Großes Schauspielhaus

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Das Große Schauspielhaus in Berlin zwischen Schiffbauerdamm und Reinhardtstraße wurde im Auftrag der 1917 gegründeten Deutsches Nationaltheater AG nach Entwürfen des Architekten Hans Poelzig 1918/19 aus dem ehemaligen Circus Renz umgebaut und am 28. November 1919 mit Die Orestie von Aischylos, unter der Regie von Max Reinhardt, eröffnet. Ursprünglich war das Gebäude eine von Friedrich Hitzig 1865 bis 1867 im Auftrag der Berliner Immobilien-Aktiengesellschaft errichtete Markthalle.

Direktoren waren Max Reinhardt (1919/20), Felix Hollaender (1920-1923), Maximilian Sladek (1923-1925), und ab 1925 Karl Rosen. Künstlerischer Leiter war Erik Charell.

Seit 1945 trug die Anlage den Namen „Friedrichstadtpalast“, das zunächst als private Revue betrieben wurde, und später nach Enteignung um 1952 unter staatlicher Leitung stand. 1980 wurde das Gebäude wegen verfaulter Holzpfeiler im Boden geschlossen. Die Beschädigungen entstanden durch Grundwasserabsenkung – eine direkte Folge des Neubaus des Bettenhochhauses der Charité. Die Schließung erfolgte anlässlich einer Begehung durch die Bauaufsicht, das Kinderensemble wurde dabei direkt aus den Proben heraus evakuiert. Die tatsächliche Ursache wurde durch Partei und Regierung verschwiegen, da auch Gebiete in Westberlin betroffen waren. Heute befindet sich an ihrer Stelle eine Freifläche und zur Spree hin eine Grünfläche mit dem Bertolt-Brecht-Platz.

In dem alten Gebäude befand sich in den siebziger Jahren „Die kleine Melodie“, ein beliebter Jazzclub.

Der heutige „Friedrichstadtpalast“ wurde 1984 in der Friedrichstraße 107 unweit des alten Gebäudes errichtet.