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Frankfurter Schrank

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Frankfurter Schrank aus dem Palais Thurn und Taxis, um 1740
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Frankfurter Schrank aus dem Palais Thurn und Taxis, um 1740

Der Frankfurter Schrank, auch Wellenschrank genannt, ist ein massiver zweiflügeliger barocker Schrank mit Ursprung in Frankfurt am Main.

Diese über zwei Meter breiten und hohen und fast einen Meter tiefen prunkvollen Kleiderschränke dienten ursprünglich zur Aufbewahrung der Aussteuer einer Braut. Seit dem Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert brachte die Braut die gesamte Wäsche – das Leinengerät – mit in eine Ehe, während der Bräutigam für die übrige Ausstattung des Hausstandes verantwortlich war.

Frankfurter Schränke standen nicht nur in den Patrizierhäusern, sondern in schlichter Form auch in bürgerlichen Haushalten. Ihre Größe zeigte den im Hause vorhandenen Leinenvorrat und seine Pracht die finanziellen Mittel der Besitzer. Heutzutage befinden sich Frankfurter Schränke unter anderem im Bolongaropalast, im Goethe-Haus und im Römer.

[Bearbeiten] Geschichte

Zum ersten Mal wurden Frankfurter Schränke durch den Frankfurter Schreinermeister Friedrich Unteutsch (um 1600–1670) gebaut. Unteutschs Neues Zieratenbuch: den Schreinern, Tischlern oder Künstler und Bildhauern sehr dienlich erschien um 1650. Die Herstellung erfolgte immer in Handarbeit, da die Herstellung für eine Serienfertigung zu aufwändig war. Ein einzelner Handwerker brauchte ein ganzes Jahr zur Vollendung eines Exemplares. Auch außerhalb Frankfurts wurden „Frankfurter Schränke“ gebaut, doch stammen die meisten tatsächlich aus Frankfurter Werkstätten.

[Bearbeiten] Aufbau eines Frankfurter Schranks

Charakteristisch für den Frankfurter Schrank ist seine Gliederung, die Strukturelemente aus der Architektur verwendet. Man unterscheidet zwischen Lisenenschränken und gekehlten Schränken. Erstere verfügen über drei Lisenen, zwei über Eck gestellte und eine in der Mitte. Der horizontalen Gliederung dient ein gerader Sockel und ein obenaufsitzendes, vorkragendes Gesims. Bei den gekehlten Schränken bestehen die Seitenwände und die Vorderseite aus mehreren tiefen, teilweise unterschnittenen Kehlen.

Einfache Schränke sind aus Tannen- oder Eichenholz gebaut, hochwertige Stücke aus Tannenholz, dem ein schweres, etwa einen halben Zentimeter starkes Furnier aus Nussbaum vorgelegt ist. Besonders hochwertige Schränke sind zusätzlich mit Intarsien – Figuren oder Rankenwerk – aus verschiedenen Edelhölzern, Elfenbein oder Silber verziert.

Die damaligen Furniere waren keine Messerfurniere, sondern Sägefurniere, d.h. sie wurden von zwei besonders geübten Sägern mit einer langen Klobsäge der Länge nach aus einem dicken Stamm herausgeschnitten.

Der Frankfurter Schrank ist fast vollständig zerlegbar in seine Seitenteile, die Rahmenrückwand mit Beistößen und das aus einem Stück bestehende Gesims. Weitere Einzelteile sind die Türen mit Zapfenbändern, der Rahmen mit eingeleimten bündigen Füllungen und die oft aufwändig mit Fichte querfurnierten Profilleisten.

Der aus der Schweiz stammende Zürcher Orgelkasten ist dem Frankfurter Schrank ähnlich.

[Bearbeiten] Literatur

  • Fritz Winzer, DuMonts Lexikon der Möbelkunde. Künstler, Stile, Begriffe. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 1982, ISBN 3770113861

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