Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Fridingen an der Donau - Wikipedia

Fridingen an der Donau

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Wappen Karte
Wappen von Fridingen an der Donau
Fridingen an der Donau
Deutschlandkarte, Position von Fridingen an der Donau hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Tuttlingen
Koordinaten: Koordinaten: 48° 1′ N, 8° 56′ O 48° 1′ N, 8° 56′ O
Höhe: 626 m ü. NN
Fläche: 22,47 km²
Einwohner: 3250 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km²
Postleitzahl: 78567
Vorwahl: 07463
Kfz-Kennzeichen: TUT
Gemeindeschlüssel: 08 3 27 016
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchplatz 2
78567 Fridingen an der Donau
Webpräsenz:
Bürgermeister: Stefan Bär

Fridingen an der Donau ist eine Stadt im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografische Lage

Fridingen von Osten aus gesehen
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Fridingen von Osten aus gesehen

Fridingen liegt inmitten des Naturparks Obere Donau, etwa 12 km nordöstlich der Kreisstadt Tuttlingen donauabwärts, in einer Talweitung des Durchbruchs der Donau durch die Schwäbische Alb. Die Nachbargemeinden von Fridingen sind (nach aufsteigender Entfernung sortiert):

Buchheim | Mühlheim an der Donau | Beuron | Kolbingen | Bärenthal | Neuhausen ob Eck | Irndorf | Leibertingen | Renquishausen | Mahlstetten | Tuttlingen | Emmingen-Liptingen

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Vorgeschichte

In den 1970er Jahren wurden bei archäologischen Grabungen in der Jägerhaushöhle im Donautal unterhalb von Schloss Bronnen Funde gemacht, die auf eine kontinuierliche Besiedelung des Oberen Donautals in der frühen Mittelsteinzeit schließen lassen.

[Bearbeiten] Mittelalter und Neuzeit

Alamannische Gräberfunde auf der rechten Donauseite gegenüber des heutigen Stadtkerns beweisen eine Besiedlung im frühen Mittelalter. Auch der Name der Stadt (vgl. -ingen) deutet auf eine alamannische Gründung hin.

Der Name Fridingen wurde erstmals im Jahre 861 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Die Erhebung zur Stadt erfolgte 1372. Vom hohen Mittelalter bis in die Napoleonische Zeit war das zur Grafschaft Hohenberg gehörige Fridingen meist Teil von Vorderösterreich. Es behielt seinen Charakter als Ackerbürgerstadt mit seinem bis heute erhaltenen schlichten, aber zweckmäßigen Fachwerkhäusern, die innerhalb der engen Stadtmauer sowohl als Bauern-, Handwerker- und Wohnhäuser dienten, bis ins frühe 20. Jahrhundert.

Zunächst war das mittelalterliche Ifflinger-Schloss innerhalb der Stadtmauer Sitz der oberhohenbergischen Verwaltung. Das zwar städtische, jedoch sehr abgelegene Fridingen verlor seine politische Bedeutung mit der Verlegung des Verwaltungssitzes in das dörfliche, jedoch wesentlich verkehrsgünstigere Spaichingen während des 17. Jahrhunderts. 1806/07 fiel Fridingen an Württemberg und gehörte fortan zum württembergischen Oberamt Spaichingen bzw. später zum Oberamt/Landkreis Tuttlingen.

[Bearbeiten] Partnerschaften

Fridingen unterhält seit 1987 partnerschaftliche Beziehungen zu der französischen Gemeinde Nanteuil-lès-Meaux an der Marne, etwa 45 km von Paris entfernt.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Naturdenkmäler

Stiegelefelsen Ansicht von Westen
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Stiegelefelsen Ansicht von Westen
Blick zum Stiegelefelsen und hinab zur Donau
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Blick zum Stiegelefelsen und hinab zur Donau

Zwischen Fridingen und Beuron liegt der vom Verkehr unberührt gebliebene und nach weitverbreiteter Ansicht schönste Teil des Donaudurchbruchs durch die Schwäbische Alb mit seinen hoch aufragenden weißen Kalkfelsen. Die ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiete und Naturschutzgebiete sind Reservate für zahlreiche vom Aussterben bedrohte Vogelarten und Pflanzen. Der auf den zahlreichen Kalksteinfelsen vorhandene Trockenrasen zählt zu den seltenen Biotopen, die seit der jüngsten Eiszeit weitgehend unverändert erhalten geblieben sind.

Unweit von Fridingen befinden sich mehrere Versickerungsstellen der Donauversickerung. Im Sommer und Herbst versickern hier bis zu 400 Liter Wasser pro Sekunde im Kalkgestein der Alb. Es kommt im rund 16 km entfernten Aachtopf wieder zum Vorschein. Das versickernde Donauwasser überwindet hier die Europäische Wasserscheide, in dem es über den Bodensee der Nordsee zufließt - im Gegensatz zum eigentlichen Verlauf der Donau, die in das Schwarze Meer mündet.

[Bearbeiten] Bauwerke

Schloss Bronnen
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Schloss Bronnen
  • Im von Fachwerkhäusern geprägten denkmalgeschützten Stadtkern befindet sich auch das in den 1980er Jahren renovierte Ifflinger Schloss, erbaut um 1330.
  • Die St.-Martinskirche wurde im 19. Jahrhundert im neoromanischen Stil errichtet.
  • Das Gasthaus Scharfeck am ehemaligen Oberen Tor von 1554 ist eines der bekanntesten Fachwerkhäuser von Fridingen und zeigt zum Fachwerk Bemalungen zur Fridinger Geschichte.
  • Die St. Anna-Kapelle, eine barocke Kapelle aus dem Jahr 1745. Eine erste Kapelle stand bereits hier um 1400, wurde jedoch von den Schweden zerstört. Sie wurde nach dem Bau von 1745 im Jahr 1754erweitert in Kreuzesform.

An die Südseite wurde eine Einsiedelei gebaut in der bis zum Jahr 1940 auch je ein Einsiedler lebte. Jedes Jahr am letzten Juliwochenden findet das Annafest statt, seit 1985 mit einer Lichterprozession.

  • Etwa 4 Kilometer donauabwärts liegt auf einem Felsvorsprung das aus dem Mittelalter stammende Schloss Bronnen, das sich in Privatbesitz befindet und nicht besichtigt werden kann.

[Bearbeiten] Theater

Während der Sommermonate (Ausnahme Schulferien) finden seit den 1960er Jahren im Steintäle, einem engen felsigen Tal oberhalb des Stadtkerns, viel besuchte Freilicht-Theateraufführungen statt.

[Bearbeiten] Museum

Im Schloss befindet sich das Heimatmuseum und die Stadtbibliothek.

Narren der Narrenzunft Fridingen
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Narren der Narrenzunft Fridingen

[Bearbeiten] Fasnet

Aufgrund eines (für vormals vorderösterreichische Städte typischen) anti-württembergischen Reflexes im 19. Jahrhundert und eines sehr ausgeprägten Heimatbewusstseins hat sich das Brauchtum der schwäbisch-alemannischen Fasnet in weitgehend unverfälschter Weise erhalten. Die Fastnachts-Figuren („Narren“), tragen grobe Leinengewänder, die mit oft kunstvollen Nähereien besetzt sind, dazu einen Fuchsschwanz. Ihre Masken („Larven“) sind handgeschnitzte Unikate. Die Narrenzunft Fridingen ist Mitglied der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Seine schwere Erreichbarkeit im Durchbruchtal der Donau versetzte Fridingens Entwicklung immer wieder Rückschläge. Eine wesentliche Verbesserung ergab sich 1890, als die Donautalbahn fertiggestellt war. Der Fridinger Bahnhof, deutlich außerhalb des Stadtkerns gelegen, ist heute in das Ringzug-Konzept des Landkreises und in ein vertaktetes Busnetz integriert.

Die großen Straßen führen auch heute noch an Fridingen vorbei. Die Bundesstraße 311 verläuft durch die südliche Nachbargemeinde Neuhausen ob Eck, die nächste Autobahnauffahrt zur A 81 ist ca. 25 km entfernt und über die Kreisstadt Tuttlingen zu erreichen.


[Bearbeiten] Trivia

Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer hat für sein 1999 angenommenes Wappen die Farben des Fridinger Stadtwappens Rot und Weiß gewählt, weil er davon ausging, dass seine Familie aus Fridingen stammt. Mittlerweile konnte aber nachgewiesen werden, dass die beauftragte Ahnenforschungsgesellschaft fehlerhaft recherchiert hatte und dass Fischers Vorfahr Jakob Fischer 1731 sicherlich nicht von Fridingen an der Donau, sondern wohl eher von Friedingen bei Langenenslingen aus nach Ungarn ausgewandert war (vgl. "Gesammelte Aufsätze zur Fridinger Geschichte", 2005).

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Fridingen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
Andere Sprachen

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