Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Gisela Bleibtreu-Ehrenberg - Wikipedia

Gisela Bleibtreu-Ehrenberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gisela Ingeborg Bleibtreu-Ehrenberg (* 1929) ist eine deutsche Soziologin mit weiteren Doktortiteln u. a. in Ethnologie, vergleichende Religionswissenschaften und Philosophie, sowie mit weiteren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten in Psychologie und vergleichende indogermanische Sprachwissenschaften.

Der Schwerpunkt ihrer zumeist poststrukturellen Arbeiten zur soziopsychologischen Vorurteilsforschung in der identitäts- wie ideologiekritischen Tradition der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule liegt auf der soziokulturellen, soziohistorischen wie soziopsychologischen Erforschung der Entstehung sowie verschiedener Erscheinungsformen der abendländischen Leibfeindlichkeit, abweichender Sexualformen, Homophobie, Misogynie, Geschlechterrollen, sowie des Patriarchats, wozu sie über ihre eigene Arbeit hinaus auch auf das Werk anderer Wissenschaftler und Gelehrter wie etwa Mircea Eliade, Marija Gimbutas oder Michel Foucault zurückgreift. Bleibtreu-Ehrenberg ist trotz ihrer wissenschaftlichen Publikationen zu den Themen Frauenfeindlichkeit und Patriarchat aufgrund sowohl inhaltlich wie auch methodologisch anderer Schwerpunktsetzung nicht der politisch-emanzipatorischen Frauenbewegung zuzuordnen.

Der möglichen Kritik, im eigenen Interesse zu arbeiten, ist sie schon 1978 im Vorwort ihrer ersten in Buchform veröffentlichten Monographie Tabu Homosexualität - Die Geschichte eines Vorurteils damit entgegengetreten, daß sie als verheiratete Frau von ihrem Forschungsgebiet: „nicht betroffen“ sei; des weiteren hat sie auch anläßlich einer Ansprache auf der bundesweiten Tagung der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. in Mehren bei Daun in der Vulkaneifel 1981 beteuert, „seit 20 Jahren glücklich verheiratet“ zu sein.[1]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Fernschreiberin/Telephonistin, danach ab Mitte der sechziger Jahre Studium der Soziologie, Psychologie, Ethnologie, vergleichenden indogermanischen Sprachwissenschaften, vergleichenden Religionswissenschaft und Philosophie in Bonn, 1970 Dissertation über Sexuelle Abartigkeit im Urteil der abendländischen Religions-, Geistes-, und Rechtsgeschichte im Zusammenhang mit der Gesellschaftsentwicklung.

Nach dem Studium wissenschaftliche Assistentin am Institut für Soziologie der Universität Bonn, nach der Promotion zur Dr. phil. und dem Erwerb des geisteswissenschaftlichen Magisterabschlusses (Magister Artium) anschließende Tätigkeit als Soziologin, Publizistin, freie Journalistin und in der Begabtenförderung, sowie Mitgliedschaft und Mitarbeit in verschiedenen politischen Organisationen und Forschungsgruppen, wie etwa als Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft zur Förderung Sozialwissenschaftlicher Sexualforschung (bis 1982 noch ohne den Zusatz Deutsche) sowie der 1988 ins Leben gerufenen Enquetekommission AIDS des Deutschen Bundestages zur Erforschung der gesellschaftlichen, juristischen und gesundheitspolitischen Auswirkungen und Herausforderungen der Krankheit.

Darüberhinaus pflegte Bleibtreu-Ehrenberg von 1967 bis 1984 eine umfangreiche Korrespondenz mit dem 1933 emigrierten deutsch-jüdischen Sozialwissenschaftler, (U)SPD-Politiker und Anhänger der Jugendbewegung Walter A. Friedländer[2] (Neffe des Sozialdemokraten Hugo Haase), und war neben u. a. Claudia Roth zur Auszeichnung ihres langjährigen wissenschaftlichen und publizistischen Wirkens Preisträgerin des jährlich vom Festivalteam der Osnabrücker schwul-lesbischen Kulturtage Gay in May verliehenen Preises Rosa Courage.[3]

Die internationale Bedeutung der wissenschaftlichen Forschung und Veröffentlichungen Bleibtreu-Ehrenbergs wurde 1991 im Society of Lesbian and Gay Anthropologists Newsletter[4] besonders hervorgehoben.

[Bearbeiten] Werk

Im Folgenden seien die wichtigsten publizierten Arbeiten Bleibtreu-Ehrenbergs chronologisch dargelegt.

[Bearbeiten] Tabu Homosexualität - Die Geschichte eines Vorurteils (1978)

Siehe den Hauptartikel zu Tabu Homosexualität

Die Rezeption des Buches Tabu Homosexualität sowohl von Wissenschaftlern wie Laien sieht es bis heute als: „grundlegendes Standardwerk“ und: „erstaunliche Leistung“ für die Bereiche Homophobie, Frauenfeindlichkeit, Patriarchat und der alldem zentralen Leibfeindlichkeit als Grundfundament des Abendlandes.[5][6][7][8][9][10][11]

Es ist unmöglich, an dieser Stelle eine vollständige Übersicht über Bleibtreu-Ehrenbergs Quellen für das Buch zu geben; allein das Gesamtglossar am Ende des Werkes füllt 20 kleiner und engbedruckte Seiten, und dazu kommen noch weitere Spezialglossare für jedes einzelne Kapitel. Zu Bleibtreu-Ehrenbergs wichtigsten Einflüssen in Tabu Homosexualität zählen jedoch mit Sicherheit Eliade, Gimbutas und Foucault. Dazu hat sie auch erstmalige Übersetzungen aus toten Sprachen vorgenommen sowie soziologische Forschungen zur Homosexualität betrieben. Daraus erklärt sich, daß die Arbeit an dem Werk einen großen Teil der siebziger Jahre in Anspruch nahm.

Laut Bleibtreu-Ehrenbergs durch soziopsychologische kultur- und ideengeschichtlichen Forschung, u. a. mittels vergleichender Religions-, Sprach- und ethnologischer Wissenschaft sowie textkritischer Untersuchungen, gewonnenen Erkenntnissen gehen die Ursachen der sich durch die Geschichte ziehenden Homophobie, die, identisch mit Frauenfeindlichkeit, schon immer Grundlage des Patriarchats gewesen sei, Jahrtausende zurück und beruhen auf den drei grundlegenden Bevölkerungsüberschichtungen des Abendlandes seit der letzten Eiszeit, das heißt im einzelnen der aufeinanderfolgenden Subarktischen Schamanenkultur, der Maternalen Megalithkultur, sowie der Indogermanisierung Europas.

Der unmittelbare Auslöser sei der auf einer traumatischen ethnozentrischen Schockreaktion beruhende Konflikt der von Osten einfallenden indogermanischen Stämme mit der Maternalen Megalithkultur im allgemeinen und dem in ihr als Priestertum fortgeführten travestitischen Schamanentum im besonderen gewesen. Von zentraler Bedeutung bis in die Neuzeit hinein sei dabei die daraus entstandene mythologische Vorstellung vom Neiding als nichtmenschlichem Unhold gewesen.

[Bearbeiten] Der pädophile Impuls - Wie lernt ein junger Mensch Sexualität? (1985/88)

Siehe den Hauptartikel zu Der pädophile Impuls

Ähnlich wie andere während der siebziger und achtziger Jahre auf den Gebieten Homophobie und Sexualstrafrecht forschende Wissenschaftler in der BRD und Westeuropa wie etwa Joachim S. Hohmann, Rüdiger Lautmann, Günter Amendt, Michael Baurmann oder Theo Sandfort gelangte Bleibtreu-Ehrenberg über diese Themen recht schnell zur Erforschung der Pädophilie. Burkhard Jellonek spricht in diesem Zusammenhang 1991 in seinem Buch Homosexuelle unter dem Hakenkreuz von einer abklingenden europäischen: „Pädophiliedebatte“[12] innerhalb der Wissenschaften und linksgerichteter wie liberaler Teile des Bildungsbürgertums (dort nicht etwa allein der sog. 68er), die nicht mit der späteren, von breiteren Schichten geführten Debatte zum sexuellen Mißbrauch zu verwechseln ist.

Die besondere Bedeutung von Der pädophile Impuls ergibt sich daraus, daß es sich bei der Arbeit, neben später Feierman 1990[13], um weltweit die einzige bekannte wissenschaftliche Monographie zur Pädophilie handelt, die das Studienobjekt nicht allein unter Gesichtspunkten der Psychologie, Soziologie, Geschichtswissenschaft und Ethnologie, sondern darüberhinaus vor allem der Anthropologie wie Zoologie betrachtet.

Ausgehend u. a. von ihren Forschungen zur abendländischen Leibfeindlichkeit, zur sittlichen Ideengeschichte, sowie ihrer soziologischen Forschung zur Homosexualität in Tabu Homosexualität, ihren unter dem Titel Mannbarkeitsriten: Zur institutionellen Päderastie bei Papuas und Melanesiern (1980) veröffentlichten ethnologischen Studien, den anthropologischen und zoologischen Arbeiten von Jane Goodall, Bernhard Grzimek, Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Alison Jolly, Bourne & Cohen, Brewer, Drascher, Kurth, Overhage, Schaller, Baumgärtel, Ford & Beach sowie Meyer, den wissenschaftlichen Studien und Veröffentlichungen zur Pädophilie von Frits Bernard, Edward Brongersma, Theo Sandfort, Michael Baurmann, Hans Giese, Joachim S. Hohmann, V. E. v. Gebsattel, Constantine & Martinson sowie eigener soziopsychologischer Forschung zur Pädophilie kommt Bleibtreu-Ehrenberg zu dem Schluß, daß es einen als Pädophilie benennbaren Impuls unverändert im Tierreich, bei Naturvölkern, in der griechischen Antike, sowie in den modernen westlichen Industriestaaten gebe.

[Bearbeiten] Vorwort zu der soziopsychologischen Studie Pädosexuelle Erlebnisse von Theo Sandfort (1986)

Das von Bleibtreu-Ehrenberg verfasste Vorwort zu der von der Universität Utrecht wie der niederländischen Regierung unterstützten und geförderten wissenschaftlichen Langzeitstudie Pädosexuelle Erlebnisse[14] des Soziologen und Psychologen Theo Sandfort zur Erforschung bestehender pädophiler Beziehungen (vrgl. auch Sandforts Zwischenberichte zur selben Studie von 1979a, 1979b, 1981, 1982, 1987, 1989, 1991, 1994 und 2000) ist von daher bedeutsam, als es sich umfassender und gründlicher mit der vorhandenen, sämtlich aus den USA stammenden Kritik an Sandforts grundlegender Studie („there can be little question that this is one of the most important books on child sexuology to appear in this decade“, so die Redaktion des niederländisches Verlages Spartacus über die Studie) auseinandersetzt als Robert Bauserman 1990[15].

Der Kritik von Mrazek (1985), daß die Studie: „politisch“ unterstützt worden sei (eine Feststellung, die von da ab in englischsprachigen Ländern als umfassender Schlagetot gegen Sandforts Studie gebraucht wurde), hält Bleibtreu-Ehrenberg vor, wie bestürzend es vor allem für nachgeborene Deutsche aufgrund ihrer katastrophalen Geschichte sei, daß gerade der Jude Mrazek offenbar sozialen Minderheiten verbieten wolle, sich politisch äußern zu dürfen, um: „Aufklärung der Öffentlichkeit“ zu erreichen. Ferner sei der von Mrazek angeführte Vergleich von einvernehmlichen Doktorspielen mit: „Alkohol, Marihuana, Kokain und Heroin“ (vgl. auch Finkelhor 1990, der meinte, als klinischer Psychiater die von Sandfort untersuchten Beziehungen mit brutalster Versklavung von Helotenvölkern vergleichen zu müssen) schlicht unakzeptabel und zeuge sowohl von: „tiefer emotionaler Abscheu“ gegen das untersuchte Thema wie von Arroganz gegenüber jenen vermeintlichen Opfern, denen er bestimmte moralisch gebotene Empfindungen, Wahrnehmungen und seelische wie physische Konsequenzen vorschreiben will, und schließlich auch von Homophobie, aufgrund derer die untersuchten gleichgeschlechtlichen Handlungen quasi die beteiligten Jungen mit ausschließlicher Homosexualität auf Lebenszeit infizieren würden, worauf die Ergebnisse der Studie keineswegs hinwiesen.

Der Kritik von Masters, Johnson und Kolodny (1985) wirft Bleibtreu-Ehrenberg: „recht gesuchte“ Anhaltspunkte für angebliche methodologische Versäumnisse Sandforts vor, die einesteils frei erfunden seien, andernteils ausschließlich von den drei Autoren der Kritik allein als: „signifikant“ und die Validität bedrohend eingestuft würden. Darüberhinaus stellt sie die ausschließlich ideologisch begründete Weigerung der Autoren dar, das von Sandfort untersuchte Forschungsgebiet auch nur ansatzweise, im Individualfalle oder in Einzelaspekten nicht als von Grund auf schlecht, bösartig und schädlich wahrzunehmen, wobei Bleibtreu-Ehrenberg auf die Charakteristika erkennt, „wie ein Vorurteil das tut, wovon ich vorhin sprach: nämlich wie es die eigene Analyse mit Brillianz unterläuft.“ So würden von den drei Autoren auch jegliche von der Studie ermittelten neutralen bis positiven Aspekte und Folgen der Sexualhandlungen nur haltlos, ohne auch nur irgendeine theoretische soziologische oder psychologische Beweisführung als vermeintliche negative Auswirkungen einer beschädigten Psyche oder gar als erzwungene Lügen phantasiert.

[Bearbeiten] Angst und Vorurteil - AIDS-Ängste als Gegenstand der Vorurteilsforschung (1989)

Siehe den Hauptartikel zu Angst und Vorurteil

1988 wurde Bleibtreu-Ehrenberg aufgrund ihrer bisherigen Arbeiten vom Deutschen Bundestag zum Vorstand der Enquetekommission AIDS zur Erforschung der gesellschaftlichen, juristischen und gesundheitspolitischen Auswirkungen und Herausforderungen der Krankheit ernannt. Ihr Buch Angst und Vorurteil beruht auf der Arbeit dieser Kommission sowie ihres eigenen Abschlußberichts an die Regierung Kohl.

In Angst und Vorurteil ergänzt Bleibtreu-Ehrenberg grundsätzlich ihre in Tabu Homosexualität dargelegte Forschung, wie ansatzweise schon in Der pädophile Impuls, zur abendländischen Leibfeindlichkeit durch die numinose, religiöse und später ideologisch-pseudowissenschaftliche Verknüpfung von Leibfeindlichkeit und damit einhergehendem Konformitätsdruck auf die gesamte Persönlichkeit mit ursprünglich von Gottheiten als Strafe gesandten Seuchen und Naturkatastrophen. Hier ziehe sich eine gerade Linie vom Aussatz als Strafe für sündhaftes und lasterhaftes Leben im allgemeinen, im besonderen aber Lüsternheit und Unzucht im Alten Testament zunächst bis zur Pest im Mittelalter. Als sich die Wissenschaft anzuschicken begann, sich langsam von der Religion zu lösen, kam aus der Neuen Welt die Syphilis, um die überkommenen numinosen, die Sexualität an sich übersteigenden Vorurteile durch Verknüpfung mit der unser westlichen indogermanischen Kultur zentralen Leibfeindlichkeit zu bestätigen, und nur wenige Jahrzehnte nach der Einführung des Penicillins kam Aids auf.

[Bearbeiten] Vom Schmetterling zur Doppelaxt - Die Umwertung von Weiblichkeit in unserer Kultur (1990)

In Vom Schmetterling zur Doppelaxt bietet Bleibtreu-Ehrenberg eine vertiefende Darstellung ihrer soziopsychologischen kultur- und ideengeschichtlichen Forschung mittels vergleichender Religions- und Sprachwissenschaft sowie textkritischer Untersuchungen zum leibfeindlich-kriegerischen Patriarchat speziell unter dem Gesichtspunkt der Misogynie.

Hervorzuheben an dieser Arbeit ist vor allem die Weiterentwicklung ihres in Der pädophile Impuls entwickelten Konzepts von Sexualität und Aggression als entgegengesetzten Polen sowie von Sexualität als grundlegendem sozialen Bindemittel im Sinne eines Gemeinschaftssinns vergleichbar mit Sigmund Freuds umfassenden Lebenstrieb Eros zu einer evolutiven Kooperationstheorie des durch die Evolution begünstigten grundsätzlich friedlichen Zusammenlebens von Individuen derselben Spezies, wie sie ähnlich auch im Buch Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt (1902) [16] des russischen Anarchisten Kropotkin behandelt wird, das gegen den seinerzeit immer populärer werdenden Sozialdarwinismus geschrieben die Kooperation als einen der wichtigsten Faktoren der Evolution betonte, und ebenfalls vergleichbar auch im postum 2004 veröffentlichten anthropologischen und zoologischen Werk Macht ohne Herrschaft[17] des österreichisch-ostdeutschen Musikwissenschaftlers Georg Knepler zu finden ist.

Zum anderen verweist sie in Vom Schmetterling zur Doppelaxt zur weiteren Erhärtung der von ihr erstmals in Tabu Homosexualität verwendeten Kurganhypothese zur Indogermanisierung des Abendlandes auf die umfangreiche, ebenfalls interdiziplinäre Forschung Reinhard Schmoeckels.[18]

[Bearbeiten] Publikationen (chronologisch)

1970:

  • Homosexualität und Transvestition im Schamanismus, in: Anthropos, 65. Ausgabe

1972:

  • Deutschlands Hoffnung, Deutscher Taschenbuch-Verlag, München, Stuttgart. ISBN 3-8205-5178-6 (Belletristischer Roman über eine „monströse“ Jugend in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs; verschiedene Auflagen unter dem Namen Gisela Ehrenberg, andere Auflagen z. T. unter vollem Namen). 2. Auflage 1979 im Verlag Steinhausen GmbH. 3. Auflage 1982 bei der Deutschen Buch-Gemeinschaft. 4. Auflage 1987 im Ullstein Taschenbuchverlag. 5. Auflage 1989 im Bertelsmann Verlag.

1977:

  • Antihomosexuelle Strafgesetze, in: Rüdiger Lautmann, Seminar: Gesellschaft und Homosexualität, Suhrkamp, Frankfurt/Main. (2. Auflage 1980, 3. Auflage 1984)

1978:

  • Pädophilie und Gewalt in naturvölkischen Gesellschaften und außereuropäischen Hochkulturen, in: Karin Albrecht-Desirat (Hrsg.), Sexualität und Gewalt, päd. Extra Buchverlag, Bernsheim. ISBN 3921450705
  • Tabu Homosexualität - Die Geschichte eines Vorurteils, S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main. ISBN 3-10-007302-9 (2. Auflage 1981 unter dem Titel Homosexualität - Die Geschichte eines Vorurteils)

1980:

  • Mannbarkeitsriten: Zur institutionellen Päderastie bei Papuas und Melanesiern, Ullstein Materialien, Frankfurt/Main. ISBN 3-54-835066-6 (2. Auflage 1985 im Ullstein Taschenbuch-Verlag)
  • Matriarchat und Patriarchat bei Ernest Bornemann, in: Anthropos, 75. Ausgabe
  • Der Streit um die Pädophilie, in: Spontan, 13. Ausgabe

1983:

  • Der Schamane als Meister der Imagination oder Die hohe Kunst des Fliegenkönnens, in: Hans Peter Duerr (Hrsg.), Alcheringa, oder Die beginnende Zeit - Studien zu Mythologie, Schamanismus und Religion (Mircea Eliade zum 75. Geburtstag), Qumran, Frankfurt/Main. ISBN 3-88655-185-7 (2. Auflage 1989 bei Athenäum)
  • Toleriert, tabuisiert, mit dem Tode bestraft - Die Kulturgeschichte der Homosexualität, in: Psychologie heute
  • Geschlechterrollen, Selbstidentifikation und Homosexualität, in: Schwulenreferat im AStA der FU Berlin (Hrsg.), Dokumentation der Vortragsreihe „Homosexualität und Wissenschaft“

1984:

  • Der Weibmann - Kultischer Geschlechtswechsel im Schamanismus, eine Studie zur Transvestition und Transsexualität bei Naturvölkern, Fischer Taschenbuch Verlag (Reihe Fischer Wissenschaft), Frankfurt/Main. ISBN 3-596-27348-X
  • An der Realität vorbei - Jugendschutz und Vorurteil, Beltz Verlag, Weinheim (Reihe Der Monat, 293. Ausgabe).

1985:

  • Der pädophile Impuls - Wie lernt ein junger Mensch Sexualität?, in: Melvin Lasky und Helga Hegewisch (Hrsg.) Liebe, Sexualität und soziale Mythen, Beltz Verlag, Weinheim (Reihe Der Monat, 295. Ausgabe). ISBN 3-407-39151-X

1986:

  • Vorwort zu der soziopsychologischen Studie Pädosexuelle Erlebnisse von Theo Sandfort, Gerd J. Holtzmeyer Verlag (offizieller Verlag der Pro-Familia-Publikationen), Braunschweig. ISBN 3-923722-17-6
  • Transsexualität: Ethnosoziologische und ethnomethodologische Perspektiven eines Problems der Selbstidentifikation, in: Rolf Gindorf und Erwin J. Haeberle (Hrsg.), Sexualität als sozialer Tatbestand (Schriftenreihe Sozialwissenschaftliche Sexualforschung 1), Walter de Gruyter (Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung), Berlin. ISBN 3-11-010147-5
  • Fragen Viren nach Moral? Unsere Schwierigkeiten mit den Geschlechtskrankheiten, in: Siegfried R. Dunde, AIDS - Was eine Krankheit verändert, Frankfurt/Main.

1987:

  • New research into the Greek institution of pederasty, in: One-off Publication of the International Scientific Conference on Gay and Lesbian Studies „Homosexuality: Which Homosexuality?“, Amsterdam.
  • Die Schamanismuskonzeption bei Georges Devereux, in: Hans Peter Duerr (Hrsg.), Die Wilde Seele - Zur Ethnopsychoanalyse von Georges Devereux, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main. ISBN 3-518-11235-X
  • Vom Aufstieg der Befangenheit - Zur Sexualhistorie des Abendlandes, in: Siegfried R. Dunde (Hrsg.), Wenn ich nicht lieben darf, dürfen's andere auch nicht - Vom Umgang der Männer mit sich und anderen, Reinbek.
  • AIDS aus der Nadel, in: Melitta Walter, Ach wär's doch nur ein böser Traum - Frauen und AIDS, Freiburg.
  • Was ist „notwendig“ an den Geschlechtsunterschieden?, in: Siegfried R. Dunde, Geschlechterneid, Geschlechterfreundschaft - Distanz und wiedergefundene Nähe, Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt/Main. ISBN 3596238625

1988:

  • The Paedophile Impulse: Toward the Development of an Aetiology of Child-Adult Sexual Contacts from an Ethological and Ethnological Viewpoint (erweiterte und aktualisierte Fassung der Arbeit über Pädophilie von 1985, Übersetzung Hubert Kennedy), in: Paidika - Journal of Paedophilia, 3. Ausgabe. (Nachdruck 1997 in: Joseph Geraci und Angelia R. Wilson (Hrsg.), Dares to speak: Historical and Contemporary Perspectives on Boy-Love, Gay Men's Press, London. ISBN 0-85449-2410
  • Beitrag in: A. Lissner, Rita Süssmuth, K. Walter (Hrsg.), Frauenlexikon, Freiburg.
  • Das Sündenbock-Syndrom - Die Krankheit AIDS als Herausforderung an Gesellschaft und Kirche, in: Jürgen Micks & Raul Niemann, Positiv oder negativ? - AIDS als Schicksal und Chance, Gütersloh.

1989:

  • Angst und Vorurteil - AIDS-Ängste als Gegenstand der Vorurteilsforschung, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg. ISBN 3-499-18247-5
  • 'Teleny'. Zu einem apokryphen Roman Oscar Wildes, in: Forum Homosexualität und Literatur, Jg. 6, S. 5-39

1990:

  • Vom Schmetterling zur Doppelaxt - Die Umwertung von Weiblichkeit in unserer Kultur, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main. ISBN 3-59-610116-6
  • Pederasty among primitives: Institutionalized initiation and cultic prostitution, in: Journal of Homosexuality, 20. Ausgabe. Nachdruck in: Theo Sandfort, Edward Brongersma, Alex van Naerssen (Hrsg.), Male intergenerational intimacy - Historical, socio-psychological, and legal perspectives, Harrington Park Press, New York und London. ISBN 0-918393-78-7
  • Blick in die Kulturgeschichte: Sucht - kein Phänomen der Neuzeit, in: Pro Familia Magazin, Nr. 18

1991:

  • Der Leib als Widersacher der Seele - Ursprünge dualistischer Seinskonzepte im Abendland, in: Christoph Wulf & Michael Sonntag, Die Seele - Ihre Geschichte im Abendland, Psychologie Verlags Union, München. 2. Auflage 2000 im Parkland Verlag. 3. Auflage 2005 bei Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Rollenspezifisch oder geschlechtsneutral? - Sozialisation zwischen Tradition und Werten, in: Jugend und Gesellschaft, Heft 2-3 (Mai)
  • Eheschließung gleichgeschlechtlicher Partner und Vorurteil, in: Klaus Laabs (Hrsg.), Lesben, Schwule, Standesamt - Die Debatte um die Homoehe, Ch. Links Verlag, Berlin. ISBN 3-86153-020-1

1992:

  • Verschiedene Beiträge in: S. R. Dunde (Hrsg.), Handbuch Sexualität, Deutscher Studien-Verlag, Weinheim.

1993:

  • Das Vorurteil gegenüber der Homosexualität im Abendland, in: Barbara Kittelberger u. a. (Hrsg.), Was auf dem Spiel steht - Diskussionsbeiträge zu Homosexualität und Kirche, Claudius-Verlag, München. ISBN 3-532-62154-1
  • Ferdinand Karsch-Haack, in: Rüdiger Lautmann (Hrsg.), Homosexualität - Handbuch der Theorie- und Forschungsgeschichte, Campus, Frankfurt/Main.

1995:

  • Homosexualität bei Naturvölkern, in: Ernst Otto Arntz & Peter-Paul König (Hrsg.), Kirche und die Frage der Homosexualität, Verlagsgesellschaft Benno-Bernward-Morus mbH, Hildesheim. ISBN 3-89543-091-9 (Sammlung einer Reihe von auf der Tagung Kirche und die Frage der Homosexualität 1994 in der Akademie der Diözese Hildesheim gehaltenen Vorträge.)
  • Vaterschaft im Kulturvergleich, in: H. Michelsen (Hrsg.), Über Vater - Skizzen einer wichtigen Beziehung, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz.

1997:

  • Neuere Forschungen zur institutionalisierten griechischen Päderastie, in: Frits Bernard (Hrsg.), Pädophilie ohne Grenzen - Theorie, Forschung, Praxis, Foerster Verlag, Frankfurt/Main. ISBN 3-9222-57836 (Erstveröffentlichung des deutschen Originals der 1987 auf Englisch veröffentlichten ethnologischen Arbeit zur Päderastie)
  • Päderastie bei Naturvölkern, in: Frits Bernard (Hrsg.), Pädophilie ohne Grenzen - Theorie, Forschung, Praxis, Foerster Verlag, Frankfurt/Main. ISBN 3-9222-57836 (Erstveröffentlichung des deutschen Originals der 1990 auf Englisch veröffentlichten ethnologischen Arbeit zur Päderastie)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Externe Links

Vorwort zu der Studie Pädosexuelle Erlebnisse von Theo Sandfort (miteinander verlinkte Ausschnitte)

Darstellung des Buches Der Weibmann (1984) auf GenderWunderLand.de

[Bearbeiten] Quellenangaben

  1. Die Arbeitsgruppe „Homosexuelle und Kirche“ kämpft für die Integration ihrer Mitglieder in die Gemeinden
  2. M. E. Grenander Department of Special Collections and Archives - German and Jewish Intellectual Émigré Collection: Finding Aid for the WALTER A. FRIEDLÄNDER (FRIEDLAENDER) PAPERS, 1914-1984 (GER-003)
  3. http://www.osnabrueck-net.de/kulturnachrichten/010411c.html
  4. Society of Lesbian and Gay Anthropologists Newsletter, October 1991, Vol. 13, No. 3: pp. 43-75
  5. Karl Werner Böhm (1991): Zwischen Selbstzucht und Verlangen - Thomas Mann und das Stigma Homosexualität, Königshausen & Neumann, Würzburg. ISBN 3884795589
  6. E. J. Haeberle (1984): Einführung in den Jubiläums-Nachdruck von Magnus Hirschfeld, „Die Homosexualität des Mannes und des Weibes“, 1914 (s. Fußnote 51 sowie Satz mit dieser Fußnote)
  7. Olaf Brühl: frauen männer geschichte in der linken Zeitschrift Junge Welt vom 15. August 2002
  8. Andreas Ismail Mohr: Referat „Ich mache meinen Gesicht hart wie einen Kiesel!“ - Homosexuelle zwischen Ausgrenzung und Annahme in den abrahamitischen Religionen, gehalten auf dem Ökumenischen Kirchentag 2003, Themenbereich 3: Podienreihe „Und diese Liebe auch! - Homosexuelle und Kirche“ (Worddatei, s. kommentierte Literaturhinweise, 100%-Ansicht im Seiten-Layout zur Vermeidung von Darstellungsfehlern wird empfohlen)
  9. Jakob Michelsen: Mannmännliche Sexualität im 18. Jahrhundert am Beispiel Hamburgs (PDF-Datei, s. Fußnote 2)
  10. Buchtips der Schweizer „Coming-Out-Gruppe“ Der Spot 25 für Homosexuelle bis 25 Jahre
  11. Markus Bernhardt: Sein Kampf auf dem Internetportal Gigi-online.de von Gigi - Zeitschrift für Sexuelle Emanzipation, herausgegeben vom Wissenschaftlich-Humanitären Komitee (WHK), über den schwulen Neonaziführer Michael Kühnen
  12. Burkhard Jellonek (1991): Homosexuelle unter dem Hakenkreuz - Die Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich, Schöningh (Sammlung Schöningh zur Geschichte und Gegenwart), Paderborn, S. 177ff. ISBN 3-506-77482-4 (beachte besonders die dortige Fußnote zur: „Pädophiliedebatte“)
  13. Jay R. Feierman (1990; Hrsg.): Pedophilia: Biosocial Dimensions, Springer, New York, ISBN 0-387-97243-9
  14. Theo Sandfort (1986): Pädosexuelle Erlebnisse - Aus einer Untersuchung der Reichsuniversität Utrecht über Sexualität in pädophilen Beziehungen, Gerd J. Holtzmeyer Verlag (offizieller Verlag der Pro-Familia-Publikationen), Braunschweig. ISBN 3-923722-17-6
  15. Robert Bauserman (1990): Objectivity and Ideology - Criticism of Theo Sandfort's Research on Man-Boy Sexual Relations, in: Journal of Homosexuality, 20. Ausgabe (engl.)
  16. Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (Übersetzung 1993): Gegenseitige Hilfe, Trotzdem-Verlag, Grafenau. ISBN 3-922209-32-7
  17. Georg Knepler (postum 2004, Hg. v. Stefan Huth): Macht ohne Herrschaft, Kai-Homilius-Verlag, Berlin
  18. Reinhard Schmoeckel (1982): Die Hirten, die die Welt veränderten - Der (vorgeschichtliche) Aufbruch der indoeuropäischen Völker (der in Klammern genannte Teil des Titels wird bei Zitierungen und Verweisen zuweilen weggelassen), Rowohlt, Reinbek bei Hamburg. ISBN 3-498-06150-X (überarbeitete 2. Auflage unter dem Titel Die Hirten, die die Welt veränderten - Die Geschichte der frühen Indo-Europäer im Rowohlt Taschenbuch-Verlag 1985, überarbeitete und erweiterte 3. Auflage unter dem Titel Die Indoeuropäer - Aufbruch aus der Vorgeschichte bei Bastei Lübbe 1999)

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