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Gangelt

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Wappen Karte
Wappen von Gangelt
Gangelt
Deutschlandkarte, Position von Gangelt hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Heinsberg
Koordinaten: Koordinaten: 50° 59′ N, 6° 0′ O 50° 59′ N, 6° 0′ O
Höhe: 60 m ü. NN
Fläche: 48,73 km²
Einwohner: 11.624 (18. Mai 2005)
Bevölkerungsdichte: 239 Einwohner je km²
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02454
Kfz-Kennzeichen: HS
Gemeindeschlüssel: 05 3 70 008
Gemeindegliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Burgstr. 10
52538 Gangelt
Webpräsenz:
Bürgermeister: Bernhard Tholen (CDU)

Gangelt ist eine Gemeinde im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Der malerische Ort mit mittelalterlichem Charakter im äußersten Westen der Bundesrepublik liegt nur maximal eine gute Autostunde vor den Toren der Großstädte Aachen, Düsseldorf und Köln. Mit der einzigartigen Fauna und Flora im Rodebachtal verfügt Gangelt zu allen Jahreszeiten über eine landschaftlich reizvolle Umgebung, die zum Selfkant zählt.

[Bearbeiten] Gewässer

Beide Bäche fließen in Ost-West Richtung durch die Gemeinde und entwässern in die Niederlande.

  • Der Rodebach
  • Der Saeffelbach

[Bearbeiten] Geologie

[Bearbeiten] Ausdehnung des Gemeindegebiets

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Die Gemeinden werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden aufgezählt:

Gemeinde Waldfeucht, Stadt Heinsberg, Stadt Geilenkirchen, Gemeinde Onderbanken (Niederlande), Stadt Sittard (Niederlande), Gemeinde Selfkant.

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

  • Gangelt mit 2.521 Einwohnern, davon 1.428 männlich und 1.093 weiblich
  • Birgden mit 2.916 Einwohnern, davon 1.492 männlich und 1.424 weiblich
  • Breberen mit 828 Einwohnern, davon 432 männlich und 396 weiblich
  • Broichhoven mit 168 Einwohnern, davon 88 männlich und 80 weiblich
  • Brüxgen mit 513 Einwohnern, davon 263 männlich und 250 weiblich
  • Buscherheide mit 132 Einwohnern, davon 64 männlich und 68 weiblich
  • Harzelt mit 201 Einwohnern, davon 110 männlich und 91 weiblich
  • Hastenrath mit 536 Einwohner, davon 264 männlich und 272 weiblich
  • Hohenbusch mit 45 Einwohnern, davon 13 männlich und 32 weiblich
  • Kievelberg mit 32 Einwohnern, davon 15 männlich und 17 weiblich
  • Kreuzrath mit 504 Einwohnern, davon 242 männlich und 262 weiblich
  • Langbroich mit 578 Einwohnern, davon 292 männlich und 286 weiblich
  • Mindergangelt mit 244 Einwohnern, davon 120 männlich und 124 weiblich
  • Nachbarheid mit 120 Einwohnern, davon 61 männlich und 59 weiblich
  • Niederbusch mit 601 Einwohnern, davon 284 männlich und 317 weiblich
  • Schierwaldenrath mit 596 Einwohnern, davon 300 männlich und 296 weiblich
  • Schümm mit 93 Einwohnern, davon 46 männlich und 47 weiblich
  • Stahe mit 954 Einwohnern, davon 451 männlich und 503 weiblich
  • Vinteln mit 42 Einwohnern, davon 22 männlich und 20 weiblich

Stand: 18. Mai 2005

[Bearbeiten] Geschichte

Stadtansicht im Codex Welser um 1720
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Stadtansicht im Codex Welser um 1720

Der Ortsname hat keltische Ursprünge. 828 n. Chr. wurde Gangelt zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Ort war damals ein Königsgut. Später gehörte Gangelt den Herren von Heinsberg. 1301 wird Gangelt als Oppidum (Städtchen) bezeichnet. 1364 existierte eine Burg. Spätestens 1420 bestand eine Stadtmauer mit drei Toren.1472 wurde das Herzogtum Jülich Landesherr. Ende des 18. Jahrhunderts verlor Gangelt den Status einer Stadt.

[Bearbeiten] Notgeld

In der Zeit der großen Inflation von 1921 druckte Gangelt, wie auch die meisten anderen Städte, Notgeld zur Stabilisierung der Lage. Auf der Rückseite der Noten wurden Motive aus der Geschichte Gangelts gewählt:

  • Gangolphus, ein fränkischer Edelmann, weilte bei der Ausbreitung des Christentums in Gangelt (um 750 n. Chr.)
  • Gerwardus, der königliche Schreiber Karls des Großen, übernachtet auf seiner Durchreise von Nymwegen nach Aachen in Gangelt (um 827 n. Chr.)
  • Auf den folgenden beiden Notgeldscheinen folgt eine Sage:

„Es lästert der Graf mit frevelndem Munde, das Unglück sich naht zur selbigen Stunde“. „Mit Mauern und Zinnen und Dienertroß – Versunken ist plötzlich das Grafenschloß“

  • Gangelt wird befestigt (1250)
  • Goldprägung in Städtischer Münze um 1360
  • Erstürmung Gangelts durch die Burgunder (1543)
  • Auf den folgenden beiden Notgeldscheinen folgt wieder eine Sage:

Diesmal ist die bekannteste Gangelter Sage abgelichtet, die des Gangelter Muhre Penn. „Mit einer Möhre verschließen das Tor, die Wächter ganz ohne Gewissen. Schnatternd kommen die Gänse hervor, verzehren den leckeren Bissen.“ – „Das Tor ist offen, der Feind dringt ein und macht die Wächter erbeben. Die Stadt erleidet viel Schmach und Pein, muss aber sich doch drin ergeben.“

  • Gangelt wurde im 30-jährigen Krieg von den Hessen erobert und ausgeplündert (um 1643).
  • Die Franzosen besetzen in ihren Raubfeldzügen auch Gangelt (1765).
  • In den Befreiungszügen gegen Napoleon campieren die Kosaken auch in Gangelt (1814).


[Bearbeiten] Religionen

Die meisten Gangelter sind katholisch. Nichts desto trotz spielten andere Religionen und Konfessionen schon immer eine wichtige Rolle in der Geschichte Gangelts.

  • Jüdische Gemeinde Gangelt

Die ersten Juden wohnten nachweislich 1654 in Gangelt. Seit etwa 1820 besitzt Gangelt sogar eine Synagoge, die Aufgrund ihres unscheinbaren Aussehens im 2. Weltkrieg nicht zerstört wurde, ist bis heute erhalten (Heinsberger Str.). Seit 1877 besitzt Gangelt ebenfalls einen jüdischen Friedhof.

  • Evangelische Kirchengemeinde Gangelt
  • New Baptist Church
  • Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus Gangelt
  • Die Genossenschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi in Gangelt

Am 29. September 1869 kamen die ersten Schwestern der Armen Dienstmägde Jesu Christi nach Gangelt und eröffneten ihre Niederlassung im Peulenschen Haus, dem heutigen Pfarrheim neben der Pfarrkirche St. Nikolaus.

In den Jahren 1873/74 wurde dann ein Krankenhaus in der Bruchstrasse errichtet, in dem neben den regulären Kranken am 13. November 1875 auch „eine arme Geistesschwache“ aufgenommen und behandelt wurde. Von Dezember 1941 bis Mai 1944 wurden insgesamt 260 Patientinnen, unter ihnen 26 Kinder, aus der Anstalt Gangelt im Zuge der NS-Krankenmorde 'verlegt'.

Auch heute noch sind die Armen Dienstmägde Jesu Christi in Gangelt aktiv. Zurzeit beherbergt das Gelände auf der Bruchstrasse rund 410 Menschen mit Behinderungen und hat weitere 163 Krankenhausbetten im Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Mit dem 01. Juli 1969 wurden die Gemeinden Birgden sowie Breberen-Schümm eingemeindet. Dies beinhaltete die Stadtteile Schümm, Brüxgen, Buscherheide, Broichhoven, Breberen, Nachbarheide, Schierwaldenrath und Birgden

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

[Bearbeiten] Parteien

  • Christlich Demokratische Union (CDU) - Gemeindeverband Gangelt
  • Freie Demokratische Partei (FDP) - Ortsverband Gangelt
  • Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) - Ortsverein Gangelt
  • Junge Union Deutschlands (JU) - Gemeindeverband Gangelt
  • Gemeinschaft Politisch Interessierter Jugendlicher Gangelts (GPIJG)

[Bearbeiten] Bürgermeister

  • 1812–1857 Hermann Josef Claeßen
  • 1857–1884 Engelbert Stick
  • 1885–1915 Franz Josef Savels
  • 1915–1923 Ferdinand Nießen
  • 1924–1933 Dr. Franz Laumen
  • 1933–1935 Edmund Scholl (kommissarischer Bürgermeister)
  • 1935–1946 Hubert Staßen
  • 1946–1969 Dr. Hermann von den Driesch
  • 1969–1997 Heinrich Aretz
  • seit 1997 Bernhard Tholen

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen enthält einen in Gold nach rechts gewandten, aufsteigenden, gekrönten, rot bewehrten, schwarzen, zweigeschwänzten Löwen, belegt mit einem silbernen Schrägrechtsbalken. Dem Wappen liegt das aus dem 12. Jahrhundert stammende Gerichts- und Schöffensiegel zugrunde. Es führt den Heinsberger Löwen in der Farbe des Herzogtums Jülich.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Wildpark Gangelt mit Imkerei

[Bearbeiten] Theater

  • Theatergruppe Kreuzrath

[Bearbeiten] Museen

  • Die Museumsmühle Breberen, eine Turmwindmühle ist über 150 Jahre alt und immer noch voll funktionstüchtig. Die Getreidemühle gehört zu den so genannten Turmwindmühlen, ein seltener Mühlentyp, bei dem Turmhaube und Flügelkreuz flexibel sind und sich so immer in den Wind drehen können. Auch die zweiteiligen stromlinienförmigen Flügel mit beweglichem Heckteil sind ganz auf die optimale Windnutzung eingestellt, eine Technik, die man in den 1930er Jahren bei Flugzeugen abgeschaut hat.
  • Die Kunstgalerie Vorbach ist auf Gemälde alter Meister und antike mechanische Uhren spezialisiert. Radierungen vornehmlich aus dem 19. Jahrhundert sowie einige ausgesuchte Möbel ergänzen das Angebot.

[Bearbeiten] Bauwerke

[Bearbeiten] Parks

  • Der 700 ha umfassende Natur- und Landschafts Park Rodebach / Roode Beek wird gemeinsam mit der benachbarten niederländischen Gemeinde Onderbanken entwickelt.

[Bearbeiten] Naturdenkmäler

[Bearbeiten] Sport

  • Das Freizeitzentrum Gangelt umfasst ein beheiztes Freibad, Minigolf und einen Kahnweiher

Weiterhin gibt es in der Gemeinde Gangelt eine Vielzahl von Sportvereinen.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Nikolausmarkt am 1. Advent - sogar mit eigener Homepage
  • Rosenmontagszug
  • Rathausstürmung an Altweiber
  • Pfingstkirmes
  • Gangelter Schwimmnacht/Beach-Night

[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten

  • Käse von der Bauernkäserei Tholen in Gangelt-Breberen

[Bearbeiten] Vereine

Traditionsvereine

  • St. Johanni Schützenbruderschaft Gangelt e.V.
  • St. Josef Schützenbruderschaft Hastenrath e. V.
  • Vereinigte Schützenbruderschaften Breberen - Brüxgen e. V.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Zu den einzelnen Ortsteilen und Nachbarstädten bestehen Busverbindungen.

Die Bundesstraße 56 führt in Ost-West Richtung durch das Gemeindegebiet.

[Bearbeiten] Medien

  • Die Aachener Volkszeitung
  • Die Aachener Nachrichten
  • Die „HS-Woche“, eine kostenlose Wochenzeitung.
  • Das Stadtgebiet liegt im Sendebereich von "Welle West", dem Lokalradio für den Kreis Heinsberg.
  • „HS-TV Regionalfernsehen für den Kreis Heinsberg“ berichtet regelmäßig über Veranstaltungen in Gangelt.
  • Drei-Länder Kurier
  • Westblick
  • gangelt-online.de berichtet aus dem Vereinsleben

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Gangelter Einrichtungen Maria Hilf
  • Freiwillige Feuerwehr

[Bearbeiten] Bildung

  • Realschule des Schulverbandes Selfkant in Gangelt
  • Gemeinschaftshauptschule Gangelt
  • Kath. Grundschule I Breberen
  • Kath. Grundschule II Birgden
  • Mercator-Schule Gangelt (Schule für Lernbehinderte)

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

  • Gerhard Mercator (1512-1594), der Geograph und Kosmograph zeichnete 1569 die "Merkatorkarte"; seine Eltern stammten aus Gangelt
  • Jacobus Kritzraedt, der Jesuit schrieb 1644 die Stadtchronik
  • Anton Gottfried Claessen (1788-1847) war Weihbischof in Köln. Er wurde in Gangelt geboren.
  • Werner Eggerath (1900-1977), Kommunist und Ministerpräsident in Thüringen (DDR). In seiner Erzählung "Der Aufstand zu Minderstedt" schildert er seine politische Agitation in Gangelt um 1926.

[Bearbeiten] Ehrenbürger

[Bearbeiten] Literatur

  • Klaus Fink, Die ehemalige Stadt Gangelt unter Heinsberg, Brabant und Jülich. Herausgegeben von der Gemeindeverwaltung Gangelt. Geilenkirchen 1975.
  • Gangelt im 20. Jahrhundert – Ein historischer Rückblick über 100 Jahre Gangelter Zeitgeschichte. Hrsg.: Interessengemeinschaft 100 Jahre Gangelt. Heinsberg 1999.
  • Gangelt gestern & heute – Blick durch die Zeitgeschichte, Herausgeber: Interessengemeinschaft 100 Jahre Gangelt
  • Der Selfkantkreis Geilenkirchen - Heinsberg
  • Peter H. Meurer, Das Kartenbild der Heimatregion bei Gerhard Mercator, in Heimatkalender des Kreises Heinsberg, Kreis Heinsberg 2000, Seite 24 ff
  • A.M.P.P. Janssen, Gangelt und Umgebung im Jahr 1641, in Heimatkalender des Kreises Heinsberg, Kreis Heinsberg 2000, Seite 42 ff
  • Theo Schreiber, Gangelt im Spiegel amtlicher topographischer Karten, in Heimatkalender des Kreises Heinsberg, Kreis Heinsberg 2000, Seite 66 ff
  • Dem Menschen Dienen, Chronik des Krankenhauses Maria Hilf
  • Geben ohne zu zählen, Das Leben der Mutter Katharina Kasper
  • Carmen Klosterjeck – Carmen Weiss – ISBN: 3-937675-04-3 Eine Bewohnerin der Gangelter Einrichtungen – einer Institution für Menschen mit geistiger Behinderung- schreibt über ihr Leben und ihre Erfahrungen im und mit den Gangelter Einrichtungen, in der sie seit 53 Jahren als Bewohnerin lebt.
  • Harry Seipolt: Veronika A. zum Beispiel. Eine Gangelter Psychiatrie-Patientin im Strudel der Vernichtung "lebensunwerten Lebens", in: Ralf Seidel/Wolfgang Franz Werner (Hgg.): Psychiatrie im Abgrund. Spurensuche und Standortbestimmung nach den NS-Psychiatrie-Verbrechen. Köln 1991, S. 53 - 73. ISBN 3-7927-1283-0
  • Horst Seferens: Tat-Beobachtungen. Die Entrechtung, Vertreibung und Ermordung der jüdischen Kaufmannsfamilie Josephs aus Gangelt während der NS-Regimes, in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg, Jg. 1993, S. 113 - 121.
  • Artikel "Gangelt". In: Ulrike PUVOGEL/Martin STANKOWSKI: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Band I: 2. Auflage. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1995, S. 549 - 550. ISBN 3-89331-208-0

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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