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Flexible Fuel Vehicle

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Ein Flexible Fuel Vehicle (FFV) zu deutsch etwa „an den Kraftstoff anpassungsfähiges Fahrzeug“ ist ein Fahrzeug, das sowohl mit reinem Benzin, als auch mit verschiedenen ähnlichen Kraftstoffen, wie beispielsweise Ethanol-, Bioethanol- oder Methanol-Benzin-Gemischen, betrieben werden kann. Im Gegensatz zum reinen Benzinfahrzeug besitzt das FFV eine auf den Kraftstoff ausgelegte Einspritzanlage mit zusätzlicher Sensorik zur Erkennung der verwendeten Kraftstoffmischung, als auch Modifikationen am Motor (z. B. Ventile), die dem Verbrennungsverhalten des Ethanols Rechnung tragen.

Das Flexible Fuel Vehicle ist trotz seiner Bezeichnung nicht mit Vielstoffmotor- oder Biodiesel-Fahrzeugen zu verwechseln. Es handelt sich um eine Bauart des Benzinfahrzeuges. Herausragendes Merkmal ist die Mischbarkeit der für diese Fahrzeuge zugelassenen Kraftstoffe. Sie können alle ohne Rücksicht auf das Mischungsverhältnis in den gleichen Tank gefüllt werden.

Die FFV-Technologie unterscheidet sich nur geringfügig von der „konventioneller“ Benzinfahrzeuge:

  • Ventile und Ventilsitze des FFV-Motors sind aus härterem Stahl. Außerdem bestehen alle kraftstoffführenden Teile und auch der Kraftstofftank selbst aus besonders korrosionsbeständigen Materialien.
  • Die Motorsteuerung erkennt das Benzin-Ethanol-Mischungsverhältnis und passt die Zündzeitpunkte automatisch daran an. Im Unterschied zu bivalenten Fahrzeugen mit ihren separaten Kraftstofftanks ist ein eigener Ethanoltank nicht erforderlich, es genügt der serienmäßige Tank.
  • Eine effektive Zylinderblock-Vorwärmung stellt sicher, dass sich die FFV-Autos auch bei Temperaturen unter minus 15 Grad Celsius problemlos starten lassen. Ethanol hat schlechtere Kaltstarteigenschaften als Benzin.

Ethanol ist nicht schwierig herzustellen. Der Kraftstoff wird in einem Vorgang wie beim Schnapsbrennen schon heute aus speziell dafür angebauten Pflanzen wie Zuckerrohr und aus der überschüssigen Agrarproduktion etwa von Getreide oder Zuckerrüben gewonnen. In schwedischen Pilotprojekten wird Ethanol aus den Abfällen der Holz- und Papierindustrie destilliert und schon in naher Zukunft soll der Treibstoff auch aus den organischen Bestandteilen des Hausmülls gewonnen werden. Auch wenn gelegentlich von Experten eine positive Energiebilanz in Zweifel gezogen wird, so wird doch von den meisten Fachleuten die Auffassung vertreten, dass unter optimierten Bedingungen in jedem Fall die Nutzenergie größer sein wird als die Energiemengen, die für Anbau, Ernte und Verarbeitung der Biomasse aufgewendet werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verbreitung

FFVs sind vor allem in Südamerika, dort vor allem in Brasilien, und den USA verbreitet, Länder in denen heute bereits Kraftstoffe auf Alkoholbasis, beispielsweise aus Zuckerrohr oder Mais gewonnen, in größeren Mengen zur Verfügung stehen. Vorreiter in Europa in der Beimischung von Ethanol ist Schweden. Dort wird inzwischen ebenfalls der Kraftstoff E85 angeboten. Er besteht zu 85 Prozent aus wasserfreiem Bioethanol und zu 15 Prozent aus herkömmlichem Benzin. Anfang 2005 wurde in Schweden bereits ein Bestand von ca. 11.000 FFV gezählt.

In Brasilien werden 15 Mrd. Liter (2005) Bio-Ethanol vornehmlich aus Zuckerrohr hergestellt. Und das zu Kosten, die deutlich unter dem Einkaufspreis von Rohöl liegen und die Südamerikaner weitgehend unabhängig von den Fördermengen der OPEC machen. Auch aufgrund eigener Ölvorkommen mussten 2004 nur weniger als 8% des benötigten Öls importiert werden. FFVs kommen in Brasilien heute (2005) bereits auf einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent. Der Anteil an Bioethanol liegt in Brasilien bei mehr als 44 Porzent des gesamten Treibstoffverbrauchs. [1] Für Ende 2005 wird der Bestand der erst im März 2003 neu eingeführten FFVs auf etwa 700.000 beziffert. Daneben sind etwa 2 Millionen Fahrzeuge in Betrieb, deren Motor für den Betrieb mit reinem Alkohol ausgelegt ist. Für alle anderen Fahrzeuge mit Ottomotoren ist dem Benzin grundsätzlich ein Anteil von 25% Ethanol beigemischt.

Fahrzeuge, die als FFV erhältlich sind:

  • Praktisch alle großen Automobilkonzerne bieten Flexible Fuel Vehicles an. Diese werden in Europa aufgrund des mangelnden Kraftstoffangebots jedoch meist nicht vertrieben.
  • Ford Focus FFV (auch in Deutschland erhältlich)

[Bearbeiten] Umrüstung von Altfahrzeugen

Die Umrüstung vorhandener Fahrzeuge auf Ethanol (E85) ist möglich. Nachrüst-Elektronik gibt es unter den folgenden Handelsnamen:

  • Totalflex
  • Flex Tune
  • Flex Tek
  • Full Flex Gold

Diese Elektronik verändert die Steuerimpulse für die Einspritz-Anlage. Drei Problemfelder sind damit nicht gänzlich beseitigt:

  • Kaltstartverhalten (zur Vorwärmung gibt es auch Nachrüstsätze)
  • Ethanol-Resistenz (viele verbaute Kunststoffe der Kraftstoffanlage sind dennoch bereits heute Ethanol-geeignet)
  • Langzeitstabilität der Benzinpumpe (manche Benzinpumpen sind heute schon Ethanol-resistent => Bosch)
  • Mit Ethanol könnte der Motor höher komprimieren, diese Möglichkeit bleibt ungenutzt

Eine einfache und kostengünstige Variante ist der Einbau eines Einspritzdruckregelventils, mit dessen Hilfe der Einspritzdruck (nach oben) angepasst werden kann, so dass ein heute üblicher Ottomotor (August 2006) mit E85 fahren kann. Hintergrund ist hierbei der niedrigere Brennwert von Ethanol, dieser würde ohne eine Erhöhung des Einspritzdrucks zu einem magereren Motorlauf und damit zu einer zu heißen Verbrennungstemperatur führen.

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,452010,00.html

[Bearbeiten] Weblinks

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