Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Fußball-Skandal in Italien 2005/06 - Wikipedia

Fußball-Skandal in Italien 2005/06

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Im Fußball-Skandal in Italien 2005/06 (in der italienischen Presse Calciopoli und Moggiopoli in Anlehnung an den 1992er Korruptionsskandal Tangentopoli) sollen die Vertreter von insgesamt neun Vereinen der Serie A und hohe Funktionäre des Verbandes sowie Schiedsrichter an Manipulationen von Meisterschaftsspielen beteiligt gewesen sein. Der Skandal war Anfang Mai 2006 öffentlich geworden, als Telefongespräche zwischen Luciano Moggi, dem ehemaligen Sportdirektor von Juventus Turin, und dem ehemaligen Schiedsrichterkoordinator Pierluigi Pairetto publik wurden. Dabei sollen systematische Schiedsrichter-Absprachen, insbesondere in den Spielzeiten 2004/05 und 2005/06, stattgefunden haben. Ein erstes Urteil wurde am 14. Juli 2006 unter anderem gegen die Vereine Juventus Turin, Lazio Rom, AC Florenz und AC Mailand gefällt. Die Staatsanwaltschaft hatte vor der Urteilsverkündung im Laufe der Ermittlungen insgesamt 62 Personen vernommen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Chronologie

  • 3. Mai: Italienische Zeitungen veröffentlichen Abhörprotokolle von Telefongesprächen des Sportdirektors von Juventus Turin, Luciano Moggi, mit Ex-Schiedsrichter-Koordinator Pierluigi Pairetto. Aus den Telefonaten geht hervor, dass in der Saison 2004/2005 mehrere Spiele in der höchsten Spielklasse Serie A manipuliert wurden.
  • 8. Mai: Franco Carraro, Präsident des italienischen Verbandes FIGC, reicht seinen Rücktritt ein.
  • 11. Mai: Insgesamt neun Vereine der Serie A und B geraten in den Verdacht der Manipulation und der Absprache, darunter die vier Spitzenklubs Juventus Turin, AC Mailand, Lazio Rom und AC Florenz. Der Aufsichtsrat von Juventus Turin tritt geschlossen zurück.
  • 12. Mai: Die Polizei durchsucht die Zentralen des Verbandes und der Schiedsrichtervereinigung AIA. Nationaltrainer Marcello Lippi gerät in Verdacht, Spieler zu begünstigen, die bei der Spielervermittlung GEA seines Sohnes Davide unter Vertrag standen.
  • 13. Mai: Nationaltorhüter Gianluigi Buffon wird von der Turiner Staatsanwaltschaft vernommen. Er wird beschuldigt, mit den früheren Juve-Profis Mark Iuliano, Enzo Maresca und Antonio Chimenti illegale Wetten abgeschlossen zu haben. Der italienische Schiedsrichter Massimo De Santis wird von der WM in Deutschland ausgeschlossen.
  • 16. Mai: Wirtschaftsexperte Guido Rossi aus Mailand wird zum kommissarischen Verbandspräsidenten ernannt.
  • 18. Mai: Die Steuerfahndung durchsucht die Geschäftsstelle von Juventus Turin. Auch die Wohnungen von Nationalmannschaftskapitän Fabio Cannavaro und des früheren Juventus-Geschäftsführers Antonio Giraudo werden inspiziert.
  • 24. Mai: Der Turiner Staatsanwalt Bruno Tinti nimmt die Bilanzbücher von insgesamt 71 Klubs der italienischen Profi-Ligen unter die Lupe. Der Verdacht auf Bilanzfälschung und Steuerbetrug lastet auf 16 der 18 Klubs der Serie A, darunter auch Juventus, Milan, Florenz und Lazio. Die Ermittlungen gegen die übrigen Klubs wurden von den umfangreichen Verfahren gegen die "großen Vier" abgekoppelt und dauern noch immer an.
  • 26. Mai: Die Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen gegen Lippis Sohn Davide auf.
  • 28. Mai: Die Sport-Tageszeitung Gazzetta dello Sport behauptet, Schiedsrichter Pierluigi Collina sei über die illegalen Aktivitäten Moggis informiert gewesen. Die Verdächtigungen erhärteten sich nicht.
  • 30. Mai: Die Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen gegen den Klubpräsidenten und Hauptaktionär von Lazio Rom, Claudio Lotito, auf.
  • 3. Juni: Cannavaro und der französische Juventus-Stürmer David Trézéguet werden von der römischen Staatsanwaltschaft als Zeugen vernommen.
  • 14. Juni: Die Staatsanwaltschaft von Neapel nimmt Ermittlungen gegen den Präsidenten des Berufungsgerichts des Verbands, Cesare Martellino, auf. Er wird beschuldigt, auf Druck von Moggi Urteile zu Gunsten von Juventus Turin gefällt zu haben. Der neue Aufsichtsrat von Juventus Turin wird ernannt.
  • 22. Juni: Untersuchungsrichter Stefano Palazzi beschließt die Aufnahme von Verfahren gegen Juventus Turin, den AC Mailand, den AC Florenz und Lazio Rom sowie gegen 26 Einzelpersonen. Liga-Chef Adriano Galliani tritt zurück.
  • 27. Juni: Gianluca Pessotto, früherer Nationalspieler und Generalmanager von Juventus Turin, unternimmt in Turin offenbar einen Selbstmordversuch. Die Gründe sollen jedoch privater Natur sein.
  • 28. Juni: Fabio Capello, damaliger Trainer von Juventus Turin, wird von der Staatsanwaltschaft in Rom vernommen.
  • 29. Juni: In Rom beginnt der Hauptprozess im Wett- und Manipulationsskandal.
  • 5. Juli: Capello verlässt Juventus Turin und wird neuer Trainer von Real Madrid. Nachfolger von Capello wird der Franzose Didier Deschamps.
  • 7. Juli: Justizminister Clemente Mastella fordert eine Amnestie für die betroffenen Personen und Vereine.
  • 9. Juli: Italien gewinnt den WM-Titel. Forderungen nach einer Amnestie werden lauter.
  • 13. Juli: Silvio Berlusconi, ehemaliger Ministerpräsident und Klub-Chef des AC Mailand, verlangt den Meisterschaftsbeginn in alter Besetzung und den Verzicht auf Zwangsabstieg der verdächtigten Klubs.
  • 14. Juli: Das Urteil: Unter anderem werden Juventus die letzten beiden Meisterschaftstitel aberkannt und der Club muss ebenso wie Lazio Rom und der AC Florenz in die Serie B absteigen.
  • 15. Juli: Vertreter der vier betroffenen Klubs kündigen Berufung gegen die Entscheidung an.
  • 19. Juli: In das Visier der Ermittler geraten nun auch die Serie-A-Klubs Reggina Calcio und Chievo Verona.
  • 20. Juli: Die Staatsanwaltschaft erklärt, dass auch gegen US Lecce sowie den FC Messina und den AC Siena ermittelt wird, damit steigt die Anzahl der betroffenen Vereine auf 9.
  • 25. Juli: Nach den Einsprachen der betroffenen Klubs, fällt das Bundesgericht ein zweites Urteil. Dabei werden die Strafen für die betroffenen Klubs z.T. erheblich gemildert.
  • 26. Juli: Inter Mailand wird nachträglich zum italienischen Meister der Saison 2005/06 ernannt.
  • 17. August: U.a. werden Reggina Calcio und der AC Arezzo mit Punktabzügen bestraft, die beiden Vereine verbleiben jedoch in der Serie A resp. der Serie B.
  • 25. August: Laut Gazzetta dello Sport reicht Juventus Turin beim römischen Verwaltungsgericht eine Klage auf Schadenersatz vom italienischen Verband FIGC in Höhe von 130 Mio. Euro ein.

[Bearbeiten] Die Angeklagten

Vereine

Offizielle

  • Adriano Galliani (Liga-Präsident, Vize-Präsident AC Mailand/als Liga-Präsident zurückgetreten), Luciano Moggi (Sportdirektor Juventus Turin/zurückgetreten), Antonio Giraudo (früherer Geschäftsführer Juventus Turin), Leonardo Meani (Führungsgremium AC Mailand), Diego und Andrea Della Valle (Klubchefs AC Florenz), Sandro Mencucci (Führungsgremium AC Florenz), Claudio Lotito (Präsident Lazio Rom)

Italienischer Verband

  • Franco Carraro (Präsident/zurückgetreten), Innocenzo Mazzini und Cosimo Maria Ferri (Führungsgremium)

Schiedsrichter-Koordinatoren

  • Paolo Bergamo, Pierluigi Pairetto, Gennaro Mazzei, Tullio Lanese, Pietro Ingargiola

Schiedsrichter

  • Massimo de Santis, Gianluca Paparesta, Paolo Bertini, Paolo Dondarini, Domenico Messina, Pasquale Rodomonti, Gianluca Rocchi, Paolo Tagliavento

Schiedsrichter-Assistenten

  • Claudio Puglisi, Fabrizio Babini

[Bearbeiten] Das Urteil vom 14. Juli 2006

Am Freitag, dem 14. Juli 2006, verkündete der italienische Fußballverband Federazione Italiana Giuoco Calcio (FIGC) sein Urteil. Chefermittler in der italienischen Hauptstadt war Francesco Saverio Borrelli, der den Skandal als den „größten Prozess, den Italiens Fußball je erlebt hat“ bezeichnete.

Die von Sportrichter Cesare Ruperto ausgesprochenen Urteile wegen Manipulationen von Meisterschaftsspielen fielen milder aus als von Staatsanwalt Stefano Palazzi gefordert. Der hatte unter anderem für Juventus einen Zwangsabstieg in die Serie C und die Aberkennung der letzten beiden Meistertitel sowie für den AC Mailand den Gang in die Serie B vorgesehen.

[Bearbeiten] Abstieg und Punkteabzug

Der Tabellenerste der italienischen Meisterschaft Juventus Turin muss ebenso wie Lazio Rom und AC Florenz in die Serie B zwangsabsteigen. Der AC Mailand kommt um den Abstieg herum.

  • Den Turinern unter ihrem neuem Trainer Didier Deschamps werden in der Saison 2006/07 zudem 30 Punkte abgezogen.
  • Dem AC Milan werden für die vergangene Saison rückwirkend 44 Punkte abgezogen. In der kommenden Saison 2006/07 muss der Verein mit 15 Punkten Abzug starten.
  • Die Traditionsvereine Lazio und Fiorentina müssen mit Punktabzügen von sieben beziehungsweise zwölf Punkten in die neue Saison in der Serie B gehen.

[Bearbeiten] Meisterschaftstitel

Juventus Turin wurden zudem die Meistertitel in der Serie A der letzten beiden Saisons 2004/05 und 2005/06 aberkannt. Der Titel der Saison 2004/05 wird nicht neu vergeben, die aktuelle Meisterschaft will jedoch der neue Tabellenerste der abgelaufenen Spielzeit, Inter Mailand, einfordern.

[Bearbeiten] Berufsverbote

Berufsverbote im Fußball für die nächsten fünf Jahre wurden zudem für den ehemaligen Manager von Juventus Turin, Luciano Moggi, und den früheren Geschäftsführer Antonio Giraudo ausgesprochen. Außerdem wurde der Vizepräsident des AC Mailand, Adriano Galliani, für ein Jahr, der Präsident des AC Florenz, Andrea Della Valle, ebenso wie Sandro Mecucci für drei Jahre und sechs Monate und der Ehrenpräsident Diego Della Vella für vier Jahre gesperrt. Der Präsident von Lazio Rom, Claudio Lotito, erhielt ein Berufsverbot für drei Jahre.

Der zuvor schon zurückgetretene Vizepräsident des italienischen Verbandes, Franco Carraro, wurde für vier Jahre und sechs Monate gesperrt, der Vizepräsident Innocenzo Mazzini für fünf Jahre.

Außerdem erhielten die Schiedsrichter-Koordinatoren Pierluigi Pairetto (zwei Jahre und sechs Monate), Tullio Lanese (zwei Jahre und sechs Monate) und Gennaro Mazzei (ein Jahr) Berufsverbote. Pietro Ingargiola wurde nur verwarnt. Von den acht Schiedsrichtern, gegen die im Zuge der Affäre Ermittlungen liefen, wurden fünf freigesprochen. Lediglich Massimo De Santis – für vier Jahre und sechs Monate –, Paolo Dondarini – für drei Jahre und sechs Monate – und Gianluca Paparesta – für drei Monate – wurden gesperrt. Die Linienrichter Claudio Puglisi und Fabrizio Babini erhielten jeweils ein Berufsverbot für ein Jahr.

[Bearbeiten] Reaktionen

Bei den verurteilten Vereinen wurde das Urteil mit Unverständnis aufgenommen; man fühlte sich ungerecht bestraft und bezeichnete den gesamten Prozess als Farce. Vor allem die im Vergleich zum geforderten Strafmaß milde Strafe gegen den AC Mailand sorgte für Unmut. Die Fans der drei vom Zwangsabstieg betroffenen Vereine stellten sich demonstrativ hinter ihre Mannschaften und protestierten teilweise lautstark. Die Auswirkungen für den gesamten italienischen Fußball sind noch nicht absehbar, da die verurteilten Vereine über ein erhebliches Fanpotential verfügen und mit einem Boykott von Pay-TV, Sportzeitungen und ähnlichem die gesamte „Fußball-Industrie“ in Schwierigkeiten bringen könnten.

Alle vier Vereine hatten danach Berufung eingelegt.

[Bearbeiten] Das Urteil vom 25. Juli 2006

Am Dienstag, dem 25. Juli 2006, verkündete das italienische Bundesgericht sein zweites Urteil, welches deutlich milder ausfiel als jenes vom 14. Juli.

[Bearbeiten] Abstieg und Punkteabzug

Der amtierende Meister Juventus Turin muss weiterhin in die Serie B zwangsabsteigen. Der AC Mailand sowie der AC Florenz und Lazio Rom verbleiben dagegen in der Serie A. Die Mailänder dürfen nun wieder an der Qualifikation zur UEFA Champions League teilnehmen.

  • Dem AC Mailand werden für die vergangene Saison rückwirkend 30 Punkte abgezogen. In der kommenden Saison 2006/07 werden dem Verein zudem acht Punkte abgezogen.
  • Die Traditionsvereine Lazio und Fiorentina wurden ebenfalls mit rückwirkenden Abzügen von je 30 Punkten bestraft und müssen dazu mit Punktabzügen von elf beziehungsweise 19 Punkten in die neue Saison der Serie A gehen.
  • Dem Team von Juves neuem Trainer Didier Deschamps werden in der Saison 2006/07 zudem 17 Punkte abgezogen.

[Bearbeiten] Meisterschaftstitel

Die Aberkennung der letzten beiden Meisterschaftstitel von Juventus Turin bleibt bestehen.

[Bearbeiten] Berufsverbote

Die Strafe für Adriano Galliani wurde auf neun Monate verkürzt, ebenso wie die für Andrea Della Valle (auf drei Jahre), Diego Della Valle (auf drei Jahre und neun Monate), Sandro Mecucci (auf zwei Jahre und sechs Monate) und Claudio Lotito (auf zwei Jahre und sechs Monate).

Das Berufsverbot von vier Jahren und sechs Monaten für den Vizepräsidenten des italienischen Verbandes, Franco Carraro, wurde komplett zurückgezogen. Er erhielt nun lediglich eine Geldstrafe in Höhe von 80.000 Euro und eine Verwarnung.

Der Schiedsrichter-Koordinator Gennaro Mazzei wurde nun nur noch für sechs Monate statt einem Jahr gesperrt. Massimo De Santis' Sperre verringerte sich um ein halbes Jahr auf vier; Paolo Dondarini, der im ersten Urteil ein Berufsverbot für drei Jahre und sechs Monate erhielt, wurde nun freigesprochen. Die Strafen der beiden Linienrichter wurden auf drei Monate verkürzt.

[Bearbeiten] Reaktionen

Juventus Turin, der AC Mailand und der AC Florenz haben erneut Rekurs gegen das Urteil eingelegt.

[Bearbeiten] Folgen des Urteils

Der Prozess fand unter erheblichem Zeitdruck statt, weil bis zum 25. Juli der Europäischen Fußball-Union (UEFA) die endgültige Starterliste für die internationalen Wettbewerbe vorliegen muss. Damit sind in der neuen Saison Inter Mailand, AS Rom, AC Mailand und Chievo Verona für Italien in der UEFA Champions League respektive in der CL-Qualifikation startberechtigt; jedoch wird weiter gegen Verona ermittelt, so dass ein Ausschluss des Vereins nicht ausgeschlossen werden kann. US Palermo, AS Livorno und der FC Parma spielen in der Saison 2006/07 im UEFA-Pokal.

Weil Juventus Turin in die Serie B absteigt, verbleibt vorläufig der auf einem Abstiegsplätzen klassierte FC Messina in der Serie A. Jedoch ermittelt die Staatsanwaltschaft weiter gegen den FC Messina, so dass die Möglichkeit besteht, dass dieser in die Serie B abgestuft wird.

[Bearbeiten] Das Urteil vom 17. August 2006

Am Donnerstag, dem 17. August 2006, verkündete das italienische Bundesgericht sein drittes Urteil. Die Strafforderungen der Anklage werden beträchtlich gemildert. Die Anklage hatte u.a. gefordert, dass Reggina Calcio in die Serie B absteigt und am Ende der Serie B-Saison 15 Punkte abgezogen bekommt und dass der AC Arezzo in die Serie C1 absteigt und hier am Ende der Saison drei Punkte abgezogen bekommt.

[Bearbeiten] Abstieg und Punkteabzug

Reggina Calcio bleibt in der Serie A, bekommt aber am Ende der Saison 15 Punkte abgezogen. Zudem erhielt Reggina eine Buße von 100.000 Euro. Ein Berufsverbot im Fußball für die nächsten zweieinhalb Jahre wurde zudem gegen den Reggina-Präsidenten Pasquale Foti ausgesprochen. Zudem erhielt Foti eine Buße von 30.000 Euro

Der AC Arezzo verbleibt in der Serie B, am Ende der Spielzeit 2006/07 werden den Toskanern jedoch neun Punkte abgezogen.

Leonardo Meani vom AC Mailand wird für drei Monate gesperrt und erhält eine Buße von 10.000 Euro.

[Bearbeiten] Berufsverbote

Der Schiedsrichterkoordinator Gennaro Mazzei, der bereits beim zweiten Urteil für sechs Monate gesperrt wurde, erhält eine Sperre für drei Jahre.

Die beiden Schiedsrichter Paolo Dondarini und Tiziano Pieri wurden freigesprochen.

Der Linienrichter Stefano Titomanlio wurde für drei Jahre gesperrt.

[Bearbeiten] Das Urteil vom 27. Oktober 2006

Vor dem Schiedsgericht des nationalen olympischen Komitees Italiens wurden in einem vierten Urteil erneut Strafmilderungen für einige Mannschaften beschlossen. Unverändert bleibt demnach nur der Abzug von acht Punkten für den AC Mailand, zudem wird der Einspruch von Reggina Calcio erst im November verhandelt.

Eindeutiger Sieger dieses Prozesses war Lazio Rom, dessen Strafe auf lediglich drei Punkte reduziert wurde. Juventus Turin muss in der Serie B mit einem Abzug von nur noch neun Punkte den direkten Wiederaufstieg in Angriff nehmen, die Fiorentina erhält nur noch 15 Minuspunkte.

Trotz der mittlerweile vierten Entscheidung ist ein Ende der Revisionen noch nicht in Sicht. Einige Vereine überlegen derzeit, Einspruch bei einem römischen Zivilgericht einzulegen[1].

[Bearbeiten] Übersicht

Juventus Turin
Juventus Turin wurden die Meistertitel der letzten beiden Saisons 2005 und 2006 aberkannt, zudem stieg das Team des neuen Trainers Didier Deschamps in die Serie B ab. Dort werden dem Klub am Ende der Saison 9 Punkte abgezogen. Berufsverbote im Fußball für die nächsten fünf Jahre wurden daneben für den ehemaligen Manager Luciano Moggi und den früheren Geschäftsführer Antonio Giraudo ausgesprochen.

AC Mailand
Dem AC Mailand, der dem ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gehört, werden für die vergangene Saison rückwirkend 30 Punkte abgezogen, was den dritten Platz in der abgelaufenen Saison bedeutet. Damit verbleiben die Rossoneri in der Serie A und dürfen sogar an der Champions League teilnehmen. In der Saison 2006/07 werden dem Club zudem acht Punkte abgezogen. Der Vizepräsident des Clubs, Adriano Galliani, erhält ein neunmonatiges Berufsverbot. Leonardo Meani wird für drei Monate gesperrt und erhält eine Busse über 10.000 Euro.

AC Florenz
Der AC Florenz verbleibt in der Serie A, startet aber mit dem Manko eines 15-Punkte-Abzugs in die neue Saison. Andrea Della Valle, der Präsident des Vereines, erhielt ein Berufsverbot von drei Jahren. Diego Della Valle, der als Ehrenpräsident fungierte, wurde für drei Jahre und neun Monate gesperrt, Sandro Mecucci für zwei Jahre und sechs Monate.

Lazio Rom
Lazio Rom darf ebenfalls in der Serie A verbleiben, allerdings werden dem Verein am Ende der Saison drei Punkte abgezogen werden. Claudio Lotito, der Präsident der Römer, erhielt ein Berufsverbot für zweieinhalb Jahre.

Reggina Calcio

Reggina Calcio bleibt in der Serie A, bekommt aber am Ende der Saison 15 Punkte abgezogen. Zudem erhielt Reggina eine Busse von 100.000 Euro. Ein Berufsverbot im Fußball für die nächsten zweieinhalb Jahre wurde zudem gegen den Reggina-Präsidenten Pasquale Foti ausgesprochen. Zudem erhielt Foti eine Busse von 30.000 Euro

AC Arezzo
Der AC Arezzo verbleibt in der Serie B, am Ende der Spielzeit 2006/07 werden den Toskanern jedoch neun Punkte abgezogen.

Italienischer Verband

  • Der Präsident Franco Carraro, der bereits zuvor zurückgetreten war, erhielt eine Geldstrafe von 80.000 Euro und eine Verwarnung.
  • Der Vizepräsident Innocenzo Mazzini wurde für fünf Jahre gesperrt.

Schiedsrichter-Koordinatoren

  • Pierluigi Pairetto wurde für drei Jahre und sechs Monate gesperrt.
  • Der Präsident Tullio Lanese wurde für zweieinhalb Jahre gesperrt.
  • Gennaro Mazzei wurde für insgesamt dreieinhalb Jahre gesperrt.
  • Pietro Ingargiola wurde verwarnt.

Schiedsrichter

  • Massimo De Santis wurde für vier Jahre gesperrt.
  • Gianluca Paparesta erhielt ein Berufsverbot für drei Monate.
  • Paolo Dondarini, Paolo Bertini, Domenico Messina, Gianluca Rocchi und Pasquale Rodomonti wurden freigesprochen.

Linienrichter

  • Claudio Puglisi und Fabrizio Babini wurden jeweils für drei Monate gesperrt.
  • Stefano Titomanlio erhielt ein Berufsverbot für drei Jahre.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Farce in Italien: Die Strafen schmelzen dahin

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