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Gänsemarkt

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Als Gänsemarkt wird in etlichen Städten der Markt für Kleinvieh bezeichnet. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem gleichnamigen Platz in Hamburg, der allerdings vermutlich nicht für diesen Zweck benutzt wurde.

In Hamburg ist dieser Platz in der Neustadt heute noch unter diesem Namen erhalten. In den dreieckigen Platz in der Nähe der Hamburgischen Staatsoper münden viele Einkaufspassagen sowie an der nordöstlichen Ecke auch der bekannte Jungfernstieg.

Lessingdenkmal
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Lessingdenkmal
neuer Ufa-Palast 2006 abgerissen
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neuer Ufa-Palast 2006 abgerissen

Anlässlich des 100. Todestages wurde hier 1881 ein Denkmal für Gotthold Ephraim Lessing (Entwurf: Friedrich Schaper) aufgestellt, da Lessing von 1767-1770 am nahegelegenen Nationaltheater seine Wirkungsstätte hatte. Das Denkmal wurde während des Nationalsozialismus entfernt und 1955 wieder neu aufgestellt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Das Gelände wurde 1373 vom Rat der Stadt für eine Erbpacht von 2,5 Mark vom Domkapitel sowie vier Schillinge für den bremischen Erzbischof gepachtet, aber erst nach 1600 bebaut. Mit dem Bau der Hamburger Wallanlagen wurde hier 1616 ein Kalkhof zur Lagerung des Segeberger Kalkes errichtet. Noch heute heißt eine der Seitengassen nach diesem Lagerplatz. Um 1650 erwarb Andreas Heinike das Grundstück Gänsemarkt 44 und errichtet hier eine Bäckerei, die an dieser Stelle bis heute fortgeführt wird. 1655 erhielt der Platz den Namen forum anserum, seit 1709 ist die Bezeichnung Gänsemarkt üblich. Marktrechte haben jedoch nie hier bestanden. Vermutlich wurden von hier die Gänse vor das Dammtor getrieben. Eine andere Theorie führt den Namen auf den Besitzer eines anliegenden Grundstückes Ambrosius Gosen zurück.

Eingehender Artikel: Oper am Gänsemarkt

Am 2. Januar 1678 wurde das Stadttheater als größtes bürgerliches Opernhaus des Barock hier eingeweiht, an dem 1704 Georg Friedrich Händel als Geiger im Opernorchester arbeitet. 1722 bis 1737 leitet die Oper Georg Philip Telemann. 1765 wird das baufällige Opernhaus abgerissen und das Deutsche Nationaltheater errichtet, an dem am 22. April 1767 Lessing für drei Jahre die dramaturgische Leitung übernimmt. Im gleichen Jahr wird hier seine Minna von Barnhelm uraufgeführt.

Seit dem Abriss des Hamburger Domes 1804 hatte bis 1881 hier der Hamburger Dom, ein Jahrmarkt zur Weihnachtszeit, seinen Platz.

1829 war der Kalkhof als "Schwiegerstraße" entstanden - benannt nach dem Vorbesitzer des Geländes, 1922 wurde sie in Kalkhof umbenannt. Hier entstand ein geschlossener Bordellbezirk, der durch den Tod des dänischen Königs Frederick VIII. am 13. Mai 1912 eine gewisse Berühmtheit erlangte. [1].

Eine Anbindung an das hamburger U-Bahnnetz wurde 1970 vorgenommen und 1986 eine Neugestaltung des Platzes, nachdem der Straßenbahnverkehr eingestellt war. Das Lessingdenkmal wurde dabei an seine heutige Stelle vor der Gerhofstraße verschoben.

Finanzbehörde: Gesamtansicht
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Finanzbehörde: Gesamtansicht
Deutschlandhaus
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Deutschlandhaus
Restzeitampel
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Restzeitampel

[Bearbeiten] Bauten

An der Einmündung Valentinskamp und Dammtorstraße kennzeichnen drei charakteristische runde Ecken das Bild des Platzes.

An der Westseite liegt mit dem Bau der Finanzbehörde, ehemals der Finanzdeputation, ein Beispiel der klassischen Hamburger Klinker-Architektur, das 1919 von Fritz Schumacher errichtet wurde. Auf der Nordwestseite liegt das Deutschlandhaus, 1929 von den Architekten Block & Hochfeld errichtet. Nach Entwürfen von Walther Unruh entstand hier mit 2.667 Plätzen das größte Kino Europas, der UFA-Palast. Im gleichen Hause war das Deutsche Familienkaufhaus (DEFAKA) untergebracht. Nach dem Abriss des Lessingtheaters 1959 wurde der UFA-Palast an neuer Stelle errichtet. Seit August 2006 wird der UFA-Palast abgerissen. An gleicher Stelle soll ein Bürohaus gebaut werden.

Die dritte runde Ecke (Stadtbäckerei) entstand in den 1985/1986 in Anlehnung an die beiden großen Klinkerkomplexe.

Gänsemarktpassage
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Gänsemarktpassage

Die Gänsemarktpassage entstand 1980, der das traditionsreiche Restaurant Emke weichen musste. In dem Areal zwischen Gänsemarkt und Colonnaden war 1772 ein englischer Reitstall entstanden, dessen Halle 1885 erneuert wurde. In der einstöckigen Ladenfront war bis 1980 die Geschäftstelle des Hamburger Abendblattes untergebracht. Auch dieses wich der Gänsemarktpassage.

Nach Osten, eigentlich schon am Jungfernstieg, liegt die ursprünglich 1781 in der Nachbarschaft errichtete alte englische Apotheke. Im Nebenhaus hatte die evangelische Buchhandlung Tuchel, gegründet 1844, bis 1998 ihr Ladengeschäft, hier traf sich der Hamburger Zweig der Widerstandbewegung Weiße Rose.

[Bearbeiten] Restzeitampel

3, 2, 1, ..... rüber! Die Countdown-Ampel am Gänsemarkt

[Bearbeiten] Quellen

  1. t.a.z 10.3.2003

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 53° 33' 18" N, 9° 59' 18" O

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