Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Franz Anton von Kolowrat-Liebsteinsky - Wikipedia

Franz Anton von Kolowrat-Liebsteinsky

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Graf Franz Anton von Kolowrat-Liebsteinsky (tschechisch František Antonín Kolovrat-Libštejnský) (* 31. Januar 1778 in Prag; † 4. April 1861 in Wien) war tschechischer Adeliger und österreichischer Staatsmann, der als gemäßigt Liberaler zum Gegenspieler von Fürst Metternich auf dem Wiener Kongress wurde, obwohl beide das österreichische Kaiserreich vertraten. Kolowrat war Mitglied des Regentschaftsrates für Kaiser Ferdinand I.

Von Kolowrat-Liebsteinsky entstammte aus einem Geschlecht des böhmischen Hochadels und wurde deshalb, da er österreichischer Beamter aus Böhmen war, zum Oberstburggrafen von Prag ernannt. Dieses Amt entsprach dem Titel eines österreichischen Statthalters von Böhmen. Er war zeitlebens ein großer Bewunderer und Förderer der böhmisch-tschechischen Kultur, dessen Entfaltung er in den Jahren 1809–1826 stark förderte. Aber nicht nur die Kultur, auch das böhmische Nationalbestreben fand die Zustimmung des Grafen Kolowrat-Liebsteinsky. Franz Anton wurde aber nicht nur als Provinzbeamter benötigt, unter Kaiser Franz I. und Ferdinand I. war er der Finanz- und Verwaltungsexperte schlecht hin.

Als er 1826 von seinem Statthalterposten abkommandiert wurde, machte ihn Kaiser Franz I. zum neuen Staatsminister. Graf Franz Anton hatte somit weitestgehend die innenpolitischen Geschicke Österreichs zu leiten. In dieser Zeit fand er auch immer mehr Zustimmung für den gemäßigten Liberalismus, was seinen Staatskanzler, den Fürsten von Metternich, sehr stark erboste. Franz Anton war von 12. Dezember 1836 bis zur Märzrevolution am 13. März 1848 Mitglied der österreichischen Geheimen Staatskonferenz. Der als liberal geltende Politiker war für die Innenpolitik und für die Finanzen zuständig.

Als Kaiser Franz I. im Jahre 1835 verstarb, übernahm dessen geistig zurückgebliebener Sohn als Ferdinand I. den österreichischen Thron. Ferdinands Inthronisierung fand noch im selben Jahr statt, doch die beiden Staatsmänner Metternich und Kolowrat-Liebsteinsky hatten bereits die gesamte Regierung übernommen. Doch die Differenzen, die immer wieder zwischen Staatskanzler und Staatsminister in den Staatskonferenzen aufkamen, brachten die Innenpolitik Österreichs weitgehend zum Erliegen. Kaiser Ferdinand I. war dagegen machtlos. Die Differenzen waren ausschlaggebend für die Epoche des Vormärz.

Ruhiger wurde es erst, als der Fürst von Metternich während er Märzrevolution von 1848/49 aufgrund seiner stoisch-konservativen Haltung gestürzt wurde. Graf Kolowrat-Liebsteinsky war ein gemäßigt Liberaler und passte daher genau in die Zeit des Vormärz und vertrat auch die Ansicht, dass das Kaiserreich eine Verfassung benötigte. Vom 20. März bis 19. April des Jahres 1848 wurde ein neues Ministerpräsidium gebildet an dessen Spitze sich Graf Franz Anton stellte und war damit der erste konstitutionelle Ministerpräsident der österreichischen Monarchie. Doch seine Legislatur dauerte nur wenige Wochen, bis der Kaiser abgedankt hatte und dessen Nachfolger, Franz Joseph I., die Regentschaft übernahm und Felix Fürst zu Schwarzenberg zum neuen Ministerpräsidenten ernannte. Dennoch war das Ziel des Grafen von Kolowrat-Liebsteinsky erreicht, die konstitutionelle Monarchie nach Österreich zu holen. Danach klang seine politische Karriere gemächlich aus, ohne nochmals großes Aufsehen zu erregen.

Graf von Kolowrat-Liebsteinsky war Präsident des königlichen böhmischen Vereins der Gelehrten und Gründer des Nationalmuseums, dem er seine mineralogische Sammlung und Bibliothek schenkte.

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