Gallaecia
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gallaecia oder Callaecia war bereits in römischer Zeit der Name einer Landschaft im Nordwesten Spaniens (ungefähr das heutige Galicien) und nördlichen Portugal, der später zur Bezeichnung einer Provinz wurde. Im frühen Mittelalter wurde der Begriff Gallaecia dann in mehrfacher Weise benutzt.
Der Name wurde von den Römern vergeben, wohl weil der (vermutlich keltische) Stamm der Gallaeci (Kallaikoi auf Griechisch) unter denjenigen Stämmen des Landes derjenige war, der bei der Unterwerfung den meisten Widerstand leistete und somit der präsenteste war.
Für Rom war Gallaecia eine Region, die ausschließlich von zwei conventus gebildet wurde, Lucensis und Bracarensis, und sich nach den vorliegenden Quellen auch deutlich von anderen Regionen wie Asturica unterschied:
- Legatus iuridicito per ASTURIAE ET GALLAECIAE.
- Procurator ASTURIAE ET GALLAECIAE.
- Cohors ASTURUM ET GALLAECORUM.
- Plinius: ASTURIA ET GALLAECIA
Ende des 3. Jahrhunderts wurde Gallaecia, bisher zu Tarraconensis gehörend, durch die Verwaltungsreform des Diokletian zu einer eigenen Provinz, wobei die conventus Asturica und wohl auch Cluniense einbezogen wurden.
Im 5. Jahrhundert machten die Sueben das ursprüngliche Gallaecia (also Lucensis und Bracarensis) zum Königreich Gallaecia, das “Galliciense Regnum” des Gregor von Tours.
Beatus von Liébana († 798) bezeichnet mit Gallaecia den christlichen Teil der iberischen Halbinsel, während er mit Hispania den muslimischen meint.
Auf dem Reichstag von Frankfurt am Main 794 empfing Karl der Große Bischöfe von Gallaecia. Den fränkischen Chroniken folgend empfing er Abgesandte der Könige von Gallaecia, während er (796-798) in Aachen weilte.
Sancho III. von Navarra (1000-1035) verweist auf Bermudo III. von León (1028-1037) als Imperator domus Vermudus in Gallaecia.