Franz Joseph van der Grinten

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Franz Joseph van der Grinten (* 1933 in Kranenburg (Niederrhein)) ist ein deutscher Zeichner, Maler, Graphiker, Schriftsteller, Kunsterzieher, Kunstsammler und Museumsleiter.

[Bearbeiten] Leben

Franz Joseph van der Grinten wurde im Jahre 1933 in Kranenburg im Kreis Kleve am Niederrhein geboren. Zusammen mit seinem älteren Bruder Hans van der Grinten wuchs er auf dem Hof seiner Eltern auf. Von 1943 bis 1954 besuchte er das Gymnasium in Kleve (der Schulbesuch wurde durch die Kriegszeit unterbrochen). In den Jahren 1946 bis 1948 ließ er sich bei Johan Davidson Smith in Kleve im Zeichnen ausbilden.

Von 1954 bis 1959 studierte er Jura und Germanistik an der Universität Köln und an der Universität München. Von 1959 bis 1965 studierte er Philosophie, Psychologie, Anglistik, Romanistik und Kunstwissenschaft an der Universität Bonn, letztere vor allem bei Heinrich Lützeler.

1965 heiratete van der Grinten Ingeborg Weber, mit der er drei Kinder hat, darunter die Künstler Gerhard und Franz Rudolf van der Grinten.

Joseph Beuys vermittelte ihm eine Anstellung als Kunsterzieher am Grillo-Gymnasium in Gelsenkirchen, an dem er von 1965 bis 1971 arbeitete. Von 1971 bis 1993 war er am Collegium Augustinianum Gaesdonck als Kunsterzieher und Sammlungspfleger tätig; zu seinen Schülern dort gehörten u.a. Paul Wans, Norvin Leineweber, Christoph Peters und Martin Schumacher.

Schon früh lernten er und sein Bruder Joseph Beuys kennen, und die Brüder van der Grinten waren - auf Empfehlung Hermann Teubers - die Ersten, die Arbeiten von Beuys erwarben und 1953 eine Ausstellung dieser Werke (auf dem elterlichen Bauernhof) veranstalteten. Zur Kunstsammlung der beiden van der Grintens gehört der weltweit größte Bestand an Werken und Dokumenten zu Beuys.

Von 1993 bis 2003 war Franz Joseph van der Grinten, bis zu dessen Tod gemeinsam mit seinem Bruder, Direktor des Joseph-Beuys-Archivs und des Museums Schloss Moyland, zu dessen Stiftung die beiden Brüder ihre international bedeutende Kunstsammlung beitrugen.

Franz Joseph van der Grinten lebt und arbeitet in der Nähe von Till-Moyland (Gemeinde Bedburg-Hau) am Niederrhein.

[Bearbeiten] Werk

Ab 1949 beginnt Franz Joseph van der Grinten zusammen mit seinem Bruder Hans van der Grinten systematisch eine Sammlung von modernen Kunstwerken aufzubauen. Er schreibt erste Erzählungen.

1950 entstehen erste Holzschnitte.

Seit 1951 ist van der Grinten Veranstalter und Ausrichter von Kunstausstellungen.

1953 entstehen erste Malereien.

Seit 1960 veröffentlicht van der Grinten wichtige Beiträge zur modernen Kunst, zur alten Kunst und zur Denkmalpflege sowie zu einzelnen Künstlerpersönlichkeiten. Das Verhältnis von Kunst und Kirche spielt in diesen Arbeiten ein besonders wichtige Rolle.

1964 entstehen erste Radierungen. Ab demselben Jahr gehörte er auch mit anderen Künstlern wie Erwin Heerich oder Holger Runge zur Radiergemeinschaft Osterath.

Nach 1979 gestaltet van der Grinten zahlreiche Grabmale. Es entstehen plastische Arbeiten für den Kirchenraum und Glasfenster.

Seit 1985 beschäftigt er sich intensiv mit Lyrik, d.h. er schreibt eigene und übersetzt fremde Gedichte.