Gemeingut
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Ein Gemeingut ist ein Gut, das für alle potenziellen Nachfrager frei zugänglich ist. Werden Gemeingüter vom Staat bereitgestellt, so spricht man von reinen öffentlichen Gütern (z. B. Dämme oder Leuchttürme). Viele Gemeingüter werden jedoch auch von privaten Anbietern bereitgestellt (z. B. Teile des Internets oder die Wikipedia).
Der amerikanische Hochschuldozent Lawrence Lessig definiert die freie Zugänglichkeit wie folgt:
"Eine Ressource ist 'frei', wenn (1) man sie ohne Erlaubnis nutzen kann; oder (2) die Erlaubnis, sie zu nutzen, neutral vergeben wird."
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[Bearbeiten] Vorteile von Gemeingütern
Gemeingüter ermöglichen es allen gesellschaftlichen Schichten, vom Nutzen des Gutes zu profitieren. Ihnen kommt dadurch vor allem eine soziale Funktion zu. So zielt die teilweise kostenlose Bereitstellung des Gutes Wissen darauf ab, auch sozial schwächeren Schichten den Zugang zu diesem als positiv angesehenen Gut zu ermöglichen. Man spricht in diesem Fall von meritorischen Gütern.
[Bearbeiten] Kritik am Gemeingut-Konzept
Die freie Zugänglichkeit zu Gütern kann von privaten Anbietern kritisiert werden, die die gleichen Ressourcen gegen Entgelt anbieten wollen. So verhindert z. B. die große Anzahl öffentlicher Universitäten in Deutschland das Aufkommen elitärer Privatuniversitäten. Dieser Kritikpunkt betrifft jedoch hauptsächlich vom Staat bereitgestellte Güter, da Güter, die privat kostenlos angeboten werden, keinen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen, während für die meisten öffentlich bereitgestellten Güter Kosten anfallen, die in Form von Steuern bezahlt werden.
Des weiteren wird das Gemeingut-Konzept von totalitären Staaten kritisiert, da es die Kontrolle von staatlicher Seite erschwert. Daher haben solche Staaten ein starkes Interesse an einer Begrenzung des Gemeingut-Charakters. Das Internet zum Beispiel kann durch Zugangseinschränkungen, wie in der Volksrepublik China und anderen Ländern, seinen Charakter als Gemeingut wieder verlieren.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die sogenannte "Tragödie des Gemeingut" oder auch "Tragödie der Allmende": Hierbei wird davon ausgegangen,dass wenn in einer Gemeinschaft ein allgemein verfügbares Gut zur Verfügung steht, die Individuen danach streben, möglichst viel davon zu bekommen. Dies kann soweit führen, dass die gemeinsame Grundlage der Gemeinschaft zerstört wird.
[Bearbeiten] Literatur
- Lessig, Lawrence: The Future of Ideas: The Fate of the Commons in a Connected World. Random House, New York 2001, ISBN 0-375-50578-4
[Bearbeiten] Siehe auch
- Allmende
- Freie Inhalte
- Gemeingebrauch
- Open Source
- Gemeinfreiheit (Public Domain)
