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Gang (Geologie)

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Basische Gesteinsgänge in Alaska
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Basische Gesteinsgänge in Alaska

Unter einem Gang versteht man in der Geologie und im Bergbau die Füllung einer Kluft oder Spalte innerhalb eines Gesteinskörpers. Hierbei unterscheidet man Mineralgänge, in denen sich Minerale aus wässrigen Lösungen auskristallisiert haben, und Gesteinsgänge, die mit erstarrter magmatischer Schmelze gefüllt sind. Sie bilden meist lang gestreckte, platten- oder linsenförmige Körper innerhalb des umgebenden Nebengesteins. Kleinere Gänge, die nur wenig durchhalten und nur eine geringe Dicke (Mächtigkeit) aufweisen, werden zuweilen als Adern bezeichnet.

Die Erstreckung eines Gangs in der Horizontalen (also auf der Erdoberfläche, wenn man sie sich als einen perfekten Geoid vorstellt) heißt Streichen. In der Regel wird die Streichrichtung mit dem Kompass bestimmt und in Grad gemessen. Die Neigung des Gangs in die Tiefe, senkrecht zum Streichen, wird als das Fallen bezeichnet. Gänge können senkrecht (seiger) fallen oder schräg (tonnlägig); flach fallende Gänge sind selten. Dabei unterscheidet man an Hand des Fallwinkels zwischen

  • Schwebend (0-15°)
  • Flach Fallend (15-45°)
  • Tonnlägig (45-75°)
  • Senkrecht Fallend (75-90°)

Sonderfälle bilden zylindrische, oder kegelförmig nach unten zulaufende Gänge (Ringgänge oder cone sheets), wie sich sich z.B. rund um vulkanische Einbruchskrater (Calderen) finden, sowie gekrümmte Sattelgänge in den Scheitelpunkten von tektonischen Falten.

Die Kontaktfläche eines Gangs mit dem Nebengestein heißt Salbande. Unabhängig vom Fallwinkel unterscheidet man dabei Gänge, die die Schichtung des Nebengesteins diskordant durchschlagen, oder konkordant eingedrungen sind, also parallel zur Schichtung. Letzteres wird Lagergang oder Sill genannt.

Wenn mehrere Gänge parallel hinter- oder nebeneinander liegen, spricht man von einem Gangzug. Oftmals weisen die Gänge jedoch untereinander (mehr oder weniger systematische) Abweichungen in den Streichrichtungen auf, z.B. in regionalen Scherzonen. In diesem Fall redet man von Gangschar. Wenn sich zwei Gänge gabelförmig vereinen, heißt dies Scharung. Zwei sich schneidende Gänge bilden ein Gangkreuz; sich vielfach kreuzende Gänge bilden ein Gangnetz. Ein Gang wird in der Regel zum Rand hin nach und nach immer dünner und verschwindet (er keilt aus), oder er spaltet sich in mehrere kleine Adern (Trümer).

Oft kann man beobachten, wie die Mächtigkeit eines Gangs in seinem Verlauf immer wieder an- und abschwillt (bergmännisch: Verdrücken und Sichauftun). Dies beruht auf dem Umstand, dass eine Kluft, wenn sie sich unter bestimmten tektonischen Bedingungen bildet, ihre Richtung ändert, sobald sie auf eine Gesteinsart mit anderen physikalischen Eigenschaften trifft. Bei weiterer tektonischer Belastung entwickelt sich aus der Kluft eine echte geologische Störung, an der sich die benachbarten Gesteinspakete an einander vorbei bewegen. In den Abschnitten der ursprünglichen Kluft, die einen größeren Winkel zu dieser allgemeinen Bewegungsrichtung aufweisen, öffnen sich nun Hohlräume, die durch vulkanische Magmen, oder durch mineralhaltige Lösungen gefüllt werden können, während sich in den Abschnitten, die nur einen spitzen, oder garkeinen Winkel zur Störung bilden, nur kleine Spalten formen. In stark geschichteten Gesteinen, z.B. in regelmäßigen Wechselfolgen von Kalk- und Sandstein, führt dieser Umstand manchmal zu markanten perlschnurartigen Auf- und Abschwellungen der Gänge.

Gesteinsgänge (gelegentlich auch Eruptivgänge genannt) bestehen nur selten aus den gewöhnlichen Tiefengesteinen, wie Granit oder Gabbro, sondern eher aus dem so genannten Ganggefolge, das sich nach der Auskristallisierung der Tiefengesteine aus dem Restmagma differenziert hat. Aus sauren (granitischen) Magmen entstehen z.B. Gänge von Aplit und Pegmatit; aus basischen (basaltischen) Magmen: Lamprophyr. Sehr selten finden sich auch Gesteinsgänge, die durch die Auffüllung offener Klüfte an der Erdoberfläche mit Sedimentgesteinen entstanden sind, wie die so genannten "Sandsteingänge".

Mineralgänge sind oft mit Quarz, Flussspat, Schwerspat, Kalkspat, usw. gefüllt. Wenn sie bestimmte metallhaltige Minerale von wirtschaftlichem Interesse beinhalten, werden sie als Erzgänge bezeichnet. Gegebenenfalls können sie als Ganglagerstätte in einem Bergwerk erschlossen werden.

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