GRUB
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GRUB | |
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Entwickler: | Das GRUB-Team |
Aktuelle Version: | 1.95 (15. Oktober 2006) |
Betriebssystem: | Unix-Derivate, Linux |
Kategorie: | Bootloader |
Lizenz: | GPL |
Deutschsprachig: | nein |
Website: | www.gnu.org/…/grub/ |
GRUB (ein Akronym für GRand Unified Bootloader) ist ein freier Bootloader, der oft auf Rechnern eingesetzt wird, auf denen das Betriebssystem Unix oder ein Unix-Derivat läuft.
GRUB wurde innerhalb des GNU-Hurd-Projektes als Bootloader entwickelt und wird unter der GPL vertrieben. Aufgrund seiner höheren Flexibilität verdrängte GRUB in vielen Linux-Distributionen den traditionellen Bootloader LILO (LInux-LOader). GRUB wird auch in Solaris 10 x86 benutzt. Derzeit wird GRUB komplett überarbeitet, die neue Version wird GRUB 2 heißen, die alten Versionen 0.9x GRUB Legacy.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leistungsmerkmale
- liest verschiedene Dateisysteme (ext2, ext3, UFS, ReiserFS, FAT, NTFS, ISO9660, JFS, Minix, FFS, XFS ab GRUB 0.91)
- bootet verschiedenste Betriebssysteme
- verfügt über einen eingebauten Kommandozeileninterpreter (Shell)
- ist relativ einfach konfigurierbar
- kann per Passwort gesichert werden
- bootet einen über TFTP bereitgestellten Linux-Kernel
[Bearbeiten] Funktionsweise
Normalerweise wird GRUB in den MBR (Master Boot Record) geschrieben, welcher sich innerhalb der ersten 512 Bytes befindet und Stage 1 genannt wird. Dieser sogenannte Bootloader liest nun Stage 2 aus einer beliebigen Partition aus, wobei die genaue Position in einer Map-Datei steht.
Stage 2, welches unter Unixsystemen normalerweise unter /boot/grub/stage2 zu finden ist, enthält nun die Dateisystemtreiber sowie die eigentliche Shell, den Code für das Menü und den Loader für den Kernel. Nach dem Laden dieser Datei wird die Konfigurationsdatei (/boot/grub/menu.lst) – wenn vorhanden – eingelesen und verarbeitet. Der Benutzer kann nun in der Konsole das zu bootende Betriebssystem aus einem Menü auswählen oder Befehle in den GRUB-Shell eingeben. Dieser Teil ist der eigentliche Bootloader, von welchem aus der Kernel oder ein Bootsektor innerhalb einer Partition geladen wird.
Diese Lösung hatte immer noch den Nachteil, dass der Bootloader nach Verschieben oder Ändern von Stage 2 nicht mehr bootfähig war. Deswegen wurde zwischen Stage 1 und 2 eine Zwischenstufe, Stage 1.5, eingeführt. Dieser liegt auf den Sektoren zwischen dem MBR und dem ersten Sektor der ersten Partition. Stage 1.5 hat nun die Fähigkeit, genau ein Dateisystem zu lesen. Zur Zeit gibt es Stage 1.5 für die Dateisysteme FAT, Minix, Ext2, JFS, ReiserFS sowie XFS. Indem hier nun die Version installiert wird, die das Dateisystem der Partition, auf der Stage 2 liegt, unterstützt, ist dieses Problem auch beseitigt. Unterstützung für Reiser4 gibt es in einem Extra-Patch.
Da GRUB Dateien aus Dateisystemen lesen kann, statt wie andere Bootloader nur auf einzelne Sektoren der Platte zugreifen zu können, kann es den Kernel laden, ohne eine Map-Datei auszulesen, die direkt angibt, in welchen Sektoren der Kernel liegt (welcher auch nur eine normale Datei ist). Daher ist es bei GRUB nicht notwendig, nach einem Kernel-Update die Bootinformationen bzw. die Map-Datei neu zu schreiben, wie es zum Beispiel bei LILO notwendig ist.
[Bearbeiten] Erweiterungen
Der Standard-GRUB stellt wie oben beschrieben einen eigenen Bootsektor zur Verfügung. Das führt dazu, dass man GRUB normalerweise nicht von einem bestehenden Betriebssystem aus starten kann. Die GRUB-Shell ist unter Linux zugänglich, eine Alternative stellt das Projekt GRUB4DOS bereit, welches GRUB so erweitert, dass es als Programm unter DOS bzw. als GRLDR aus dem Windows XP/NT Boot-Menü heraus startbar ist. Letzteres erspart das umständliche Extrahieren des Linux-Bootsektors mittels dd
in eine Datei.
Mit TrustedGRUB wird derzeit eine Erweiterung von GRUB entwickelt, die Trusted Platform Module (TPM) unterstützt.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://grub.enbug.org/FrontPage Grub Wiki – Entwicklerforum in englischer Sprache
- http://linuxwiki.de/GRUB
- http://www.gnu.org/software/grub/
- http://portal.suse.com/sdb/de/2002/08/fhassel_grub_overview.html
- http://portal.suse.com/sdb/de/2002/09/fhassel_grub_win1.html
- http://portal.suse.com/sdb/de/2002/09/fhassel_grub_win2.html
- ftp://alpha.gnu.org/gnu/grub/ (GRUB herunterladen)
- http://grub4dos.sourceforge.net/ (wingrub)
- http://grub.linuxeden.com/ GRUB for DOS – Bridging DOS/Windows to Unix/Linux
- GRUB splash screen – Hintergrundbilder
- Just booting tips – Problemlösungen (English)
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