Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Friedrich II. von Hahn - Wikipedia

Friedrich II. von Hahn

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Friedrich II. Graf von Hahn (* 27. Juli 1742 in Neuhaus, Holstein; † 9. Oktober 1805 in Remplin, Mecklenburg) war ein deutscher Naturphilosoph und Astronom.

Friedrich von Hahn entstammte einem uradeligen Geschlecht in Mecklenburg, das seit 1337 in Basedow ansässig war und zu den größten Grundbesitzern des Landes zählte. Er studierte von 1760 bis 1763 Naturwissenschaften, Mathematik und Astronomie in Kiel. In dieser Zeit lernte er Johann Gottfried Herder kennen, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Darüber hinaus hatte er Herder großzügig finanziell unterstützt. Herder widmete ihm später sein Gedicht „Orion“.

1772 starb Hahns Vater. Da sein älterer Bruder Ludwig Kay bei einem Duell getötet wurde und sein jüngerer Bruder Detlef geistig behindert war, wurde Friedrich Haupterbe der umfangreichen Familiengüter. Als 1779 sein Vetter Claus Ludwig Hahn starb, erbte Friedrich das Gut Remplin in Mecklenburg, dass sich seit 1405 im Familienbesitz befand. Der Erblandmarschall Friedrich von Hahn verfügte zu diesem Zeitpunkt über 60 Güter in Holstein, der Wetterau und Mecklenburg.

Er verlegte seinen Wohnsitz nach Remplin, modernisierte hier die Landwirtschaft, ließ eine Glasfabrik bauen und eine Schule errichten, in der nur ausgebildete Lehrer unterrichteten. In Gewächshäusern ließ er exotische Früchte und Blumen ziehen.

In den ersten Jahren betätigte er sich selbst nicht wissenschaftlich. Er unterhielt Briefwechsel mit Herder, dem Astronomen Johann Elert Bode und dem dänischen Staats- und Außenminister Graf von Bernstorff. Darüber hinaus förderte er junge Gelehrte, Dichter, wie Johann Hinrich Thomsen, und wissenschaftliche Unternehmungen. Moses Mendelssohn beschreibt ihn als den geistreichsten Mann, der ihm je begegnet sei. Zu Hahns Gästen in Remplin gehörte die Königin Luise von Preußen.

Der aufgeklärte Humanist Hahn hielt sich selbst weitgehend vom öffentlichen Leben und vom Hofleben fern. Er war von bescheidenem Wesen. Äußerlich wird er als unscheinbar und von schwächlicher, etwas verwachsener Statur beschrieben.

In geschäftlichen Dingen war er äußerst erfolgreich und einer reichsten Männer Mecklenburgs. Bei seinen Untertanen stand er in hohem Ansehen, da er einheitliche Löhne festsetzte und Schulen auf seinen Besitztümern bauen ließ. Er ließ eine „Milde-Stiftung für hilfsbedürftige Personen des weiblichen Geschlechts“ einrichten.

In Remplin besaß er eine Bibliothek mit 12.000 Bänden, unterhielt eine eigene Musikkapelle.

Im Park des Rempliner Schlosses richtete Hahn 1793 eine eigene Sternwarte und stattete sie großzügig mit Instrumenten aus. Die Sternwarte Remplin verfügte seinerzeit über Spiegelteleskope, die zu den größten Europas gehörten. Die Spiegel waren von Wilhelm Herschel hergestellt worden. Seine Ergebnisse der Beobachtungen der Mondoberfläche, der Planeten, der Sonne und nebliger Objekte fasste er in 17 Veröffentlichungen zusammen. 1800 entdeckte er den Zentralstern im planetarischen Nebel M57, dem Ringnebel im Sternbild Leier. Der bis heute in Resten erhaltene Bau gilt als ältestes Sternwartengebäude in Deutschland und als eine der ältesten belegbaren Sternwarten in Mecklenburg.

1802 wurde Hahn in den erblichen Grafenstand erhoben.

1805 verstarb er im Alter von 53 Jahren und fand in der Kirche von Basedow seine letzte Ruhestätte.

Der Mondkrater Hahn ehrt ihn und den Entdecker der Kernspaltung Otto Hahn.

Sein Sohn Karl Friedrich von Hahn – wegen seiner Leidenschaft für das Theater als „Theatergraf“ bekannt – verlor einen Großteil des väterlichen Vermögens. Seine Enkelin Ida von Hahn-Hahn wurde Schriftstellerin und Ordensgründerin.

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