Gravitomagnetismus
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter Gravitomagnetismus werden mehrere physikalische Effekte zusammengefasst, die bei der Rotation von Objekten auftreten, wodurch die umgebende Raum-Zeit in verschiedener Weise gekrümmt werden kann. Die resultierenden Kräfte des Gravitomagnetismus sind nicht magnetischer Art - die Namensgebung geht auf eine formale Analogie zwischen rotierenden Massen und rotierenden Ladungen zurück.
Dazu zählt unter anderem der Lense-Thirring-Effekt, der - kurz gesagt - bewirkt, daß eine rotierende Masse den Raum um sich herum etwas mitzieht und ihn dabei verdrillt. Lense und Thirring leiteten diesen Effekt aus der Allgemeinen Relativitätstheorie ab, später wurde er experimentell bestätigt.
Ein anderer Effekt tritt auf, wenn ein elektrisch geladener Körper in einem Magnetfeld rotiert oder wenn ein elektrischer Leiter rotiert. Er bewirkt ebenfalls eine spezifische Beschleunigungskraft in der Umgebung des rotierenden Körpers. Ein starker Effekt dieser Art ist insbesondere bei rotierenden Supraleitern messbar. Als Entdecker dieses letzteren Effektes gilt Martin Tajmar. Er und seine Gruppe erklären die unerwartete Stärke dieses Effektes damit, daß Gravitonen in einem Supraleiter nicht mehr masselos sind, wie in normal-leitenden Stoffen. Das Graviton soll nach ihrer Meinung im Supraleiter eine Masse von 10 hoch -54 kg annehmen.
Bereits 1996 hatte Eugene Podkletnov behauptet, oberhalb rotierender supraleitender Hochtemperatur-Supraleiter eine Veränderung des Gravitationsfeldes gemessen zu haben. Auch die Physiker bzw. Forscher Douglas Torr, David Noever, Ning Li, James Woodward, Giovanni Modanese, John Schnurer, Marcus Hollingshead haben Experimente in dieser oder ähnlicher Richtung durchgeführt.
siehe auch: Larmorfrequenz, Faradaysches Paradoxon, London-Moment