Grundrente
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Grundrente ist - neben Arbeitslohn und Kapitalprofit - die im Kapitalismus auch heute maßgebliche Einkommensform: Resultat unterschiedlicher Produktivität der Böden und des Eigentums an ihnen. Grundrente heißt der Betrag, den ein Pächter dem Eigentümer des von ihm als Ackerboden, Bauterrain, zur Forstwirtschaft, im Bergbau oder wie auch immer genutzten Bodens regelmäßig zu zahlen hat; sie entspricht mithin den Zinsen, die jeder Kreditnehmer dem Kreditgeber zahlen muss. "Die Grundrente ist also hier die Form, worin sich das Grundeigentum ökonomisch realisiert, verwertet." (Karl Marx)
In spezifischerem Sinn meint Grund- oder Bodenrente die Ertragsdifferenz zwischen zwei Böden von gleicher Größe bei gleichem Einsatz an Arbeit und Kapital. Diese Differenz beruht auf Faktoren wie Bodenfruchtbarkeit, Klima, Verkehrslage, Nutzungsform (land- oder forstwirtschaftlich, baulich zum Wohnen oder Arbeiten, Ausbeutung des Bodens zur Kohle-, Öl- oder Erdgasgewinnung) und Gesetzgebung.
Der Nationalökonom David Ricardo (1772-1823) erklärte die Grundrente als "Ertragsunterschied, welcher sich aus der Anwendung zweier gleicher Mengen an Kapital und Arbeit" auf gleich großen Bodenflächen ergibt. Sie ist jener Teil des Bodenertrages, "welcher dem Grundbesitzer für die Benutzung der ursprünglichen und unzerstörbaren Kräfte des Bodens bezahlt wird."
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Abweichende Wortbedeutung
Mit „Grundrente“ wird auch das sozialpolitische Vorhaben bezeichnet, jedem Staatsbürger von vornherein eine staatliche Basisrente zuzusprechen.
