Flavius Dalmatius
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Flavius Dalmatius († 337), auch bekannt als Dalmatius der Zensor, war der Sohn des Constantius Chlorus und seiner Frau Theodora und damit Halbbruder Konstantins I.
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[Bearbeiten] Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Das römische Reich durchlief zu Beginn des 4. Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel. Dalmatius’ Halbbruder Konstantin der Große hatte sich in den Nachfolgekämpfen, die mit dem Ende der von Kaiser Diokletian begründeten Tetrarchie ausbrachen, durchgesetzt und begründete so die konstantinische Dynastie, der auch Dalmatius angehörte.
Bedeutsam war seine Regierungszeit vor allem aus zwei Gründen: Zum einen verlagerte Konstantin die Zentralmacht mit der neuen Hauptstadt Konstantinopel in den Ostteil des Reiches, der ohnehin immer mehr an Bedeutung gewonnen hatte. Zum anderen förderte er das Christentum und leitete somit die Christianisierung des römischen Reiches ein. Auch wenn die traditionellen Götterkulte nicht abgeschafft wurden, verloren sie doch an Kraft und Einfluss.
Konstantin hatte sich nicht zuletzt aus außenpolitischen Erwägungen für die neue Hauptstadt entschieden, denn Konstantinopel lag etwa gleich weit entfernt von den bedrohten Grenzen des Reiches an Donau und Euphrat. Während jedoch an der Donau die Lage am Vorabend von Hunnensturm und Völkerwanderung noch weitgehend gesichert war, blieb die Lage im Osten gefährlich, da die Perser nach einem unruhigen Frieden gegen Ende der Regierungszeit Konstantins unter Schapur II. wieder in die Offensive gingen.
[Bearbeiten] Leben
Dalmatius verbrachte seinen Jugend im gallischen Tolosa, dem heutigen Toulouse. Dort wurden vermutlich auch seine beiden Söhne Dalmatius und Hannibalianus geboren. Im Verlauf der 320er Jahre kehrte er nach Konstantinopel an den Hof seines Halbbruders zurück und wurde 333 zum Konsul und zum Zensor ernannt.
In Antiochia war er für die Sicherheit der östlichen Grenzen des Reiches verantwortlich. Während dieser Zeit untersuchte er den Fall des alexandrinischen Bischofs Athanasius, des wichtigen Gegners des Arianismus, der des Mordes angeklagt war.
334 unterdrückte Dalmatius die Revolte des Calocaerus, der auf Zypern zum Kaiser ausgerufen worden war. Im darauffolgenden Jahr rettete er mit einigen Soldaten Athanasius beim Konzil von Tyros das Leben. Damit war dessen Leidensgeschichte aber noch lange nicht zu Ende.
Ein möglicher weiterer Aufstieg blieb Dalmatius verwehrt, denn nach dem Tod Konstantins im Mai 337 fiel er der von dessen Söhnen initiierten Säuberungsaktion zum Opfer. Auch der jüngere Dalmatius und Hannibalianus wurden getötet.
[Bearbeiten] Familie
Dalmatius hatte neben Konstantin noch zwei weitere Brüder, Julius Constantius und Flavius Hannibalianus. Er war verheiratet und hatte zwei Söhne, von denen der eine ebenfalls Dalmatius hieß. Der zweite Sohn trug den Namen seines Onkels Hannibalianus. Beide Söhne kamen später zu höchsten Ehren, fanden aber ebenso wie ihr Vater in der Säuberung von 337 den Tod.
[Bearbeiten] Literatur
- Arnold Hugh Martin Jones, John R. Martindale und John Morris: Fl. Dalmatius 6. In: The Prosopography of the Later Roman Empire, Cambridge 1971, S. 1.241.
- Dietmar Kienast: Römische Kaisertabelle: Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie, Darmstadt 1990, S. 265f.
- Klaus Rosen: Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser. Klett-Cotta, Stuttgart 2006, S. 37, 49f., ISBN 3-608-94296-3.
- Otto Seeck: Delmatius (2). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Band 4.2, Sp. 2455ff.
[Bearbeiten] Weblinks
- Michael DiMaio, Jr.: Fachwissenschaftliche Kurzbiografie (englisch) aus De Imperatoribus Romanis (inkl. Literaturangaben).
Personendaten | |
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NAME | Flavius Dalmatius |
ALTERNATIVNAMEN | Dalmatius der Zensor |
KURZBESCHREIBUNG | Halbbruder Konstantins I. |
STERBEDATUM | 337 |