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Grimaud

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Dieser Artikel handelt vom Ort; Für die Person Hélène Grimaud siehe ebenda.

Koordinaten: 43° 16' 27" Nord 06° 31' 20" Ost

Grimaud
Grimaud
Lage von Grimaud in Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d'Azur
Département Var
Arrondissement Draguignan
Kanton Grimaud
Geografische Lage 43° 16' Nord 06° 31' Ost
Höhe 102 m
(0 m–503 m)
Fläche 44,58 km²
Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte
(1999)
3780 Einwohner
84 Einw./km²
Postleitzahl 83310
INSEE-Code 83068
Website http://www.mairie-grimaud.fr/
Die Burg in Grimaud
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Die Burg in Grimaud

Grimaud ist ein heilklimatischer Ferienort (im Winter einer der wärmsten an der Küste), eine französische Gemeinde und Hauptort des gleichnamigen Kantons. Sie besteht aus den Ortsteilen Grimaud-Village, Port-Grimaud, Saint-Pons-les-Mûres und Beauvallon.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Überragt von den imposanten Ruinen seiner Burg aus dem 11. Jahrhundert beherrscht der hochgelegene Ort die Bucht des Golfes von Saint-Tropez, der während der Französischen Revolution Golf von Athenopolis und später wieder Golf von Grimaud hieß. Der zum größten Teil noch mittelalterlich wirkende Ort liegt zwischen der Hauptstraße D588 und der Burganlage, am Fuße des sehr bewaldeten Maurenmassivs, das sich von Hyères und Pierrefeu-du-Var nach Osten hin bis Fréjus erstreckt.

Aufgrund seiner erhöhten Lage, mit Blick auf den das Maurenmassiv überquerenden Pass in La Garde-Freinet, spielte Grimaud vor allem während des ganzen Mittelalters und später bis ins 18.Jh. hinein bei den Sarazeneneinfällen und auch während deren Besatzungszeit eine wichtige Rolle in der Linie des Frühwarnsystems der regionalen "villages perchés" (Orte in Höhenlage, hier: Ramatuelle, Gassin, Grimaud, La Garde-Freinet mit seinem sogenannten "Sarazenen-Fort", Le Vieux-Cannet bei Le Luc). Durch seine Position war der Ort bei der Verteidigung gegen Überfälle und Einfälle jeglicher Art (z.B. Seeräuber, usw.) von strategischer Bedeutung.

Von den teilweise restaurierten Ruinen der Burg bietet sich ein herrlicher Blick auf die umliegenden Hügel des Maurenmassivs, mit seinen (Kork-)eichen-, Kastanien- und Pinienwäldern, sowie den Golf von Saint-Tropez, an dem auch das zur Gemeinde gehörende Port-Grimaud liegt.

Der Ort, mit seinen alten Gassen und Brunnen, ist geschmackvoll, aber nicht übertrieben restauriert. Einige Häuser gehen bis auf das 15. und 16.Jahrhundert zurück, manche haben Steinmauern im alten Stil, andere sind in den hellen Pastellfarben der Provence gehalten. Eine Reihe von alten Türfassungen und -stürzen sind aus großen, polierten Steinplatten - entweder schwarze Lava oder dunkelgrüner Serpentin - gefertigt.

[Bearbeiten] Geschichte

Prähistorische Funde (Menhire) und zahlreiche Spuren aus gallo-römischer Zeit bezeugen, dass der Felshügel von Grimaud schon sehr früh, sicher aber schon zu gallo-römischer Zeit besiedelt war. Grimaud soll der antike Hafen Sambracis gewesen sein, da das Meer zur damaligen Zeit weit in die heute sehr fruchtbare Ebene zwischen den Flüsschen Giscle und Garde hineinreichte: 2 m hohe, in die Erde eingelassene Steine sind bei Ausgrabungen als Anlegestelle eines römischen Hafens gedeutet worden. Außerdem wurden viele Keramikreste, Amphoren und Ziegel aus jener Zeit gefunden.

Ende des 8.Jh. vertreibt Wilhelm I., "der Befreier", die Sarazenen aus dem "Freinet", einem Gebiet, das sich heute etwa zwischen Saint-Tropez und La Garde-Freinet sowie zwischen Sainte-Maxime und Cavalaire erstrecken würde. Dabei steht ihm ein Gibelin de Grimaldi zur Seite, der dafür die Nutzung des Lehens Grimaud erhält. Ob dieser Grimaldi etwas mit dem Fürstenhaus der Grimaldi von Monaco zu tun hat, ist nicht endgültig geklärt, da dieses Adelsgeschlecht erst seit dem 12.Jh. in Genua bezeugt ist und erst Ende des 13.Jh. bzw. Anfang des 15.Jh. (allein) die Herrschaft über Monaco erlangt.

Das um die Mitte des 11.Jh. in einem Dokument der Abtei Saint-Victor in Marseille zum ersten Mal als "Grimal" und "castrum" erwähnte Grimaud hat eine frühere Anlage ersetzt. Diese ist vom 12. bis 14.Jh. immer wieder erweitert worden. Während der Herrschaft der Geschlechter der Vicomtes von Marseille, der Pontevès, von Jean de Cossa und der Familie der Castellane sind auch die Abteien von Saint-Victor, Lérins, Le Thoronet und der Bischof von Fréjus im Lauf der Jahrhunderte Teilhaber am Besitztum Grimaud, das im 18. Jh. den Titel eines Marquisats führt.

Infolge der Religionskriege (1562-1598) wird die Burg, die mittlerweile Schlosscharakter hat, aufgegeben und unter Richelieu zerstört. Es folgt ein Neubau, von dem heute noch zwei Türme zu sehen sind. In der Französischen Revolution verwahrlost die Anlage. Heute steht sie, ebenso wie einige andere Bauten, unter Denkmalschutz ("Monument historique").

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Imposante Ruinen der Burganlage mit der bis zu 7 m hohen Ringmauer
  • Romanische Pfarrkirche Saint-Michel, Ende 12.Jh., dreijochiges Schiff mit Halbkuppelapsis; Rundbogenportal. Besonders sehenswert ist das Taufbecken aus Carrara-Marmor, 12.Jh.; moderne Fenster, 1975
  • Büßerkapelle ("Chapelle des Pénitents"), Ende 15.Jh.
  • Kapelle Saint-Roch, 17. oder 18.Jh.
  • Notre-Dame de la Queste, Kapelle, 11.Jh.
  • Straße der Tempelritter ("Rue des Templiers") mit ihrem Arkadenhaus, 15.Jh.
  • Alte Dorfmühle ("Moulin Saint-Roch"), seit 1990 wieder funktionsfähig
  • Feenbrücke ("Pont des Fées"), 15/16.Jh., unterhalb des Friedhofs; über sie führte eine noch zum Teil erhaltene Wasserleitung hoch zur Burg.
  • Monumentale Brunnenanlage, Place Neuve: Im Jahr 1886 wurde zum ersten Mal mit Hilfe einer Dampfmaschine das Wasser aus einer Quelle in der Ebene hierhin hoch ins Dorf gepumpt.
  • Museum für Volkskunst und -tradition. Dieses Museum befindet sich in den Gebäuden einer früheren Ölmühle und einer alten Korkfabrik unmittelbar an der D588.
  • Mehrere Kunstgalerien
  • Port-Grimaud (Luftbild)
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    Port-Grimaud (Luftbild)
    Zur Gemeinde gehört auch Port-Grimaud, eine Art modernes "Venedig", heute eine touristische Attraktion; dieser Ort wurde 1968 von dem elsässischen Architekten François Spoerry in La Foux am inneren Ende des Golfes von Saint-Tropez errichtet.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Haupteinnahmequelle der Gemeinde ist der Tourismus. Weitere Erwerbszweige sind: Weinbau (Weinbaudomänen; Winzergenossenschaft: Weine mit Qualitätssiegel AOC "Côtes de Provence"), Kork, Blumen, Bienenzucht. Landwirtschaftliche Genossenschaft. Sand- und Porphyrgewinnung.

[Bearbeiten] Feste/Veranstaltungen

  • Wollfest (Foire de la Laine), Christi Himmelfahrt
  • Mühlenfest (Fête du Moulin), Juni
  • Michaelsfest (Fête de la Saint-Michel), September
  • Hubertusfest (Fête de la Saint-Hubert), November
  • Kunstausstellung von "Les Peintres de Grimaud" in der Salle Beausoleil, April und September
  • Musikfest "Les Grimaldines", Musik der Welt, im Juli/August. Hierbei finden tagsüber im Ort Mini-Konzerte, Umzüge, usw. statt, anschließend dann Musikabende im Freilichttheater auf der Burg.
  • Trödelmarkt, (Brocante), 1. Sonntag im Monat. Ein weiterer Floh-Trödelmarkt findet jeden Sonntagmorgen am Jas de Robert ( Richtung Sainte-Maxime) statt.
  • Markttag (Place Vieille), donnerstags

[Bearbeiten] Literatur

(Die angegebenen Werke und Texte sind auf Französisch verfasst)

  • Bernard Rondeau: Grimaud, Village Médiéval des Maures, Herausgegeben von Bernard Rondeau, ISBN 2-9511022-0-8, Sainte-Maxime, 1997
  • Antoinette Demuth: Le Château de Grimaud - Lou Castellas, Herausgegeben vom Office du Tourisme, Grimaud, 1993
  • Jeanne Carmagnolle: Monographie de Grimaud, 1981
  • Philippe Sénec: Provence et Piraterie Sarrazine, Maisonneuve & Larose, 1982
  • Le Guide Vert: Côte d'Azur - Principauté de Monaco, Michelin, Editions du Voyage, ISBN 2-06-032005-4, Paris, 2000
  • Diverse Prospekte und Handzettel des Office du Tourisme de Grimaud (teilweise auch auf Deutsch)

[Bearbeiten] Weblinks

- jeweils Französisch -

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