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Głogówek

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Głogówek / Oberglogau
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Prudnik
Fläche: 22,06 km²
Geographische Lage: Koordinaten: 50° 22' N, 17° 52' O 50° 22' N, 17° 52' O
Einwohner: 5.731 (1 Jan. 2006)
Postleitzahl: 48-250
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPR
Wirtschaft & Verkehr
Straße: Bytom - Prudnik
Nächster int. Flughafen: Flughafen Kattowitz
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 29 Ortsteile
Fläche: 170,06 km²
Einwohner: 14.265 (1. Jan. 2006)
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Jan Mencler
Adresse: Rynek 1
48-250 Głogówek
Webpräsenz: www.glogowek.pl

Głogówek (deutsch: Oberglogau, früher auch: Klein Glogau oder Kraut Glogau, tschechisch: Horny Glogov) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Oppeln in Oberschlesien. Die Stadt liegt etwa 35 km südlich von Oppeln und 10 km von der Grenze zu Tschechien entfernt. Der Name der Stadt stammt vom głóg, zu deutsch Weißdorn, der zur Zeit der Gründung der Stadt sehr häufig in der Gegend vorkam.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Das Rathaus von Głogówek (Oberglogau)
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Das Rathaus von Głogówek (Oberglogau)

Dass die erste Erwähnung einer Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Głogówek aus dem Jahr 1076 stammt, ist eine moderne Legende. Die hier viel zitierten „russischen Quellen“ beziehen sich mit Sicherheit auf die Stadt Glogau in Niederschlesien, die bereits im Jahre 1010 als „urbs Glogua“ urkundlich erwähnt wird und nachweislich eine Kastellanei war. Eine Erwähnung Glogaus in Niederschlesien in russischen Quellen ist zudem für das Jahr 1076 nachvollziehbar. Damals befand sich Boleslaus von Polen im Konflikt mit Wratislaus von Böhmen, den er mit russischen Hilfstruppen in dessen Marken Lausitz und Meißen angriff. Auf diesem Feldzug kann die Kastellanei Groß-Glogau natürlich ein Stützpunkt gewesen sein, Oberglogau in Oberschlesien hingegen kaum[1].

In den schlesischen Quellen findet sich ein erster urkundlicher Hinweis auf Oberglogau in den Jahren 1212/14, als unter den Zehntdörfern des Klosters Leubus im Distrikt von Jaroslaw der Ort „Glogov“ genannt wird. Dass die Urkunde von Dörfern spricht, die künftig von „terminis Glogov et Ierozlauie, que nunc Cazemiria dicitur, usque ad fluvios Stradunam et Ozoblog, ubi in Odoram hii duo amnes fluunt“ aus gegründet würden, bestätigt die schon damals hohe Bedeutung des Ortes (Ober-)Glogau sowie einen Zusammenhang mit dem Gebiet zwischen Hotzenplotz und Straduna. (Dt.: „von den Grenzen Glogaus und Jaroslaws, das nun Casimir genannt wird, bis an die Flüsse Straduna und Hotzenplotz, wo diese in die Oder münden“ [2]) Damals werden hier allerdings nur eine Burg und ein Markt (Suburbium) vorhanden gewesen sein. Die deutsche Stadt entstand vermutlich erst im 3. Quartal des 13. Jahrhunderts.

Das Stadtrecht soll Oberglogau/Głogówek im Jahre 1275 erhalten haben. Die entsprechende Urkunde ist aber nach Angaben des Schlesischen Urkundenbuches eine Fälschung. Die in der Urkunde genannten 12 Ratsleute sind viel zu viele für diese Zeit, selbst Breslau hatte damals nur 5 Ratsleute! Dennoch wird die Gründung etwa zu dieser Zeit erfolgt sein. Dennoch zeigen die Urkunden der Stadt[3] deutlich, dass es sich im Mittelalter um eine deutschrechtliche Gründung mit deutschen Siedlern handelte.

1327 kam die Stadt zusammen mit anderen schlesischen Orten unter böhmische Herrschaft. 1373 wurde das Stadtrecht erneuert, diesmal nach Magdeburger Recht. 1379 wurde an der Pfarrkirche St. Bartholomäi ein Kollegiatsstift errichtet. Nur wenig später baute Herzog Ladislaus II. von Oppeln in der Nähe der Stadt ein Paulinerkloster als Tochterkloster von Tschenstochau. 1643 erreichten die Schweden den Ort und zerstörten ihn zu großen Teilen. Vom 17. Oktober 1655 bis zum 18. Dezember 1655 suchte der polnische König Jan Kasimir mit seiner Frau Maria Ludwiga Zuflucht im Schloss von Oberglogau. Mit dem Ersten Schlesischen Krieg kam Oberglogau im 18. Jahrhundert unter preußische Herrschaft. 1765 wütete in dem Ort ein großes Feuer. Eine weitere wichtige Person kam 1806 nach Oberglogau: Ludwig van Beethoven vollendete im Schloss seine 4. Sinfonie. 1858 lebten knapp 6.000 Menschen in der Stadt, die 1876 an das preußische Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Um 1880 gab es etwa 5.000 Einwohner, die teilweise Polnisch, Deutsch oder beide Sprachen beherrschten. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lebten 7.500 Menschen in Oberglogau. Der Krieg zerstörte den Ort zu etwa 40%.

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Vgl. Gotthold Rhode: Kleine Geschichte Polens. Darmstadt 1965, S. 24–25
  2. Vgl. Schlesische Regesten, Nr. 154 oder Schlesisches Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 143.
  3. Vgl. Schlesische Regesten oder Schlesisches Urkundenbuch

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Schloss der Reichsgrafen von Oppersdorff, erbaut im 16./17. Jahrhundert auf Grundmauern der Burg aus dem 13. Jahrhundert
  • Schlosstor im Barockstil
  • Stadtpfarrkirche St. Bartholomäi, bis 1810 Kollegiatstift, Ausmalung durch den in Oberschlesien bekannten Künstler Sebastini
  • Franziskanerkirche und -kloster
  • Rathaus von 1608
  • Wasserkunst aus dem 16. Jahrhundert

In der Umgebung:

  • Lehmbergkirchel
  • Weite Kapelle


[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Karl Zuschneid (* 1856); Musikwissenschaftler, 1907-17 Direktor der Hochschule für Musik in Mannheim
  • Siegfried Tann (* 3. März 1942); Kommunalpolitiker der CDU

[Bearbeiten] Partnerstädte

[Bearbeiten] Stadt- und Landgemeinde

Zur Stadt- und Landgemeinde Głogówek mit einer Fläche von 170,06 km² gehören außer Głogówek noch die Dörfer Biedrzychowice, Błażejowice, Cieszniów, Dzierżysławice, Góreczno, Kazimierz, Kazimierz-Anachów, Kierpień, Leśnik, Mionów, Mochów, Nowe Kotkowice, Nowe Kotkowice-Chudoba, Racławice Śląskie, Rzepcze, Stare Kotkowice, Szonów, Tomice, Twardawa, Twardawa-Małkowice, Wierzch, Wróblin, Zawada, Zawada-Bud, Zawada-Golczowice, Zawada-Mucków, Zawada-Sysłów und Zwiastowice. Insgesamt leben in der Stadt- und Landgemeinde etwa 14.000 Menschen.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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