Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions František Matouš Klácel - Wikipedia

František Matouš Klácel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

František Matouš Klácel ('Pseudonym František Třebovský, Jan Petr Jordan, im Ausland Ladimír K., Matouš František K.), (* 7. April 1808 in Česká Třebová; † 17. März 1882 in Belle Plaine, USA), war tschechischer Dichter, Journalist und Philosoph, Vertreter der böhmisch-mährischen Einheit. Er gehörte zu den führenden Aufklärern in Mähren und zu den aktiven Teilnehmern am politischen Geschehen in der revolutionären Zeit 1848–1849. Nach ihm wurde eine Straße im Brünner Stadtteil Masarykova čtvrť benannt. Am Gebäude am Mendlovo Náměstí Nr. 1 in Brünn befindet sich eine Gedenktafel mit seinem Porträt von Milada Othová.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Geboren in einer Schusterfamilie, besuchte er zunächst die Grundschule in Třebová, dann bis 1825 das Gymnasium in Litomyšl, wo er vom Bonifác Buzek unterrichtet wurde, und später Philosophie. 1827 geht er in das Augustinerkloster nach Brno, nimmt dort seinen zweiten Vornamen Matouš an, und studiert von bis 1832 am Theologischen Institut. 1833) wurde er zum Priester geweiht. Es folgt weiteres Studium an der Palacký-Universität in Olmütz. 1835 bereif man ihm zum Professor für Philosophie auf dem bischöflichen philosophischen Institut in Brno. Klácel nahm die Wertvorstellung des Georg Wilhelm Friedrich Hegel auf und versuchte diese Gedanken in Richtung Allmenschlichkeit und Humanität weiter zu entwickeln. Wegen seiner freidenkerischen Ansichten und des Verdachtes auf Panslawismus wurde ihm nach 9 Jahren die Professur entzogen. Er ging nach Prag und arbeitete dort als Bibliothekar, hielt aber weiter Kontakt mit patriotisch Gleichdenkenden. Nach kurzen Aufenthalten in Leipzig und Dresden, bleibt er längere Zeitz in Liběchov. Er organisiert die Schlossbibliothek, fängt an intensiver zu schreiben und beteiligt sich mit dem Bildhauer Václav Levý an der Gestaltung der Klácelka-Höhle. 1845 kehrt er nach Brünn zurück. Er gründet mit Jan Ohéral die erste tschechische Zeitung in Mähren: Das Wochenblatt (Týdeník). 1848 geht er unfreiwillig nach Prag zurück. Kácel wird in den Nationalausschuss (Národní výbor) gewählt nimmt als Delegierter am Slawenkongress teil. Nach der Niederschlagung des Aufstandes kehrt er nach Brünn zurück. 1848 bis 1851 gibt er die Mährische Zeitung (Moravské noviny) heraus. 1849 beteiligte er sich an der Gründung der Nationale Einheit der Heiligen Kyrill und Methodius, die sich 1855 in Matice moravská umbenannte. Er gründete eine zweite Vereinigung Intellektueller. Mit dieser Gesellschaft sollten seine Vorstellungen über die allmenschliche Verbrüderung umgesetzt werden. Die Tschechisch-Mährische Brüderschaft hatte prominente Mitglieder, darunter Jan Ivan Helcelet, Hynek Hanuš, Božena Němcová. Nach dem Scheitern seiner Pläne, entfremdet er sich und die Zeit zwischen dem Erscheinen seiner Beiträge wird immer länger. Seine Interessen gelten nun dem Klostergarten und dem Privatunterricht. Nach Vorwürfen eines Missbrauchs seiner Schützlinge, denkt er immer öfters über eine Auswanderung in die USA nach. In eine Gesellschaft, so seine Vorstellung, in der er seine Werte verwirklichen und ein freies Leben in Gleichheit leben kann.

1869 verlässt er Böhmen und geht wandert nach Iowa City, USA aus. Er verlegt hier die Zeitschrift Der amerikanische Slawe (Slovan amerikánský), schließt sich der Einheit der Freidenker an und verlegt eine zweite Zeitschrift Die Stimme (Hlas, 1872). Er geht nach Chicago und verlegt dort Svojan. Daneben arbeitet er als Übersetzer, publiziert populär-wissenschaftliche Bücher. Er versucht mit anderen Landsleuten eine Sekte zu gründen, deren Inhalt die Liebe der Menschen untereinander und deren gute Taten sein sollten. Die Mitglieder bezeichneten sich als Brüder und Schwester sowie Unfehlbare. Allerdings ist mit der Zeit seine Enttäuschung über die amerikanische Realität groß und er gerät in finanzielle Schwierigkeiten. Damit seine Arbeit fortgesetzt werden kann, werden von seinen Anhängern Wohltätigkeitsveranstaltungen organisiert, allerdings mit mäßigem Erfolg. doch sie brachten keinen dauerhaften Effekt. Klácel stirbt verarmt und wird in Belle Plaine beigesetzt. Auf dem tschechischen Friedhof in Chicago erbauten ihm seine Landsleute ein Denkmal.

Seine poetischen Erstlingswerke waren von der Antike inspiriert. Der Patriot und Freidenker Klácel nutzt die Form der Fabel um die Gesellschaft der damaligen Zeit darzustellen. Daneben redigierte er Zeitungen, gab Enzyklopädien heraus, war Verfasser vieler poetischer und philosophischer Werke, Naturforscher, Journalist, uneigennütziger und gütiger Mensch. Gleichzeitig betrieb er geschichtliche und biologische Forschung.

[Bearbeiten] Werke

[Bearbeiten] Poesie

  • Lyrische Gedichte (Lyrické Básně), 1836
  • Gedichte (Básně), 1837

[Bearbeiten] Lyrik

  • Reinecke Fuchs (Ferina lišák), 1845 - Abhandlung des Tierepos von Goethe.
  • Bidpais Fabeln (Bajky Bidpajovy), 1846 und 1850 – zwei Bücher, 1. Teil wurde unter seinem Pseudonym František Třebovský herausgegeben. Er nutzt die satirische Tierallegorie zur kritischen Darstellung der damaligen Gesellschaft.
  • Erdbeeren aus den slawischen Wäldern (Jahůdky ze slovanských lesů), 1845, herausgegeben unter dem Pseudonym Jan Petr Jordan
  • Blätter des Freundes an die Freundin über den Ursprung des Sozialismus und des Kommunismus (Liste přítele k přítelkyni o původu socialismu a komunismu – Briefe an Božena Němcová adressiert, in denen er ihr eine Theorie über den französischen utopischen Sozialismus unterbreitet.

[Bearbeiten] Fachliteratur

  • Kosmopolitismus und die patriotische Bewegung mit besonderem Hinblick auf Mähren (Kosmopolitismus a vlastenectví s obzvláštním ohledem na Moravu)
  • Die Anfänge der wissenschaftlichen tschechischen Sprachlehre – der erste systematische tschechische Versuch um die Sprachphilosophie (Počátky vědeckého mluvnictví českého – první český soustavný pokus o filosofii řeči.
  • Wörterbuch für die Zeitungsleser (Slovník pro čtenáře novin, v němž se vysvětlují slova cizího púvodu) , 1849
  • Beginn der wissenschaftlichen tschechischen Sprache (Počátky vědecké mluvnictví českého)
  • Dobrověda

[Bearbeiten] In deutscher Sprache

  • Erklärungen der wichtigsten philosophischen Ausdrücke – Výklad nejdůležitějších filosofických výrazů.
  • Weltbetrachtung (Světozor) – Allgemeine Gedanken, den Fragen der Natur gewidmet

[Bearbeiten] Biographie

  • Zora Dvořáková: František Matouš Klácel, Prag 1976

siehe auch Liste tschechischer Schriftsteller

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