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Grafen von Eberstein

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Geschlecht der Grafen von Eberstein (1085-1387), die auf der heute als Alt-Eberstein bekannten Höhenburg zwischen Oos- und Murgtal (heute Baden-Badens Stadteil Ebersteinburg) residierten.

Ruine Alt-Eberstein
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Ruine Alt-Eberstein

[Bearbeiten] 1085 – 1250: Aufstieg und Blütezeit

Die Grafen von Eberstein erhielten 1085 eine Schenkungsurkunde des Klosters Reichenbach, in der erstmals der Name „Berthold de Eberstein“ erscheint. Zu dieser Zeit verlegten sie ihren Wohnsitz aus der Rheinebene (dort gehörten ihnen zehn Orte im Raum Sinzheim und Ottersweier) auf die heute als Alt-Eberstein bezeichnete Höhenburg zwischen Oos- und Murgtal. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts vermehrten sie ihre Besitztümer besonders im Murgtal, während das Oostal den Markgrafen von Baden zufiel, deren Gegner die Ebersteiner waren. Die "Blütezeit" der Grafen erstreckte sich allerdings nur über die relativ kurze Zeitspanne von rund hundert Jahren (1150 bis 1250). Es gelang ihnen zunächst den Besitz durch einträgliche Eheschließungen zu vermehren, sodass man schließlich über eine stattliche Herrschaft verfügte, zu der auch die Schauenburg bei Oberkirch gehörte.

Berthold IV. (Eberstein) stiftet 1149/50 zusammen mit seiner Gemahlin Uta von Laufen das Zisterzienserkloster Herrenalb, das den Ebersteinern als Hauskloster diente. 1180 gründeten Bertholds Sohn Eberhard III. und seine Mutter Uta auch noch das Kloster Frauenalb. Neben der Frömmigkeit stand bei solchen Klosterstiftungen das pragmatische Ziel der Versorgung von Familienangehörigen im Blickpunkt. Der gesellschaftliche Aufstieg der Ebersteiner drückte sich nicht nur in Heiratsverbindungen zu den vornehmsten Geschlechtern Südwestdeutschlands, sondern auch in dem Titel "Graf" aus, den erstmals die Brüder Eberhard IV. (gest. 1263) und Otto I. (gest. 1278) in ihren Siegeln führten.

[Bearbeiten] 12191387: Der Untergang

Mit der Herrschaft der Ebersteiner ging es im 13. Jahrhundert langsam bergab. 1219 kam es zur Teilung der Besitztümer zwischen den Brüdern Eberhard IV. und Otto I.. In den Folgejahren gründeten die Ebersteiner zwar noch fünf Städte (Gernsbach, Kuppenheim, Neuburg am Rhein, Bretten und Gochsheim im Kraichgau), doch mit den Finanzen der Grafen stand es nicht zum Besten. Dies zeigte sich deutlich im Jahre 1240, als Kunigunde von Eberstein den Markgrafen Rudolf I. von Baden heiratete. Da die Finanzmittel für die Mitgift nicht ausreichten, musste Otto II. den Badenern die Hälfte der Stammburg Alt-Eberstein überlassen. Die Ebersteiner verlegten ihren Sitz in das standesgemäßere Neu-Eberstein (heute Schloss Eberstein) oberhalb von Gernsbach. Die anderen Hälfte der Burg Alt-Eberstein ging 1283 durch Verkauf ebenfalls an die Markgrafen von Baden. Dass es zu einem schnellen Niedergang der Ebersteiner kam, war sicherlich auch der Großzügigkeit und Freigiebigkeit gegenüber den beiden Hausklöstern Herrenalb und Frauenalb zuzuschreiben. Darüber hinaus mussten die zumeist mit großem Kinderreichtum gesegneten Ebersteiner stets beträchtliche Mittel für die Ausstattung der Töchter bereitstellen.

Besiegelt wurde das Schicksal der Ebersteiner als Territorialherren durch Graf Wolf(ram) von Eberstein (1360 bis etwa 1395), der dafür sorgte, dass ein Großteil der verbliebenen Besitztümer des Hauses verloren ging. Der streitlustige Wolf hatte sich letztlich hoffnungslos verschuldet, wozu vor allem eine 20jährige Fehde mit Graf Eberhard II. von Württemberg beitrug. 1387 verkaufte er seine sämtlichen Besitzungen für 8000 Gulden an Markgraf Rudolf VII. von Baden. Seine letzten Tage verbrachte Wolf im Armenhaus, in das ihn seine Verwandten gesteckt hatten. Damit spielten die Ebersteiner als Machtfaktor keine Rolle mehr. Im Mannesstamm starb das Geschlecht mit dem Tod von Graf Kasimir im Jahr 1660 aus.

Nachdem die Burg Alt-Eberstein an die Markgrafen übergangen war, wurde sie von diesen zeitweise sogar als Residenz genutzt. Im 14. Jahrhundert bracht man hier das markgräfliche Archiv unter. Doch langsam erging es der Burg so wie ihren früheren Eigentümern: Die Bedeutung sank, im 15. Jahrhundert logierten hier schließlich nur noch Amtsträger. Spätestens im 16. Jahrhundert wurde Alt-Eberstein aufgegeben und verfiel - die Ruine entwickelte sich schließlich zum beliebten Steinbruch der an Baumaterial interessierten Ebersteinburger.

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