artikel (den ich mit freundlicher Unterstützung der Erfinder) über das SK-Prinzip erstellte, einen sofort nach dem upload gestellten Löschantrag nicht überlebt. Ich halte die Erfindung der Herren Visotschnig und Schrotta aber für sehr gut und wesentlich. Auch denke ich, dass jeder mündige Leser selbst entscheiden kann, ob dieses Verfahren gefährlich oder relevant ist. Ich wünsche mir, dass die dort vorgestellten Gedanken sich schnell über Österreich hinaus ausbreiten können - sie würden die Welt ein bisschen besser machen, denke ich (und damit sind die Erfinder und ich nicht ganz allein. Neben Anderen gehört auch der OSZE-Vizedirektor Gunter Neumann zu dieser Gruppe, wie er in seinem Nachwort zu dem Buch, auf das der folgende Artikel referiert darlegt) - und sind nicht schwer zu verstehen. Jede Gruppe könnte sie durchdenken und ausprobieren. Ich finde diese einfache Idee so gut, dass ich es sogar als eine Art Nachlässigkeit empfinden würde, wenn sie nicht für Viele zugänglich gemacht würde. Deshalb klopfe ich die Bürokratie der Wikipedia mal ab, ob es wohl ein noch akzeptabler Kompromiss wäre, wenn ich dieses Wissen bis es hier offiziell anerkannt ist einstweilen privat, hier unter meinem "Namen" sozusagen versteckt noch erhalte? Denn so viel hat die Löschdiskussion mit Sicherheit ergeben: Dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann der Artikel wiederhergestellt wird. Einstweilen also hier, versteckt, aber wenigstens nicht verloren:


Das Systemische Konsens-Prinzip (kurz SK-Prinzip) ist ein von den Systemanalytikern Erich Visotschnig und Siegfried Schrotta ersonnenes Entscheidungsverfahren zur Ermittlung und Bildung des Konsens in Gruppen beliebiger Größe. Damit stellt es eine Erweiterung, Differenzierung und Systematisierung des seit ca. den 70er Jahren in (dezentraler, freier; wie auch öffentlicher(OSZE)) Entwicklung befindlichen Konsensprinzips dar.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Das SK-Prinzip

Beschlossen wird nicht das, was die meisten wollen, sondern es werden für die Entscheidung auch die Ablehnung, Ängste, Widerstände, Bedürfnisse und Nöte aller Gruppenmitglieder berücksichtigt.

Als „systemisch“ wird dieses Prinzip bezeichnet, weil daraus Systembedingungen entstehen, die das Verhalten aller Beteiligten bei der Lösungssuche beeinflussen, ohne als Anweisungen oder Verhaltenskodex formuliert zu sein. Denn der Widerstand in der Gruppe gegen einen Vorschlag hat einen im wahrsten Sinne des Wortes entscheidenden Einfluss. Nur solche Vorschläge, die in der Gruppe wenig Widerstand erwecken, haben eine Chance verwirklicht zu werden. Wer immer mit einem Vorschlag erfolgreich sein will, muss ihn also so entwickeln, dass er zwar die eigenen Bedürfnisse erfüllt, aber auch den Interessen der Andersdenkenden so weit als möglich entgegenkommt. Wer Machtmittel einzusetzen versucht, wird Ablehnung ernten und die von ihm gewünschte Lösung nicht durchbringen. Es kommt zu einer totalen Verhaltensumkehr gegenüber heutigen, durch Abstimmungen nach dem Mehrheitsprinzip verursachten machtorientierten Strategien. Da das Verfahren beliebig viele Vorschläge zugleich verarbeitet, kann die Gruppe eine breit gefächerte Lösungsvielfalt anstreben.

[Bearbeiten] Unterscheidung zu anderen Verfahren

Die bekannten Verfahren betrachten als entscheidende Größe nur die Zustimmung zu einem Kandidaten/Vorschlag/Antrag, eventuell in verschiedenen Abstufungen, die Ablehnung dient höchstens als Kontrollgröße z. B. bei einer JA-Nein-Abstimmung. Zustimmung ist aber nur ein Teil der Wirklichkeit. Ablehnung ist nämlich eine grundsätzlich andere Qualität als nur fehlende Zustimmung. Wer also seine Augen nicht vor einem Teil der Wirklichkeit verschließen, sondern die gesamte Wirklichkeit betrachten und als Entscheidungsgrundlage heranziehen will (was für fundierte Entscheidungen selbstverständlich sein sollte), muss zu allen Alternativen sowohl die Zustimmung als auch die Ablehnung aller Beteiligten erheben und als unterschiedliche Größen behandeln. Dies ist das Neue und das Wesen des SK-Prinzips, welches dadurch geeignet ist, sämtliche Entscheidungsalternativen auch hinsichtlich ihres Konfliktpotenzials in der Gruppe zu reihen.

[Bearbeiten] Verwirklichung

Zu einem gegebenen Problem wird von allen Beteiligten gleichberechtigt eine Vielfalt unterschiedlicher Lösungsvorschläge entwickelt. Aus diesen wird anschließend die geeignetste Lösung herausgefiltert. Das gesamte Verfahren von der Problembeschreibung bis zur Entscheidung heißt „Konsensieren“. Es gibt derzeit zwei Arten des Konsensierens:

  • Man ermittelt jene Lösung, die bei allen Beteiligten gemeinsam den geringsten Widerstand auslöst oder:
  • Man sucht nach einer Lösung, die das geringste Verhältnis zwischen Ablehnung und Zustimmung aufweist, also wenig Ablehnung bei viel Zustimmung hervorruft.

Die subjektive Beurteilung der Lösungsvorschläge durch die Gruppenmitglieder wird dabei durch „Pro-Stimmen“ für Zustimmung und „W-Stimmen“ (Widerstands-Stimmen) für Ablehnung ausgedrückt. Sowohl die W- als auch die Pro-Stimmen aller Teilnehmer werden je Vorschlag zusammengezählt und zeigen dann die gesamte Zustimmung und die gesamte Ablehnung, die jeder Vorschlag in der Gruppe hervorruft. Dadurch erhält man eine Bewertung und somit eine Rangordnung der Vorschläge hinsichtlich ihrer Akzeptanz in der Gruppe.

[Bearbeiten] Praxis

  • Alle Stimmberechtigten sind auch berechtigt, Vorschläge einzubringen oder alternativ dazu einen bereits eingebrachten Vorschlag mit einer Pro-Stimme zu unterstützen.
  • In einem zweiten Schritt wird dann jeder vorliegende Vorschlag von Allen mit Widerstandsstimmen bewertet. Nicht mehr als beispielsweise maximal 10 W-Stimmen pro Vorschlag und Pro-Stimme. Und mit begrenzter Kapazität an W-Stimmen, es dürfen beispielsweise nicht mehr als durchschnittlich 5 W-Stimmen pro Pro-Stimme vergeben werden.
  • Dann wird der effektive Gesamtwiderstand für jeden Vorschlag errechnet.
  • gegebenenfalls (falls noch keine optimale Lösung gefunden werden konnte), können die Vorschläge aufgrund des nun vorliegenden genauen Gruppenstimmungsbildes noch konsensfreundlicher abgewandelt und erneut konsensiert werden.

[Bearbeiten] Ein Beispiel

Es geht um das gemeinsame Mittagessen einer vierköpfigen Familie: Vater, Mutter, 10-jährige Tochter, 8-jähriger Sohn. Jedes Familienmitglied hat einen Vorschlag gemacht:

  • Vater mag: Pizza
  • Mutter mag: Gemüse-Laibchen
  • Tochter mag: Fitnessteller
  • Sohn mag: Spaghetti Carbonara

Eine demokratische Abstimmung, bei der jeder für seinen Vorschlag stimmt, ergibt notgedrungen ein Patt. Wenn die Eltern sich auf eine gemeinsame Speise einigen, protestieren die Kinder. Eine Stimmabgabe der Eltern zu Gunsten von einem der beiden Kinder würde zu einer tiefen Kränkung des anderen führen. Eine ausweglose Situation, wenn man auf Frieden in der Familie Wert legt!

Beim Konsensieren nach dem SK-Prinzip wird Widerstand gegen sämtliche Alternativen bewertet. Jedes Familienmitglied teilt daher jeder vorgeschlagenen Speise einen Widerstandswert zwischen 0 und 10 W-Stimmen zu.

  • 0 W-Stimmen bedeuten keinen Einwand gegen diese Speise.
  • 10 W-Stimmen bedeuten: "Das mag ich gar nicht!"

Dabei darf jedes Familienmitglied aber insgesamt nur 20 W-Stimmen vergeben. Dadurch wird erreicht, dass niemand die Vorschläge aller anderen pauschal mit 10 W-Stimmen ablehnen kann. Jeder muss mit seinen W-Stimmen sehr sorgfältig umgehen.

Die Verteilung von Vorlieben und Abneigungen in der Familei ist wie folgt:

  • Vater möchte Pizza, mag den Fitnessteller nicht allzu gerne, Spaghetti und Gemüse-Laibchen sind in Ordnung.
  • Mutter achtet auf ihre Figur, sie lehnt Pizza und Spaghetti total ab.
  • Die Tochter mag keine Gemüse-Laibchen, allerdings sprechen Figurgründe auch gegen Pizza und Spaghetti.
  • Der Sohn mag keine Gemüse-Laibchen, Pizza wäre in Ordnung, der Fitnessteller ist nicht ganz nach seinem Geschmack, aber akzeptabel.

Die Eltern konsensieren ihren Vorlieben gemäß. Für die Kinder steht die persönliche Rivalität untereinander im Vordergrund. In erster Linie möchten sie den Erfolg des jeweils anderen verhindern. Es entstehen folgende Ablehnungswerte, die wir hier in Tabellenform darstellen:

Vater Mutter Tochter Sohn Gesamt
Pizza 0 9 5 3 17
Gemüse-Laibchen 3 0 5 7 15
Fitnessteller 7 2 0 10 19
Spagetti 4 9 10 0 23
Kontrollsumme 14 20 20 20 74

Als „konsensiert“ gilt jene Speise, die von der gesamten Gruppe gemeinsam am wenigsten abgelehnt wird (siehe Summen-Spalte). Hier sind es die Gemüse-Laibchen mit nur 15 W-Stimmen. Nach kurzer Pause der Überraschung beginnt das Protestgeheul der Kinder. "Gemüse-Laibchen mag ich überhaupt nicht!!" sind sich beide Kinder einig. Sie wollen noch einmal konsensieren. Und diesmal werden sie ihre W-Stimmen den Speisen zuweisen, die sie wirklich nicht mögen, die ihnen wirklich "weh tun". Sie haben verstanden, dass man beim Konsensieren seinen eigenen sachlichen Interessen gemäß stimmen muss.

Der neuerliche Konsensierungsversuch zeigt die unverfälschten Abneigungen aller Beteiligten.

Vater Mutter Tochter Sohn Gesamt
Pizza 0 9 5 3 17
Gemüse-Laibchen 3 0 10 10 23
Fitnessteller 7 2 0 5 14
Spagetti 4 9 5 0 18
Kontrollsumme 14 20 20 18 72

Das Ergebnis, der Fitnessteller, ist von den Kindern widerspruchslos und ohne Kränkung anerkannt worden. Sie haben auf Grund ihrer Erfahrungen beim ersten Versuch verstanden, dass diese Entscheidung jetzt nicht mehr das Resultat von persönlichen Rivalitäten ist, sondern ein sachlicher Spiegel der geschmacklichen Vorlieben jedes Einzelnen. Der Familienfrieden, der zuvor unrettbar verloren schien, ist erhalten geblieben oder vielleicht sogar noch gefestigt worden.

[Bearbeiten] Vor- und Nachteile

[Bearbeiten] Vorteile

  • Nach Vorliegen der entwickelten Vorschläge liefert das Verfahren stets eine Lösung, und zwar schnell und effizient selbst dort, wo das Mehrheitsprinzip versagt.
  • In das konsensierte Ergebnis fließen Ablehnung und Befürwortung der gesamten Gruppe ein. Kein Gruppenmitglied und auch keine Teilgruppe trägt daher allein die Verantwortung für den Entscheid.
  • Die Erfolgschance eines Vorschlags hängt nicht von der Stimmenzahl der vorschlagenden Gruppe, sondern von seiner Aufnahme durch die gesamte Gruppe ab.
  • Das Ergebnis einer Konsensierung ist daher auch nicht Resultat eines Machtkampfes, sondern Spiegel der sachlichen Einstellung der Gruppe zu den einzelnen Vorschlägen, die sich in deren Befürwortung oder Ablehnung äußert.
  • Das Verfahren kann beliebig viele Vorschläge verarbeiten. Dadurch wird die Kreativität der Gruppe angeregt und es steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein brauchbarer Vorschlag gefunden wird.
  • Auch der Vorschlag: “Alles soll so bleiben wie es ist“ kann in die Lösungsvielfalt aufgenommen werden. Dadurch wird eine Symmetrie zwischen den Kräften, die Veränderung suchen und den beharrenden Kräften erzeugt.
  • Die konsensierte Lösung entspricht stets der Gruppenstimmung, keine Teilgruppe wird bevorzugt und keine kann blockieren.

[Bearbeiten] Nachteile

Das Verfahren erfordert einen gewissen Aufwand an Rechenarbeit. Für eine kleine Gruppe und wenige Vorschläge kann dieser mit Papier und Bleistift erledigt werden. Bei größeren Gruppen ist Computerunterstützung von Vorteil. Ein kostenloses Download-Programm steht zur Verfügung. Eine Web-Lösung ist in Entwicklung.

[Bearbeiten] Literatur

  • Erich Visotschnig/Siegfried Schrotta: Das SK-Prinzip oder wie man Konflikte ohne Machtkämpfe löst, Wien, Ueberreuter 2005, ISBN 3-8000-7096-0

[Bearbeiten] Weblink

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